Erfolgreicher CSD und antifaschistische Proteste

CSD schützen, Nazidemo stoppen – dass das Hand in Hand gehen muss und kann hat der 14. Juni in Pforzheim gezeigt. Während 1500 Teilnehmende für den größten Pforzheimer CSD aller Zeiten sorgten, demonstrierten derweil 300 Antifaschist:innen direkt gegen den Aufmarsch von etwa 90 Nazis. Deren Marsch konnte letztlich von der Polizei nur mit massiver Gewalt durchgesetzt werden. Aber der Reihe nach.

In den letzten Wochen gab es wenig, was die regionalen Medien mehr dominiert hat, als der Pforzheimer CSD und die angekündigte Nazi-Gegendemo. Während die Pforzheimer Politik die Zustände der Stadt wiederspiegelte mobilisierten alle linken Kräfte der Region nach Pforzheim um den CSD zu unterstützen und zu schützen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen:

So nahmen heute etwa 1500 Menschen an der CSD Demonstration teil, welche durch die Pforzheimer Innenstadt zog. Teil davon war auch der solidarische antifaschistische Block des OAT-Pforzheim, dem sich auch eine breite Anreise aus dem Umland anschloss. Mit kämpferischen Schildern und lauten Parolen, welche von der gesamten Demonstration aufgenommen wurden, konnte dem CSD ein starker Ausdruck verliehen werden. Einzelne Pöbler am Rand der Demo konnten, von verteilt in der Demo laufenden Antifaschist:innen, erfolgreich abgedrängt werden. Die fundamentalistischen Christen, die an der Route eine Kundgebung angemeldet hatten, wurden kollektiv von Demonstrationsteilnehmer:innen von der Demo ferngehalten und wirkten eher wie ein Häufchen Elend neben der CSD Demo. Erfolgreich konnte so heute der Raum für queere Repränsentaion geschaffen werden in einer Stadt in der sonst eher queerfeindliche Töne vorherrschen.

Parallel zum CSD waren etwa 300 Antifaschist:innen gegen die faschistische Veranstaltung auf der Straße. Ziel war es die Faschisten nicht ungestört zu lassen und ihnen jede Möglichkeit zu nehmen den CSD zu beeinträchtigen. Während der vom DST (Der Störrtrupp) angemeldeten Kundgebung, die aus etwa 90 Faschos aus der ganzen Republik und teilweise Österreich zusammen gekratzt werden mussten, gab es lautstartken Protest. Die gesamte Kundgebung der Faschos wurde gestört durch antifaschistische Parolen und die Zuhörer der rechten Hetze waren davon sichtlich genervt. Die Demo der Faschos zum Bahnhof wurde begleitet von antifaschistischem Protest der sich parallel zu ihnen durch die Straßen bewegte. Das die Demonstration nur mit einem großen Polizeiaufgebot durchgesetzt werden konnte zeigte sich auf dem Rückweg zum Waisenhausplatz. Dort konnte der Aufzug in der Schloßbergstraße blockiert werden. Auch auf der Kreuzung und zwischen Marktplatz und Waisenhausplatz bildeten sich Blockaden von Antifaschist:innen, eine Baustelle fand ihren Weg auf die Straße, einige Steine flogen.

Die Polizei zögerte jedoch nicht den Nazis den Weg frei zu prügeln und mit Pferden in die Blockade zu reiten. Auch nachdem eine Straßenseite frei war und die Demonstration schon an der Blockade vorbei lief brauchte die Polizei wohl doch noch einen Grund um ihr Aufgebot zu rechtfertigen und griff die Antifaschist:innen wieder an und kesselten etwa 60 Personen zur Personalienfeststellung.

Es zeigt sich mal wieder klar und deutlich weder die Stadt noch der Staat gebieten den Rechten Einhalt. Ganz im Gegenteil: Wer einer Nazidemo derart den roten Teppich ausrollt und eine lange Route durch Pforzheim zuschanzt, der hat aus der Geschichte nichts gelernt. Das die AfD im Pforzheimer Gemeinderat die größte Fraktion stellt, scheint sich auf die Vewaltung auszuwirken – es wird gekuscht.

Den Faschist:innen müssen wir uns selbst organisiert entgegenstellen und sie überall dort einschränken wo sie versuchen sich die Straße zu nehmen. Die Zusammenarbeit am heutigen Tag hat gezeigt das es gemeinsam möglich ist linke Freiräume zu verteidigen und gleichzeitig die Rechten in ihre Schranken zu weisen. Der Widerstand war für die Faschos den ganzen Tag zu spüren, so konnten sie sich nicht ohne Polizeigeleit durch die Stadt bewegen und unbehelligt ihre Hetze verbreiten.

Daran gilt es anzuknüpfen. Kein Fußbreit den Nazis, weder in Pforzheim, noch anderswo!