Gegen den „Marsch für das Leben“ auf die Straße

Für ein selbstbestimmtes Leben – feministsch, antifaschistisch, revolutionär kämpfen! Seit einigen Jahren organisieren christliche Fundamentalist:innen im Schulterschluss mit Faschist:innen, Rechten und Konservativen sogenannte „Märsche für das Leben“. In ihren Forderungen und Aussagen hetzen sie gegen selbstbestimmte Schwangerschaften und befördern eine restrikitve Geburtenregelung.

Sie stehen für eine patriarchale Gesellschaftsordnung ein, in der die eigene Entscheidung darüber Kinder zu bekommen oder eben nicht massiv erschwert, kriminalisiert und verunmöglicht wird. Dieses Jahr soll der Marsch für’s Leben erstmalig zeitgleich in Köln und Berlin stattfinden, was die Organisator:innen als Erfolg verbuchen wollen. Sie hoffen damit mehr Öffentlichkeit und mehr Teilnehmer:innen zu erreichen und dadurch ihre reaktionäre und frauenfeindliche Ideologie gesellschaftsfähig machen zu können.

Die Befürwortung eines Geburtszwangs ist nicht nur antifeministisch, sondern natürlich auch Ausdruck eines Rechtstrends, der in Deutschland zunehmend erkennbar wird: Wahlerfolge und Zustimmungshochwerte für die AfD, zunehmende Zusammenarbeit zwischen CDU und AfD sowie salonfähige Hetze gegen Geflüchtete sind aktuell an der Tagesordnung. Was der Staat aktuell in Form von Abtreibungsverboten, Gender-Pay- und Gender-Care- Gap ohnehin schon manifestiert, wollen AfD und andere rechte oder faschistische Akteure mit ihrer reaktionären Politik noch weiter verschärfen. Eine geschlechtliche Arbeitsteilung, in welcher Frauen die unbezahlte Haus- und Sorgearbeit übernehmen, Kinder kriegen und sich dem Willen der Männer fügen. Ihre Politik ist ein Angriff auf unsere Lebensrealtitäten – von Migrant:innen, Frauen, inter, trans, nonbinären und queeren Personen sowie auf die der gesamten lohnabhängige Bevölkerung. Schon immer war der Kampf für körperliche Selbstbestimmung und die Abschaffung des §218 elementarer Bestandteil der feministischen Bewegung. Die Entscheidung darüber ob wir ein Kind bekommen oder nicht, können, wollen und werden wir alleine treffen.

Immerhin verhindert ein Abtreibungsverbot bekanntermaßen nicht, dass Abtreibungen stattfinden – mit dem fatalen Zusatz, dass die Schwangere Person sich nun um ihre eigene körperliche Sicherheit sorgen muss. Unsichere Partnerschaften, berufliche und finanzielle Schwierigkeiten sowie Lebensalter sind häufige Gründe für Abtreibungen. Anstatt die Schwangeren zu kriminalisieren, wenn sie eine Abtreibung wollen, oder in ungewollte Elternschaft zu drängen, müssen wir für gesellschaftliche Verhältnisse kämpfen, in denen ein Leben mit Kindern nicht bedeutet noch stärker unter patriarchalen und kapitalistischen Strukturen zu leiden. Das heißt für eine Gesellschaft, in welcher die Pflege- und Sorge des Kindes nicht unbezahlt und hauptsächlich von Müttern geleistet wird und in welcher unsere Lebensqualität nicht von unserem Einkommen abhängt.

Um ein tatsächlich selbstbestimmtes Leben führen zu können, müssen wir die kapitalistischen und patriarchalen Verhältnisse überwinden. Wenn sich also Feinde des selbstbestimmten Lebens zusammenfinden, gilt es für uns allle ihnen entgegenzustehen, sie zu stören und deutlich zu machen: Wir haben eine andere Perspektive!

Wir rufen also Feminist:innen, Antifaschist:innen und Antikapitalist:innen auf, am 16.9.2023 gemeinsam in Köln auf die Straße zu gehen und deutlich zu machen, unser Kampf für ein selbstbestimmtes Leben ist feministisch, antifaschistisch und revolutionär!

Kommt am 16.09.2023 mit uns in den Antikapitalistischen Block und lasst uns gemeinsam zeigen, dass der Marsch Fürs Leben in Köln keinen Fuß fassen kann!

 

 

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