feb 19

5 Jahre Hanau Gedenken

Zum fünften Mal jährt sich die rechtsterroristische Mordserie, die am 19. Februar 2020 zehn Menschen das Leben kostete. In jener Nacht erschoss der Täter Gökhan Gültekin, Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu und Kaloyan Velkov in Cafés und Shisha-Bars, verletzte weitere schwer und tötete anschließend seine Mutter sowie sich selbst.

Die Opfer wurden nicht zufällig ausgewählt – sie waren das Ziel eines rassistischen Anschlags. Ihr Migrationshintergrund, ihre vermeintliche „Andersartigkeit“ oder – im Fall von Mercedes Kierpacz – die Tatsache, eine Frau zu sein, machten sie aus Sicht des Täters zu legitimen Zielen.

Oft als „Einzeltäter“ verharmlost, steht der Täter in einer Kontinuität rechten Terrors, der spätestens seit dem Anschlag in Norwegen 2011 weltweite Aufmerksamkeit erlangte. Die Radikalisierung durch ultrarechte Netzwerke und Foren im Internet findet nach wie vor in einem gesellschaftlichen Klima statt, das durch rassistische Diskurse über vermeintlich mangelnde Integration oder die ökonomische Verwertbarkeit von Migrant*innen und Geflüchteten befeuert wird.

Während die politische Debatte um eine vermeintliche „Flüchtlingskrise“ eskaliert und neue Abschiebegesetze verabschiedet werden, bleibt eine entschlossene Antwort darauf entscheidend: Antirassismus als Haltung und Praxis. Das Gedenken an die Opfer von Hanau erinnert uns daran, dass der Kampf gegen Rassismus nicht verhandelbar ist.

Wann? Am 19. Februar 2025 um 18:00 Uhr Wo? Zentralplatz