Antifaschist:innen heraus zum Antikriegstag

Am 1. September 1939 überfiel das faschistische Deutschland Polen, nachdem Hitler den erst 1934 unterzeichneten Nichtangriffspakt im April aufgekündigt hatte. Dies war der Beginn des Zweiten Weltkrieges. Zum zweiten Mal in der Geschichte brach ein großer imperialistischer Krieg um die Neuverteilung der Welt aus. Damals verhalf der Faschismus dem deutschen Großkapital zum ersehnten Krieg. Der Faschismus lieferte die ideologische Legitimation und zugleich den Terror gegen diejenigen, die auf die Lügen nicht hereinfielen, dagegen hielten oder nicht in die neue Ordnung passten, um den Krieg zu ermöglichen.

Heute hat das Großkapital den Faschismus (noch) nicht nötig, um seine Interessen durchzusetzen. Die vermeintlich linke Ampelregierung sind die besten Freund:innen der Waffenindustrie, Grünenpolitiker:innen kennen ganze Waffenkataloge auswendig und das Liefern immer größerer Waffen wird auf vorgeblichen „Friedensdemos“ neben National- und Nato-Fahnen als Akt des Friedens verkauft, während die Bundeswehr um so offensiver damit wirbt, dass es „jetzt gilt“.

Die Floskeln von „deutschen Interessen“ und „westlichen Werten“ schlagen einem im Alltag entgegen – das Abendland muss wieder verteidigt werden, und wieder muss die Nation dafür zusammenstehen. Wir „alle“ sollen den Gürtel enger schnallen, statt in unsere Zukunft, Bildung und Soziales wird in Aufrüstung investiert und der Burgfrieden erfasst sogar Teile der Linkspartei.

Die Normalisierung des Militarismus und das neue nationale und westliche „Bewusstsein“ stellen nicht nur einen erneuten Rechtsruck innerhalb der etablierten Parteien dar, sie spielen außerdem langfristig den Rechten in die Karten – während Hofreiter die AfD als „Landesverräter“ beschimpft, können diese sich heute als die „letzten Verteidiger:innen des Friedens“ inszenieren.

Die AfD hat angesichts der Zusammensetzung ihrer Wähler:innenschaft kein Problem damit, als Russland-freundlich dazustehen, während andere Rechte wie der Dritte Weg kein Problem damit hat, sich dem Ruf der Verteidigung der deutschen und westlichen Interessen in der Ukraine anzuschließen.
Gleichzeitig werden die alten Forderungen der Rechten nach mehr Militarismus und Nationalgefühl von den Etablierten umgesetzt und der Staat auf die Kriege vorbereitet, die die Rechten vielleicht eines Tages selbst führen wollen.

Deshalb sollten wir Antifaschist:innen, sowohl aus aktuellem Anlass, wie auch aus historischer Verantwortung, am Antikriegstag auf den Straßen präsent sein.

Überlassen wir den Rechten nicht die Straße, halten wir sie aus den Friedensdemos draußen; ebenso die Imperialist:innen, die deren Forderungen umsetzen und ihnen den Weg bereiten!

Dazu haben wir euch unten einige Termine aufgelistet und möchten euch darüber hinaus auf die „Offensive gegen Aufrüstung“ beziehungsweise „Hauptfeind„-Kampagne aufmerksam machen – denn

„Der Hauptfeind des deutschen Volkes steht in Deutschland“

-Karl Liebknecht


Veranstaltungen

Tübingen
Offenes Treffen gegen Faschismus und Rassismus Tübingen und Region

Villingen-Schwenningen
Antimilitaristisches Treffen Villingen-Schwenningen

Stuttgart
Offenes Treffen gegen Krieg und Militarisierung Stuttgart, Arbeitskreis Internationalismus, Demokratisches Kurdisches Gesellschaftszentrum Stuttgart e.V., Linksjugend [’solid] Stuttgart, SDS Stuttgart DHBW

Karlsruhe
Offenes Treffen gegen Krieg und Militarisierung Karlsruhe

Freiburg

Fellbach
Jugend gegen Krieg Rems-Murr

Frankfurt
Aurora Räteaufbau, Siempre*Antifa Frankfurt

Nürnberg
Antifaschistisches Aktionsbündnis Nürnberg


Bildquelle: Prolos Nürnberg