Protest gegen „Die Heimat“

Am Freitag sind wir gemeinsam mit c.a. 100 Antifaschist*innen aus Tübingen nach Albstadt-Ebingen gefahren, um uns der faschistischen Demo von „Die Heimat“ (ehm. NPD) und der „Zollernjugend Aktiv“ entgegen zu stellen. Dort gab es zum ersten Mal einen CSD, gegen den die Faschos – wahrscheinlich motiviert durch die Bilder aus Bautzen, Leipzig und Magdeburg – eine Demo angekündigt und bundesweit mobilsiert hatten. Es ist Jahre her, dass Nazis in Baden-Württemberg (unabhängig des jährlichen Fackelmarsches in Pforzheim) einen Aufmarsch abhielten, noch dazu als Gegendemo.

Überregional angereist kamen c.a. 80 Faschos von „Die Heimat“, den „Jungen Nationalisten“, des „Dritten Wegs“ und der „National Revolutionären Jugend“. Mit veranstaltet wurde die Demo von der „Zollernjugend Aktiv“ aus der Region. Angekündigt war eine Laufstrecke um den Platz herum, auf dem der CSD stattfand. Eine erste Blockade auf der angekündigten Strecke der Faschos hat dazu geführt, dass diese gleich am Anfang umgeleitet wurden und nicht wie angekündigt direkt am CSD in Sichtweite vorbei laufen konnten.

Weitere Versuche auf die neue Route der Faschos zu kommen wurden von den Cops mit Knüppeln und Pfeffer gestoppt, am Ende stand ein Großteil der Antifaschist*innen in zwei Kesseln. Dadurch wurde jeglicher Handlungsspielraum genommen, wodurch die Faschos ab diesem Punkt ungestört durch Albstadt bewegen konnten. Nach Auflösung der Kessel wurden die Antifaschist*innen im Spalier zum Bahnhof geschleust, während die Faschos als Demo durch die Stadt gezogen sind.

Es ist uns am Freitag nicht gelungen, die Faschos effektiv einzuschränken, deren Rücken von den Cops freigehalten wurde.  Der „Schutz“ des CSDs hat die Cops dafür eher wenig interessiert. Zweimal haben kleinere rechte Gruppen versucht, auf den CSD zu kommen. Die Cops sind erst dann aktiv geworden, als Antifaschist*innen sich in deren Richtung bewegt haben.

Nicht zu letzt lag es an unserer eigenen Verfasstheit an diesem Tag, dass faschistische Kräfte eine Demonstration durchführen konnten, ohne, dass wir sie daran hindern konnten.  Es ist aber auch ein Ausdruck der momentanen Rechtsentwicklung und der AfD,  in deren Windschatten zunehmend faschistische Organisationen stärker Sie nutzen die Räume, die von von der AfD aufgemacht werden und trauen sich mehr. Als Antifaschist*innen sollten wir das in unsere Überlegungen und Strategien für die kommenden Jahre mit einfließen lassen und unsere Praxis daran anpassen.

Der Tag zeigt uns aufs neue die Notwendigkeit aus Tübingen rauszufahren!

Es bleibt die Aufgabe von uns Antifas zu CSDs zu fahren und rechte Aktionen im Umfeld davon zu verhindern um dafür zu sorgen, dass sich die Bedrohungslage gegen queere Menschen nicht weiter verschärft.