Als ganz Deutschland Hitler bejubelte stand sie auf und kämpfte für eine freie Welt. Gertrud Koch starb heute vor acht Jahren. Die Kölnerin war unter dem Namen „Mucki“ im jugendlichen Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Gemeinsam mit anderen Jungen und Mädchen gründete sie eine Edelweißpiratengruppe in Köln.
Die Edelweißpiraten waren Gruppen von Jugendlichen im ganzen Rheinland, die nicht in die Hitlerjugend eintreten wollten und eine gemeinsame Kultur lebten. Sie wanderten im Siebengebirge, sangen Lieder und lehnten die nationalsozialistischen Werte ab. Wie Mucki kamen die Edelweißpiraten fast ausschließlich aus Arbeiterfamilien und oft aus kommunistischen Haushalten. Muckis Vater war aktives Mitglied der KPD und wurde deswegen im KZ Esterwegen von den Nazis ermordet.
Mucki führte den Kampf weiter. Verteilte Flugblätter gegen die Diktatur und schrieb Parolen an Wände. Dafür verhaftete die Gestapo sie und folterte sie über Monate.Durch eine Zufall konnte sie mit ihrer Mutter fliehen und kehrte nach dem Krieg in die Domstadt zurück. Hier gründete sie das Edelweißpiratenfestival und war zum Verbot der KPD Parteimitglied. Mit ihrem Mut, Werten und ihrem Kampf ist Mucki für uns als Kölner Antifaschist:innen ein Vorbild. Deswegen haben wir heute für sie an ihrem Todestag eine Gedenkplakette an ihrem letzten Wohnort angebracht.
Wir werden sie nicht vergessen, aber vor allem: Wir kämpfen weiter!