Rückblick auf Hilchenbach

Am Samstag dem 10.08.24 haben wir als „Aktionsbündnis Dammstraße Dichtmachen“, parallel zum Fest der Vielfalt des lokalen Bündnisses, nach Hilchenbach mobilisiert und dort gegen den Dritten Weg demonstriert. Die Anreise nach Hilchenbach verlief weitestgehend unproblematisch, es kamen rund  300 Antifaschist*innen am Bahnhof zusammen.

Der Start unseres angemeldeten Demonstrationszuges hin zu den beiden Kundgebungen wurde durch die Polizei verzögert, Grund war angebliche Vermummung. Diese Schikane-Taktik der Behörde setzte sich leider über den gesamten Demozug hinweg fort.
Für uns war es grundsätzlich kein Problem, die Zufahrtsstraße zum Haus des Dritten Weges durch das Herumstehen auf der Demoroute zu blockieren – wir haben jedoch wenig Verständnis dafür, warum mit einer solchen Empfindlichkeit auf die zuvor abgesprochene Schutzvermummung gegenüber den Kameras der Nazis reagiert wurde. Besonders im Licht der aktuellen Gewalttaten von Mitgliedern des Dritten Wegs gegenüber dem „politischen Gegner“, zuletzt in Berlin, sollte klar sein, warum einzelne Teilnehmende sich nicht filmen lassen möchten.

Nach Abschluss der Demonstration teilten sich die Teilnehmenden auf die beiden Kundgebungsorte rund um das Haus des Dritten Wegs auf. Durch Live-Musik, Redebeiträge, Transparente und Sprechchöre trugen wir den Nazis den Protest direkt vor die Haustür.

Redebeiträge vom Dritten Weg blieben, bis auf einen Versuch in den Abendstunden, aus. Die meiste Zeit über hielt man sich im Haus versteckt.
Ein „Fotograf“ des Dritten Wegs wagte sich zeitweise nach draußen – ein Versuch auf das Gelände der Gegenkundgebung zu gelangen wurde allerdings recht schnell unterbunden. Zusätzlich zeigte sich immer wieder eine Person mit Kamera, die sich unter anderem Mithilfe eines über den Kopf geworfenen Tuchs versteckt hielt und aus den Fenstern heraus filmte / fotografierte.
in Look, der für einiges an Amüsement bei den Teilnehmenden sorgte.

Besonders gefreut haben wir uns über die guten Gespräche mit Anwohner*innen und Mitgliedern des lokalen Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage. Wir haben großen Respekt vor den Bemühungen der Menschen im Ort, ein Gegenbeispiel zu den Nazis in der Nachbarschaft zu liefern und respektieren den großen Mut, der zu einer solchen Positionierung gehört. Wir hoffen weiterhin auf einen guten Austausch und gegenseitige Ergänzung in der Auseinandersetzung mit den Rechtsextremen in der Dammstraße 5.

Im Gesamtverlauf des Tages war es möglich, die Eingänge zum Haus der Nazis vollständig zu umstellen und die Nazis nur unter lautem Protest zum Haus gelangen zu lassen. Die Präsenz des Dritten Wegs beschränkte sich daher rein auf den von Sichtschutzzäunen umgebenen Bereich des Hauses, Umzüge durch den Ort oder ähnliches waren also nicht möglich.

Daher sind wir insgesamt mit dem Ergebnis des Tages zufrieden. Wir appellieren jedoch noch einmal an alle Gruppen im Dreiländereck, sich in Zukunft noch zahlreicher an Veranstaltungen in Hilchenbach zu beteiligen.

Der 10.08. kann nur der Startschuss für weiteren, vielseitigen Protest gewesen sein. Breite Unterstützung unserer Bewegung ist notwendig, um nachhaltig gegen diesen Stützpunkt des bundesweit agierenden Dritten Wegs vorzugehen – wir alle sind in den kommenden Monaten gefragt.

Das Aktionsbündnis Dammstraße Dichtmachen bedankt sich bei allen Anwesenden für den reibungslosen Ablauf und die gute, solidarische Zusammenarbeit!

Alerta & Bis Bald!