Am Abend des 9. November 1938 brennen in ganz Deutschland sowie in Österreich und der Tschechoslowakei Synagogen und jüdische Geschäfte. Jüd:innen werden in ihren Wohnungen überfallen, zusammengeschlagen, verschleppt, in vielen Fällen ermordet. Am folgenden Tag werden Häuser, Wohnungen und Geschäfte geplündert. Der ohnehin schon grassierende Antisemitismus schlägt der jüdischen Bevölkerung in der Reichspogromnacht mit einer neuen Eskalationsstufe entgegen und stellte einen Wendepunkt in der faschistischen Herrschaft von der Diskriminierung zum systematischen Völkermord an den europäischen Jüd:innen dar. Schätzungsweise 6,3 Millionen Jüd:innen ermordeten die Faschist:innen während der Shoah.
Auch in Landau brannte am 9. November 1938 die Synagoge, mehrere Dutzend Wohnhäuser und Geschäfte, die noch in jüdischem Besitz waren, fielen den Verwüstungen und Plünderungen der Faschist:innen zum Opfer.
Am 9. November wollen wir daher bei einem gemeinsamen Stadtrundgang jüdisches Leben in Landau sichtbar machen (Treffpunkt: 14.00 Uhr am Stadtarchiv, Maximilianstr. 7).
Unser Erinnern soll jedoch nicht bei der Darstellung der lokalen Geschichte stehenbleiben. Denn Antisemitismus ist kein Phänomen aus der Zeit des deutschen Faschismus, wenngleich er dort in seiner bisher widerwärtigsten Form zu Tage trat. Erinnern heißt auch dagegen zu kämpfen, dass antisemitische Verschwörungsmythen und Verklärungen wieder salonfähig gemacht werden.
Im Anschluss wird es daher die Möglichkeit geben im Linken Zentrum Kätche Brunner (Vogesenstr. 34) zusammenzukommen und sich bei einem politischen Rahmenprogramm auszutauschen.
Wann? Am 9. November 2025 um 14:00 Uhr Wo? Stadtarchiv (Maximilianstraße 7, 76829 Landau)
