Say their names, immer und laut. 5 Jahre Hanau – Rassismus bekämpfen
Wir erinnern an: Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin.
Wir fordern: Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen.
Am 19. Februar jähren sich die rassistischen Morde in Hanau zum fünften Mal. Neun Menschen wurden ermordet durch einen polizeibekannten Rechten, der trotz laufender Ermittlungen und Strafverfahren legal Waffen besaß und der eine Woche vor der Tat ein rassistisches Manifest auf einer frei zugänglichen Webseite veröffentlichte.
Neun Menschen starben, weil der Notausgang in der Arena-Bar, wo der Anschlag stattfand, auf behördliche Anordnung hin verschlossen sein musste. Neun Menschen starben, weil die Notrufe in der Tatnacht nicht besetzt waren. Neun Menschen starben wegen unverzeihlichem Behördenversagen, das bis heute nicht aufgearbeitet wurde. Der Staat trägt Mitschuld am Tod von neun Menschen. 13 SEK-Beamte, die am 19. Februar eingesetzt wurden, waren Teil einer rechten Chatgruppe. Wir vergeben nicht, wir vergessen nicht.
Im Zuge des sich weiter verschärfenden Rechtsrucks steht rassistische Hetze gegen Migrant:innen und Geflüchtete auf der Tagesordnung. Diese Hetze gießt Öl ins Feuer eines Systems, das darauf baut die Gesellschaft zu spalten. Nicht nur eine AfD betreibt dabei Sündenpolitik, denn auch im Kanzlerduell zwischen Friedrich Merz und Olaf Scholz schien der entscheidende Wettstreit darin zu bestehen, wessen Abschiebepolitik nun menschenverachtender ist. Dass die realen Ursachen von Flucht und Migration dabei keine Rolle spielen, überrascht wenig, solange sich Heckler und Koch, Rheinmetall und Co. über Rekordprofite freuen dürfen. Die ständige mediale und gesellschaftliche Hetze und die rassistische Asylpolitik zeigen, dass Hanau so jederzeit wieder passieren kann.
Wir sind daher überzeugt, dass Erinnern Verändern heißt. Wir sind überzeugt, dass Erinnern Kämpfen heißt. Kämpfen für eine solidarische Gesellschaft, eine Welt ohne Rassismus, Ausbeutung und Unterdrückung. Denn Hanau war kein Einzelfall!
Kommt deshalb mit uns am 19. Februar um 18 Uhr auf den Stiftsplatz, um den Opfer zu gedenken, um zu mahnen, und um rassistischer Hetze den Kampf anzusagen.
Wann? Am 19. Februar 2025 um 18:00 Uhr Wo? Stiftsplatz