Ein Transpi malen

Ein Teil unserer antifaschistischen Arbeit muss sich immer auch damit befassen, wie wir möglichst viele Menschen von unseren Inhalten zu überzeugen und in unseren Kampf mit einbeziehen. Bei vielen unserer Aktionen, wie z.B. Infotischen, Demos oder auch Veranstaltungen können wir unsere Inhalte mit den passenden Transparenten unterstreichen, auf denen wir kurz und knackig unsere Forderungen und Positionen schreiben. In die Gesellschaft wirken bedeutet, dass wir unsere Aktionen ansprechend planen und unsere Inhalte nachvollziehbar machen müssen. Wie wir sie einsetzen und gestalten kann unser Außenbild, aber auch die Wirkung nach innen grundlegend beeinflussen. Es lohnt sich also, Mühe in das Design und das Basteln von Transparenten zu stecken, damit sie ordentlich und ansprechend aussehen und unsere Botschaft kurz direkt verständlich nach außen vermittelt wird. Aber nicht nur optisch und inhaltlich können Transparente etwas her machen, sie dienen uns auch ganz konkret als Schutz vor den Cops und unerwünschten Kameraleuten. Ein gut aufgestellter Demonstrationsblock mit Front- und Seitentranspis bietet wenig Einfallstore für die Cops und kann Angriffe deutlich besser zurückschlagen, als eine lose Demo, ohne Transparente.

 

Schritt 1: Für einen Spruch entscheiden & ein Design machen:

Ganz zu Beginn müssen wir uns immer für einen passenden Spruch entscheiden, der die inhaltliche Botschaft, die mit dem Transpartent kommuniziert werden soll griffig vermittelt. Am besten passt der Spruch zum Motto der Kundgebung oder Veranstaltung. So unterstreichen wir die Inhalte und vermittelt sie sogar noch an Interessierte. Danach muss der Spruch grafisch umgesetzt werden. Dafür kann man bspw. mit open source-Programmen wie Gimp oder LibreOffice eine PDF-Datei erstellen, einen farbigen Hintergrund wählen, den Text einsetzen und bspw. durch das Antifa-Logo oder eine andere Grafik bildlich ergänzen. Wichtig ist beim Anlegen der Datei die Größe, die das Transparent am Ende haben soll zu beachten!

 

Schritt 2: Stoff & Farbe besorgen:

Wenn der Spruch und das Design stehen, muss danach Farbe und Stoff besorgt werden! Stoff gibt es ganz klassisch im Stoffladen, in größeren Kaufhäusern oder auch bei IKEA. Für einen einmaligen Bannerdrop oder eine spontane Aktion eignen sich auch alte Bettlaken oder eine Tischdecke. Beim Stoff muss darauf geachtet werden, dass er nicht zu dünn ist . Nicht zu selten versuchen die Cops unsere Transparente zu klauen und zu zerreißen. Je fester der Stoff also, desto mehr Schutz für uns alle! Die Länge des Transparents entscheidet sich zum Einen anhand der Länge des Spruchs, aber auch mit Funktion des Transpis. Ein Demo-Fronttransparents sollte, je nach Straßenbreite, ca. 4 m breit sein, Seitentransparente auch kürzer. Bei der Höhe empfiehlt sich ca. 1,50 m. Da können die größeren sich noch schützen, ohne, dass die etwas kleineren ständig stolpern. Neben dem Stoff werden auch noch Farbe und Pinsel benötigt, beides gibt es für gewöhnlich in einem Baumarkt, oder auch in manchen Schreibwarengeschäften. Es eignen sich Vollton- bzw. Abtönfarbe, vor allem aber ist wichtig, dass die Farbe wasserdicht ist und nicht im Regen verläuft. Die Farben wählen wir entsprechend dem Transpi-Design aus. Eine Auswahl an unterschiedlich dicken Pinseln ist auch immer hilfreich.

 

Schritt 3: Transparent malen:

Fürs Transparent malen brauchen wir: Ein paar motivierte Genoss:innen, eine Musikbox und ein paar Snacks, den Stoff, die Farbe und die Pinsel, einen Laptop und das Design und einen passenden Raum mit Beamer. Passende Räume gibt es meistens in linken Zentren oder Jugendhäusern, oft gibt es dort auch einen Beamer. Los geht‘s damit, das Design mit Kuli oder Bleistift auf dem Stoff vor zu malen. Dazu kleben wir den Stoff bspw. mit Gaffa an eine passende Wand, richten den Beamer ein und projizieren das Design auf das Transparent. Jetzt können wir einfach die Umrisse nachmalen, dazu eignen sich Bleistifte gut. Danach wird es abgenommen und auf den Boden gelegt, am Besten auf eine Unterlage aus bspw. Zeitungspapier. Dort wird es so sorgfältig wie möglich ausgemalt. Das kann zwar eine Weile dauern. Es lohnt sich aber, wenn im Blick behalten wird, wozu das Transparent benutzt wird. Ist der Plan das Banner einmalig von einer Brücke zu hängen, lieber nicht ganz so viel Zeit investieren oder eine Sprühdose nutzen.

Um zu vermeiden, dass das Transparent ausfranzt, kann es hilfreich sein, die Ränder am Schluss mit der Nähmaschine umzunähen. Bei einem Hochtransparent lohnt es sich, Laschen einzunähen, die für Stäbe genutzt werden können. Alternativ kann man den Stoff auch an Holzstäbe/Latten tackern.