So wie in vielen alten Universitätsstädten rekrutiert sich auch in Marburg das rechte- sowie das rechtsradikale Potential maßgeblich aus den Burschenschaften und anderen Studierendenverbindungen. Der RCDS (Ring Christlich Demokratischer Studenten) Marburg warb bei den Wahlen für das Studierendenparlament 2022 mit Stickern gegen Linke Politik. Diese brachten sie in und um verschiedene Universitätsgebäude an. Auch das selbstverwaltete Studierendenwohnheim „Bettenhaus“ war Ziel dieser Aktion. Dabei wurde auch ein Gedenktransparent an die Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau durch die Sticker des RCDS Marburg verunstaltet.
Führende Kader des RCDS und der CDU in Marburg sind Mitglieder der Marburger Burschenschaft Arminia. Außerdem richtet die Marburger Burschenschaft Arminia vom 1.- 3. Oktober 2022 den Burschentag der NDB (Neuen Deutschen Burschenschaft) aus. Auch wenn die Veranstaltung, die zusätzlich noch auf den „Tag der Deutschen Einheit“ fällt, schon genug Grund zur Kritik geben haben wir hier noch einmal ein paar Punkte zusammen gestellt.
Der Kandidat für den Posten des Oberbürgermeisters bei der letzten Wahl der Marburger CDU war Dirk Bamberger. Dieser ist genau so wie der CDU Nachwuchs in Person von Maximilian Noe Mitglied der Marburger Burschenschaft Arminia. Die CDU rekrutiert ihren Nachwuchs in Marburg gerne aus dem Kooperierten Milieu. Die Marburger Burschenschaft Arminia stellt sich zwar nach außen als „liberal“ dar hat allerdings immer wieder Berührungspunkte mit der extremen Rechten.
Der ehemalige Neonazi Ingo Hasselbach sagte 1993 aus, dass seiner Berliner Kameradschaft von der Marburger Burschenschaft Arminia angeboten wurde Schulungen mit den Neonazis durch zu führen (vgl. https://www.nadir.org/nadir/archiv/Antifaschismus/Burschenschaften/verbindungen-kappen/artikel/05-schein-und-sein.htm). Bereits in den Neunzigern fiel der Alte Herr der Arminia Werner Bracht Antifaschist_innen auf. Dieser trat immer wieder als Verteidiger für Neonazis vor Gericht auf. Zudem tätigte er immer wieder Aussagen z.B. bezüglich des Ableben von Rudolf Heß, die darauf abzielten eine Geschichtserzählung zu etablieren, in der die Deutschen als Opfer da stehen. Aber auch sein Verhältnis zum Geschichtsrevisionisten Udo Walendy, der die Deutsche Kriegsschuld bestreitet macht sein Weltbild klar. „1996 verteidigte er dann den bekannten Auschwitz- und Kriegsschuldleugner Udo Walendy aus Vlotho vor Gericht. (…) Dr. Bracht machte vor Gericht Meinungsfreiheit für seinen Mandanten geltend und sagte aus, dass er Walendy und seine Schriften lange kenne.“ (https://www.nadir.org/nadir/archiv/Antifaschismus/Burschenschaften/verbindungen-kappen/artikel/05-schein-und-sein.htm). 2017 war Simon Büssing, der noch zwei Jahre zuvor Aktivensprecher der Marburger Burschenschaft Arminia war Gründungsmitlied der „Jungen Alternative“ (JA) Marburg Biedenkopf (vgl. https://stadtlandvolk.net/?p=132 ). Mit von der Partie war dabei unter anderem Nils Grunemann, der von den Identitären zur Marburger Burschenschaft Germania (DB) zur JA und nun bei der Pius Bruderschaft gelandet ist. Büssing und Grunemann kannten sich schon aus dem Marburger Kooperieren Leben z.B. aus dem Marburger Waffenring (der ist für die Organisation des Akademischen Fechtens zentral). Dort sitzt die Marburger Burschenschaft Arminia mit den Naziburschenschaftern der Deutschen Burschenschaft (DB) gemeinsam am Tisch (vgl. https://stadtlandvolk.net/?p=512 ).
Wir haben der Marburger Burschenschaft Arminia im Wehrdaerweg 32 einen Besuch abgestattet und ihnen den Propagandamüll des RCDS zurück gebracht. In der Umgebung wurden Flyer verteilt die auf die mangelhafte Distanz nach Rechts aufmerksam machen.
GEGEN DEUTSCHLAND,SEINE RECHTEN UND DEN BURSCHENTAG DER NDB!
MIT UNVERSÖHNLICHEN GRÜẞEN, ANTIFA MARBURG!