Die junge Karriere von »Eva«
Seit März 2024 tritt im Rhein-Main-Gebiet eine Person regelmäßig in linken Kontexten in Erscheinung, sei es bei Parteiveranstaltungen oder auch bei Foren zur Demokratiebildung. »Eva«, die mit echtem Namen G. Hahn (vollständiger Name ist der Redaktion bekannt) heißt, benutzt dieses Pseudonym auch im Internet. Von linken Demos wird berichtet, dass sie versucht die Veranstaltungen zu stören und Teilnehmer*innen zu fotografieren. Oft tritt sie gemeinsam mit Helmut E. auf. E., aktuell noch Mitglied der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), hat sich während der CoViD-19-Pandemie dem verschwörungsideologischen Milieu angeschlossen. Er nahm an etlichen Demos des sogenannten »Schilderlaufs« in Mainz und an überregionalen Demos der rechten Verschwörungsszene teil.
Hahn hingegen bedient viele rechte Milieus. Noch im Frühjahr besuchte sie AfD-Veranstaltungen, wie zum Beispiel am 4. April 2024 einen Vortrag von Roger Beckamp in Mainz-Weisenau. Bereits am 20. April 2024 tauchte sie dann bei einem Neonaziaufmarsch der Kleinstpartei Die Rechte in Alzey auf. Dass Hahn sich im Neonazimilieu etabliert, zeigt ihre Teilnahme an einer geschichtsrevisionistischen Kundgebung am 11. Mai 2024 in Bretzenheim (Landkreis Bad Kreuznach), die von der Neonazipartei Die Heimat (früher NPD) organisiert wurde. Sie erschien auf der Kundgebungsfläche händchenhaltend mit Pierre Roch, der mit seiner Kameradschaft Hermannsbund Borna Teil der organisierten Neonaziszene des Leipziger Umlands ist.
Gegenüber Hahn gibt es schwerwiegende Anschuldigungen aus ihrer Vergangenheit. Eine Haftstrafe musste sie bereits absitzen. Dies war unter anderem der Grund, weshalb sie Ende Mai eine Gefährder*innenansprache im Rahmen eines Besuchs einer Gerichtsverhandlung erhielt. Gemeinsam mit wechselnden Personen aus dem Milieu der rechten Verschwörungsszene verfolgt sie den Terrorprozess um die Gruppe Reuß. Mehrmals zeigte Hahn im Gerichtssaal ihre Solidarität mit den Angeklagten. Auch wenn sie nach der Gefährder*innenansprache dem Prozess zwischenzeitlich fernblieb, besuchte sie das Verfahren zuletzt wieder. Aktuell tritt sie zudem vermehrt bei Kundgebungen in Mainz und Frankfurt in Erscheinung.