Naziaufmarsch erfolgreich gestört

Für den 31.05.2025 hatte „Gemeinsam für Deutschland“ wieder bundesweite Demonstrationen angekündigt. Nachdem wir ihnen im April in Reutlingen, aber auch Karlsruhe und Balingen mit großem antifaschistischem Gegenprotest den Tag vermiest hatten, mobilisierten sie dieses Mal in ganz Baden-Württemberg nur nach Reutlingen. Trotzdem war die Demonstration am Tag selbst in Reutlingen mit weniger als 450 Menschen aus dem gesamten rechten Spektrum eher noch kleiner als schon beim letzten Mal.

Die „Gemeinsam für Deutschland“-Demos missbrauchen die berechtigte Kriegsangst und den Friedensgedanken für Menschenfang und rechte Agitation. Sie bedienen sich an der Symbolik und Sprache der Friedensbewegung um rechte Ideen und sogar Neonazis zu tarnen.

Das rechte Spektrum, das sich am 31.05 versammelte, reicht von rechtsoffenen Verschwörungsgläubigen, die sich nach Rache für die Pandemiepolitik sehnen, über Reichsbürger, Rechtslibertäre, Reaktionäre, Neurechte sowie alte und junge Neonazis. Mit dabei war beispielsweise der bundesweit bekannte Möchtegern-Hitlerjunge Lois Wagner.

Neben Dorfnazis waren auch Jungfaschogruppen wie „Unitas Germanica“ und Springerstiefel-Bomberjacken-Glatzen, mit Hitlergruß und White-Power-Zeichen, für alle sichtbar anwesend. Vermutlich haben sich auch einzelne aufrichtig Friedensbewegte mangels Alternative in das toxische Gemisch verirrt. Da sich die Neonazis trotz allem Betteln der Organisatoren nicht tarnen wollten, sollte es die letzte GfD-Demo für anständige Friedensbewegte gewesen sein.

Natürlich haben wir uns den versammelten Menschenfeinden wieder entgegen gestellt. Nach einer großen Bündniskundgebung am Reutlinger Listplatz. In den Reden von Verdi, der Seebrücke und der Linkspartei, sowie in einer gemeinsamen Bündnisrede wurde klar, dass Protest gegen Krieg und die aktuelle Regierungspolitik von links kommen muss und wir diese wichtigen Themen auf keinen Fall den Rechten überlassen dürfen. Im Kampf für eine Zukunft ohne Krieg und Krise sind rassistische Spaltung und andere rechte Positionen falsch und schädlich, stattdessen müssen wir gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft kämpfen.

Nach der Kundgebung haben 500 Antifaschistinnen die vorgesehen Route der Rechten für über eine Stunde blockiert. Die rechte Demo konnte so nur verzögert und auf einer andern Route loslaufen.

Für uns bleibt klar ob in Reutlingen oder sonst wo, wir stehen gemeinsam und solidarisch gegen Rechts, blockieren Nazis und die, die mit ihnen marschieren und kämpfen für eine bessere Zukunft ohne Rassismus, Krieg und Krise!