Am 1. Mai haben wir gemeinsam mit anderen Antifa-Gruppen aus der Region und vielen Weinheimer Bürger*innen den Aufmarsch der NPD und der „Kameradschaft Rheinhessen“ blockiert und abseits jeder öffentlichen Wahrnehmung gedrängt. Zum ersten Mal seit vielen Jahren haben Nazis in unserer Region wieder einmal versucht, den 1. Mai für ihre Hetze zu missbrauchen. Sie beziehen sich damit auf eine Umdeutung des Arbeiter*innenkampftags durch die NSDAP.
Aufgerufen zum rechtsradikalen Wanderzirkus hatten die NPD, um Jan Jaeschke, und die „Kameradschaft Rheinhessen“ um Florian Grabowski, die in Worms und Weinheim demonstrieren wollten. Bei der NPD handelt es sich um einen kleinen Haufen langjährig organisierter und verzweifelter Nazis, die die Umbenennung der NPD in „Die Heimat“ nicht mitmachen wollten und sich vom Rest der Partei abgespalten haben. Die „Kameradschaft Rheinhessen“ hatte sich 2018 eigentlich aufgelöst und war in die Partei „Die Rechte“ aufgegangen, die genau zu diesem Zweck gegründet worden war, um die Strukturen, teilweise verbotener, Kameradschaften unter dem Deckmantel des Parteienprivilegs zu erhalten. Seit der Auflösung der Partei „Die Rechte“ im März 2025 auf Grund von Nachwuchsproblemen und Isolierung von der rechten Szene firmieren die Gestalten um Florian Grabowski wieder als „Kameradschaft Rheinhessen“.
Wir haben uns unseren Tag von den Nazis nicht nehmen lassen und waren zuerst auf der 1. Mai-Demo des DGB in Mannheim. Dort haben wir im antikapitalistischen Block für ein besseres Morgen und einen revolutionären Umbruch demonstriert. Währenddessen haben die Nazis in Worms schon ordentlich Gegenwind bekommen.
Nach der DGB-Demo sind wir nach Weinheim gefahren, wo am Bahnhof ab 12 Uhr Gegenprotest gegen den Nazi-Aufmarsch stattfand. Die Nazi-Demo sollte um 13:30 Uhr starten und über die zentrale Mannheimer Straße bis zur Abschlusskundgebung an der Haltestelle Händelstraße führen. Zuvor fand auf derselben Strecke eine Antifa-Demo mit 300 Teilnehmer*innen statt, an der wir uns beteiligten. Die Demo lief im Schneckentempo die Route der Faschos ab, sodass sich die Bullen über die Geschwindigkeit beschwerten, daran aber nichts ändern konnten. Kurz vor Ende der angemeldeten Gegendemo, auf dem Zugangsweg zur Kundgebungsfläche der Nazis, blieb die Demo selbstbestimmt stehen, sodass dieser blockiert war. Dies hatte zur Folge, dass die Nazis über 50 Minuten lang nicht loslaufen durften. Dann durften sie schließlich doch loslaufen, stießen aber nach nur 100 Metern auf die nächste Blockade von Weinheimer Anwohner*innen. Die Ersatzroute führte schließlich durch ein Wohn- und Industriegebiet, abseits jeder Öffentlichkeit, weiträumig abgesperrt von den Cops, sodass Jan Jaeschkes Versprechen, die Demo werde nicht zu übersehen sein, jämmerlich platzte.
Ganze 24, uns zum allergrößten Teil namentlich bekannte, Nazis brachten NPD und „Kameradschaft Rheinhessen“ in Weinheim auf die Straße (in Worms noch weniger). Und das obwohl sie Faschos aus ganz Deutschland, wie den NPD-Bundesvorsitzenden Lennart Schwarzbach aus Hamburg oder Nazi-Opa Christian Worch aus Mecklenburg-Vorpommern angekarrt haben. Die Nazi-Aufmärsche in Worms und Weinheim am 1. Mai sind krachend gescheitert. Der übrige Haufen marschierte mit Shirts mit Wehrmachts-Aufdruck und der ersten Strophe des Deutschlandlieds auf.
Wir hingegen freuen uns über den breiten Konsens, die Nazis nicht laufen zu lassen, und dass in Weinheim nicht nur organisierte Antifaschist*innen, sondern auch viele Anwohner*innen sich den Blockaden angeschlossen und sich mit diesen solidarisiert haben. Nach der erfolgreichen Blockade zog die Demo zurück zum Hauptbahnhof, wo wir auf der Brücke unseren antifaschistischen Erfolg feierten. 1000 Menschen waren in Weinheim gegen die Nazis auf der Straße. Wir haben deutlich gezeigt: Der 1. Mai ist unser Tag! Nazis verpisst euch! Keine*r vermisst euch!











