feb 19

5 Jahre Hanau Gedenken

Gökhan Gültekin. Sedat Gürbüz. Said Nesar Hashemi. Mercedes Kierpacz. Hamza Kurtović. Vili Viorel Păun. Fatih Saraçoğlu. Ferhat Unvar. Kaloyan Velkov.

Am 19. Februar jährt sich der rassistische Anschlag in Hanau zum fünften Mal, bei dem neun migrantische Menschen durch einen Rassisten ermordet wurden. In diesen 5 Jahren wurde durch nachträgliche Untersuchungen immer wieder bewiesen, dass die neun Menschen, die an diesem Tag ihr Leben verloren, nicht sterben hätten müssen.

Der verschlossene Notausgang der Shishabar wegen rassistischer Polizeikontrollen, das Ignorieren der Notrufe von Vili, 11 im Einsatz gewesene rechtsradikale SEK-Beamte, Karneval feiernde Politiker:innen. All das zeigt die Verstrickungen des Staats in diesem rassistischen Anschlag.

Hanau war kein Einzelfall – 5 Jahre später ermöglichen diese Strukturen weiterhin rassistische Anschläge. Der Staat, rassistische Politiker:innen und Medien ermöglichen den Aufstieg der Faschisten, indem sie gegen Geflüchtete und Migrant:innen hetzen, Rassist:innen verharmlosen werden oder sogar direkt mit ihnen im Parlament arbeiten. Der Staat ermöglicht auch weiterhin rassistische Morde aus den eigenen Reihen indem Polizist:innen, die Migrant:innen ermorden – wie im Fall von Mouhamed Dramé oder Oury Jalloh – kaum Konsequenzen bekommen. Meistens können sie ihren Job als Beamte auf Lebenszeit behalten und werden höchstens versetzt. Andererseits werden die Angehörigen der Opfer verdächtigt und schikaniert, so wie es beim Hanau-Anschlag war.
Rassismus ist nicht nur Teil der Staatsräson, sondern des gesamten kapitalistischen Systems, in dem es nur um Profite geht. Eine Hand voll Reiche beuten die riesige Masse von Arbeiter:innen, Migrant:innen und Geflüchtete aus. Letztere werden in Knochenjobs härter ausgebeutet sowie in der Bildung, bei der Job- und Wohnungssuche benachteiligt. Migrant:innen und Geflüchteten wird die Schuld an Ungleichheit in die Schuhe geschoben. Die bürgerlichen Politiker:innen im Parlament machen Wahlkampf mit Versprechen von Grenzschließung, Abschiebungen, „Remigration“. Sie wollen uns lieber spalten und gegeneinander aufhetzen, damit wir nicht gegen dieses ausbeutende, kriegstreibende und unmenschliche System und gemeinsam für eine bessere Zukunft kämpfen.

Wir wehren uns! Antifaschistischer Selbstschutz jetzt!
Kommt mit uns am 19. Februar auf die Straße, um den Opfern des Anschlags in Hanau zu gedenken, gegen Faschismus und dieses rassistische System zu demonstrieren! Lasst uns unsere Trauer und Wut auf die Straße bringen, lasst uns laut sein, immer wieder, für lückenlose Aufklärung und Gerechtigkeit! Lasst uns für eine Welt ohne Unterdrückung und Ausbeutung kämpfen!

Aus aktuellem Anlass wollen wir noch betonen: Wir solidarisieren uns besonders auch mit unsere kurdischen und palästinensischen Freund:innen, die heute mehr denn je von Rassismus betroffen sind.

5 Jahre Hanau. 5 Jahre Wut. 5 Jahre Widerstand!

Wann? Am 19. Februar 2025 um 17:30 Uhr Wo? Schwab-/ Bebelstraße