Warum wir als Antifaschist*innen am CSD teilnehmen

Angriffe auf CSDs und Prides, Rücknahme von Unterstützung und Teilnahmen wegen angeblicher Neutralitätspflicht, Rückgang und Rücknahme von Diversitätszusagen von Unternehmen, Einschränkungen von Prideparaden oder -zügen, Genehmigung von rechtsradikalen Protesten direkt auf der Prideroute, Auslöschung queerer Geschichte und Ausschluss queerer Menschen in den USA: Das ist die Realität, mit der wir konfrontiert sind. Der Hetze und dem Hass, der in den letzten Jahren verbal oder in Textform geäußert worden ist, folgen nun Taten in allen gesellschaftlichen Bereichen.

Diese Aussagen und Taten sind sehr ernstzunehmen, denn damit wird klar und deutlich: Wir können uns auf die Zusagen der Konzerne und der Politik nicht verlassen. Viele haben die Pride Fahnen und Symbol benutzt, um sich als progressiv darzustellen. Bei nächster Gelegenheit fällt jedoch diese Fassade. Die Menschen, die denken, dass sie dieser Angriff auf queeres Leben nichts angeht, machen einen entscheidenden Fehler. Die Personen und Institutionen, die sich so leicht von gueeren Kämpfen abkehren und sie alleine lassen, werden das auch mit dem Rest von uns tun. Sie brauchen dafür noch nicht einmal einen Vorwand. Wenn der Zeitgeist sich wandelt, es nicht mehr zur Selbstdarstellung passt. progressiv und liberal zu sein, werden dueere Menschen einfach fallen gelassen. Seht euch die Debatten an, hört zu, was sie von sich geben. Daskann alle treffen, die nicht zuihrem Weltbild passen!

Deshalb ist es entscheidend, dass wir zusammenstehen. „Unsere“ Politiker*innen und andere staatliche Institutionen werden uns nicht unterstützen, wir mussen das selbst tun.

Wenn Politiker*innen in einem rechten Kulturkampf uns daran hindern, wir selbst zu sein, lassen wir uns nicht zum Schweigen bringen.
Wenn wir solches Unrecht sehen, schauen wir nicht schweigend zu!

Deshalb rufen wir dazu auf, zu den Planungstreffen für die Prides und CSDs in eurer Stadt zu gehen. Geht zuden CSDs in der Umgebung, organisiert euch in offenen Treffen, die dazu arbeiten und gestaltet den CSD aktiv mit. Erlebt, wie ermutigend es sein kann, selbst aktiv zu werden. Stonewall was a riot. Nichts ist der Community geschenkt worden außer Verfolgung, Denunziation, Kriminalisierung. Diesen Zustand werden wir nicht unwidersprochen hinnehmen.

Wir als Antifaschist*innen wollen, dass sich alle Menschen frei bewegen und zeigen dürfen. Bezogen auf den Pride-Monat bedeutet das, dass niemand aufgrund von Geschlecht oder Sexualität bedroht oder verletzt wird.

Auch nicht, wenn wir in der Öffentlichkeit unsere Hände halten oder uns küssen.

Auch dann nicht, wenn wir in öffentlichen Debatten oder Positionen sichtbar werden. Und vor allem nicht, weil Queerness normal ist und keine Zielscheibe von rechter Sündenbock-Politik und Kulturkämpfen sein darf!

Wir wissen, dass die irrwitzigen Diskussionen um Trans-Menschen, Dragqueens und Kings oder um Sexualität nur ablenken sollen. Es ist und bleibt dabei:

Die Rechten erfinden ihre Probleme am liebsten immer noch selbst, anstatt sich mit struktureller Ungerechtigkeit zu beschäftigen. Lieber wird gegen Queers und Migrant*innen gehetzt, lieber wird gegen Windmühlen gekämpft als für soziale Gerechtigkeit. Dem stellen wir uns entschieden entgegen, wir kämpten für Selbstbestimmung, für ein gutes Leben für alle!

In der uns aufgezwungenen Realität hingegen müssen wir vorbereitet sein auf alle Formender Erniedrigungund Gewalt. Wir wissen, dass der bürgerliche Staat uns nicht schützen wird. Der gesellschaftliche Diskurs hat sich schon lange verschoben. Auch Personen des öffentlichen Lebens zeigen sich immer weniger solidarisch, obwohl fast täglich queeres Leben angegriffen wird, egal ob auf der Straße, in der Schule oder im Betrieb, in Verwaltungsstellen oder durch schikanierende Bullen. Wir dagegen stehen solidarisch zusammen, weil Wir wissen, dass das unsere stärkste Waffe ist!

Seid diese Menschen, die mit uns stehen! Sieh genau hin und ergreife das Wort für unsere Ziele, weil sie doch auch deine sind!

Wir Antifaschist*innen sehen im queeren Befreiungskampf einen Kampf, den auch wir kämpfen: Antifaschismus ist auch queer, und Queerness sollte auch antifaschistisch sein! Die Überwindung des kapitalistischen Systems kann nur gemeinsam und mit allen Teilen der Klasse und mit allen Geschlechtern geschehen. Wir wissen, dass die Geschlechterbefreiung in diesem System nicht gegeben ist, aber eine andere Welt ist möglich.

Schließt euch an. und kämoft mit uns für eure und unsere Zukunft, in der wir frei und selbstbestimmt leben können! Kommt zu unseren Veranstaltungen und schließt euch der antifaschistischen Laufgruppe auf der Monnem Pride an!

Während große Teile der Politik die Pride Fahnen wieder in den Keller räumen, spannen wir unsere Transparente und hissen unsere Fahnen:

Unite and Fight, solidarisch dem Rechtsruck entgegen!

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