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80 Jahre Befreiung

Feiern, gedenken, antifaschistsich kämpfen!

Wie jedes Jahr werden wir uns auch dieses Jahr am 8. Mai wieder die Straßen nehmen, um die Befreiung, das Aus der zwölfjährigen Naziherrschaft und das Ende des Weltkriegs in Europa zu feiern. Dass das kein Relikt aus alten Tagen ist, wird so deutlich wie schon lange nicht mehr: Der weltweite Vormarsch der Faschisten, die Zunahme an Kriegen quer über den Globus und das historische Aufrüstungsprogramm der kommenden Regierung zeichnen ein düsteres Bild.

Doch von vorne: Was war am 8. Mai 1945?

Mit Beginn des zweiten Weltkrieges 1939 wurde die Rassenideologie der NSDAP über die Grenzen des Deutschen Reiches hinausgetragen und besonders in bzw. nach Osteuropa wurden Millionen Menschen, die nicht zur «Arischen Herrenrasse» gehörten, verschleppt, zur Zwangsarbeit genötigt und getötet. Das deutsche Kapital profitiert bis heute vom unermesslichem Reichtum, den es durch Raub, Zwangsarbeit und sogar der industriellen Massenvernichtung von Millionen von Menschen, erwirtschaftet hat.

Der 8. Mai 1945 setzte diesem Treiben in Europa ein vorläufiges Ende. Die Wehrmacht kapitulierte an jenem Tag bedingungslos nachdem die Rote Armee in den Tagen zuvor bereits Berlin eingenommen und Adolf Hitler sich feige in seinem Versteck das Leben genommen hatte.

Das Ende der 12 Jahre andauernden Nazi-Herrschaft in Deutschland bedeutete auch das Ende der massenhaften und systematischen Verfolgung und Ermordung von Jüd:innen, politischen Gegner:innen, Homosexuellen, Menschen mit Behinderung, Sinti:zze und Rom:nja, wie auch allen anderen die nicht in das Bild der Nazis gepasst haben. Für viele kam das Ende des sinnlosen Mordens zu spät: Über 60 Millionen Tote forderte der zweite Weltkrieg, allein die Sowjetunion hatte 27 Millionen Opfer zu beklagen.

Was bedeutet der 8. Mai für uns Antifaschist:innen?

Als antifaschistische Bewegung möchten wir das Ende des faschistischen Regimes und seines imperialistischen Kriegs feiern und jenen gedenken, die seinen Aggressionen zum Opfer fielen. Für uns reicht es jedoch nicht nur eine historische Perspektive einzunehmen. Der Wiederaufstieg rechter bis faschistischer Kräfte und Ideen erfordert den Widerstand der Vielen – gegen Faschismus und Krieg und für eine solidarische und antifaschistische Zukunft.

Wo sich vom rechten über das konservative bis hin zum vermeintlich sozialdemokratischen oder grünen Lager die politischen Akteure in rassistischen Abschottungsfantasien überbieten und wo ganz offen wieder die SA-Losung „Alles (Alice) für Deutschland“ oder „Deutschland den Deutschen“ durch die Straßen geplärrt werden kann, muss Schluss sein mit der Zurückhaltung. Es ist an der Zeit sich zu organisieren und den Rechten dort entgegenzutreten, wo sie versuchen ihre menschenfeindliche Politik auszuüben. Das heißt direkte Aktionen zu organisieren, sich in Bündnissen zusammenzuschließen, Aufklärungsarbeit in den Massen zu leisten und auch eine antifaschistische Kultur aufzubauen; die jährliche 8. Mai Demo in Landau ist dabei ein Baustein in diesem Programm.

Mehr als „gegen rechts“: Nie wieder Faschismus heißt nie wieder Krieg!

Wer vom Rechtsruck spricht und die Kriege in der Welt ausspart, denkt zu kurz. Während in der Ukraine tagtäglich Menschen im von Russland geführten Angriffskrieg sterben und auch die westlichen Staaten aus wirtschaftlichen und imperialistischen Gründen kein Interesse am Kriegsende haben, wird Gaza weiter in Schutt und Asche gebombt und in den Chefetagen deutscher Rüstungskonzerne knallen die Sektkorken. Der Grund dafür: Waffenexporte haben aktuell Hochkonjunktur – zu nennen wären hier prominent die Waffenlieferungen für den Genozid an den Palästinenser:innen sowie für den türkischen Krieg gegen die kurdische Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien. Parallel dazu klettert die Aufrüstung auch in Deutschland (500 Milliarden € für Aufrüstung und Bundeswehr – beschlossen von der künftigen Regierung und dem Bundesrat) auf ein Rekordniveau. Die Vorbereitungen auf neue große Kriege laufen auf Hochtouren und die Zeche werden wir als einfach Leute zahlen. Es bleibt das alte Lied: Deutsche Waffen, deutsches Geld – morden mit in aller Welt.

Was wir tun können: Organisation und Widerstand

Die Zeiten werden härter und der Druck nimmt zu. Es fällt eine „Brandmauer“ nach der nächsten, faschistische Kräfte sitzen in nahezu allen Stadträten und Landtagen und stellen im Bundestag die zweitstärkste Kraft; die Zusammenarbeit mit ihnen ist auf lokaler Ebene längst nichts mehr Ungewöhnliches. Flankiert wird das alles von einer allgemeinen gesellschaftlichen Rechtsentwicklung, die längst nicht mehr nur von der „AfD“ vorangetrieben wird. Es scheint oft aussichtslos und doch hilft es nichts, den Kopf in den Sand zu stecken oder für‘s gute Gewissen ein paar symbolische Aktionen zu machen. Bauen wir an Strukturen, die lokal und überregional daran arbeiten, den Rechten auf vielfältige Art und Weise Steine in den Weg zu werfen. Tauschen wir uns aus, vernetzen wir uns; gehen wir auf die Straße und überzeugen Menschen davon, sich uns anzuschließen. Arbeiten wir an einer Kultur, die antifaschistische Haltung in die Stadt trägt; in unsere Betriebe und Schulen. Sabotieren wir die Vorhaben der Rechten und anderer Menschenfeinde, wo sie uns begegnet. Es ist Zeit zu handeln.

Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!

Kommt zur Demonstration am 8. Mai um 18:00 Uhr auf dem Stiftsplatz in Landau. Nach Ende der Demo wird noch ein Kulturangebot im Linken Zentrum Kätche Brunner (Vogesenstraße 34) stattfinden.

Wann? Am 8. Mai 2025 um 18:00 Uhr Wo? Stiftsplatz

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