1000 Antifaschist:innen blockieren rechten Aufmarsch

Am 26.04.2025 hatte das rechte Querdenken-Spektrum erneut unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“ bundesweit Demonstrationen angekündigt – so auch in Reutlingen, Karlsruhe und Balingen. Bereits vor einem Monat hatten die Rechten versucht, durch Stuttgart zu laufen – mit dabei Faschos aller Coleur, vorne dran die Jungnazigruppen von Revolte, Unitas, oder DST, die die Veranstaltung zur Vernetzung, Agitation und Stärkung nach innen nutzen wollten. Doch in Stuttgart wurde ihnen ein ordentlicher Dämpfer verpasst! Dieser Dämpfer und die große antifaschistische Mobilisierung nach Reutlingen haben wohl die gewünschte Wirkung gezeigt: Denn obwohl wieder allerlei Jungnazi-Gruppen angekündigt hatten, nach Reutlingen zu kommen, war von ihnen gestern weit und breit nichts zu sehen! Dafür ließen sich der AfD-Kreisverband Reutlingen, vereinzelte NPD-ler und III. Weg-Aktivisten blicken – gemeinsam mit der gesamten Breite des Querdenken-Spektrum, das wieder mal keinen Versuch unternahm, Faschisten von ihrer Demo auszuschließen.

Dafür, dass sich auch zukünftig weder die Revolte-Gruppen, noch Unitas oder DST nach Reutlingen trauen, haben am Samstag vielfältige antifaschistische Protestformen gesorgt. Für die Rechten war der Tag mehr als ein Flopp: wenige Teilnehmer:innen, zeitliche Verzögerungen und ein kurzer Marsch ohne Öffentlichkeit. Kurzum: Die Reutlinger Innenstand wurde erfolgreich von Antifaschist:innen verteidigt.

Nach einer großen Bündniskundgebung am Reutlinger Bürgerpark mit Beiträgen vom „Bündnis Gemeinsam und Solidarisch Gegen Rechts“ und der IG Metall machte sich die Mehrheit der Teilnehmer:innen auf den Weg zu zwei Blockadepunkten, die der rechten Demo den Durchgang in die Innenstadt über mehrere Stunden hinweg versperrten. Und das trotz massiver Polizeigewalt, großem Pfeffereinsatz und stundenlangem Polizeikessel.

In Reutlingen haben wir gestern gezeigt: Wir lassen uns nicht spalten in gute und schlechte Antifaschist:innen! Wir stehen solidarisch gegen Polizeigewalt und blockieren gemeinsam Nazis – gestern, heute und in Zukunft!

Kein Fußbreit den Faschisten – in Reutlingen, Balingen, Karlsruhe oder sonstwo!


Das Offene Treffen gegen Faschismus und Rassismus Tübingen & Region (otfr) und das Antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart & Region (AABS) veröffentlichten dazu auf Instagram:

Nazi-Demo in Reutlingen blockiert ✊🚩

Stuttgart war nur der erste Streich … Auch in Reutlingen haben die Nazis nicht wirklichen einen Fuß auf den Boden bekommen. Nur etwa 500 rechte „Querdenker:innen“ und Jungnazis folgten dem Aufruf der Gruppe „Gemeinsam für Deutschland“ auf den Bösmansnäcker. Ihre Demonstration in Richtung Reutlinger Marktplatz wurde blockiert!

🚆Aus dem Großraum Stuttgart sind wir mit über 250 Antifaschist:innen angereist, um die Proteste des Bündnisses „Gemeinsam & Solidarisch gegen Rechts – Reutlingen und Tübingen“ zu unterstützen.

🚫Insgesamt protestierten über 1000 Menschen auf den Straßen Reutlingens und blockierten die geplante Route der Nazis in die Innenstadt an zwei Stellen. Teilweise bekamen anreisende Rechte handfesten Widerstand zu spüren, an anderen Stellen gab es Materialblockaden. Im Ergebnis konnten die Nazis erst mit über einer Stunde Verspätung und nur unter großer Polizeibegleitung eine kleine Ausweichroute durchs Industriegebiet entlang des Bosch-Werks in Betzingen laufen.

🚩Alles in allem ein sehr erfolgreicher Tag für die antifaschistische Bewegung. Es ist richtig und wichtig die neu entstehende Nazi-Bewegung früh und entschieden in die Schranken zu weisen. Gemeinsam mit vielen. Entschieden in der Form.

✨ Danke an alle, die mit uns in Reutlingen auf der Straße waren und solidarische Grüße an alle, die in anderen Städten den Nazis die Straßen streitig gemacht haben.