Vom 26. bis zum 31. August fand das „Rheinmetall Entwaffnen Camp“ in Köln statt. Über die gesamte Woche verteilt gab es zahlreiche Vorträge, Veranstaltungen und Aktionen, welche sich allesamt mit dem Thema Krieg und Militarisierung beschäftigten. Die Aktionswoche endete mit einer großen Abschlussdemo, die selbstbestimmt am Heumarkt starten sollte. Bereits beim aufstellen der Demo schikanierten die Bullen immer wieder Demoteilnehmer:innen und versuchten bereits vor dem Start einzelne Personen festzunehmen, was erfolgreich abgewehrt werden konnte. Von Beginn war klar, dass die Bullen, die erfolgreichen Aktionen und Blockaden am Vortag nicht unwidersprochen stehen lassen würden. Über die gesamte Route hinweg provozierten die Bullen die Demo, mit dem Ziel eine bewusste Eskalation hervorzurufen.
Schlussendlich kündigen die Bullen an, den Lautsprecherwagen des revolutionären Blocks durchsuchen zu wollen. Dies ließen sich die Genoss:innen nicht gefallen und verteidigten den Wagen konsequent gegen die Bullen. In diesem Zuge kam es zu massiver Polizeigewalt, bei welchem die Bullen immer wieder in die Menge prügelten und Pfefferspray einsetzten. Dabei wurden etliche Genoss:innen teils schwer verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Auch nach mehreren Stunden im Kessel und den wiederholten Angriffen der Bullen blieben die Genoss:innen standhaft und ließen sich nicht beirren ihren Protest weiterzufortführen.
Wir schicken solidarische Grüße an alle verletzten Personen der Demo. Wir wissen nur zu gut, dass die Bullen mit aller Macht versuchen die Interessen der herrschenden zu schützen. Lassen wir uns davon nicht unterkriegen!
Wenn ihr wissen wollt in welchen Verhältnis Antifaschist:innen zu Krieg und Militarisierung stehen, schaut euch doch gerne den Debattenbeitrag der „Antifaschistischen Aktion Ludwigsburg/Rems-Murr“ an.
Pressemitteilung: Veranstalter:innen sprechen von politisch motiviertem Angriff und prüfen Klage gegen die Auflösung der Versammlung und den Kölner Kessel
Die Antimilitär-Parade des Bündnisses „Rheinmetall-Entwaffnen“ am 30. August 2025 in Köln wurde von der Polizei angegriffen. Schon zu Beginn der Demonstration verzögerte die Polizei den geplanten Start, beispielsweise, weil sie die TÜV-Kennzeichnungen der Lautsprecherwagen überprüfen wollte.
Gegen 18 Uhr kündigte die Polizei an, einen Lautsprecherwagen nach verbotenen Gegenständen untersuchen zu wollen und griff unmittelbar danach massiv einen Teil der Demonstration an. Es wurden gezielte Schläge auf die Hände und in die Magengrube sowie Pfefferspray eingetzt, 147 Personen wurden durch das Vorgehen der Polizei verletzt und von den Sanitäter:innen behandelt, 18 Personen mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
Die Gewalt ging von der Polizei aus
„Eine so brutale Eskalation der Polizei ist ein politischer Skandal“, so Luca Hirsch vom Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“. „Die Polizei hat Menschen notärztliche Behandlung verwehrt, sie hat unsere Anwältin körperlich angegriffen, anwesende Presse festgenommen und den festgesetzten Personen wurde zeitweise Zugang zu Trinken und Toiletten verwehrt.
Das reiht sich ein in eine Vielzahl von politischen Angriffen der Polizei, den wir schon mit dem rechtswidrigen Verbotsversuch unseres Camps sowie der Verbotsdrohung gegen die anderen Versammlungen im Rahmen unserer Aktionstage erleben konnten. Unser legitimer und notwendiger Protest gegen die Militarisierung soll so kriminalisiert bekämpft und letztlich verhindert werden.“ Gefunden habe die Polizei im durchsuchten Lautsprecherwagen nur Heliumkartuschen für Luftballons, so Hirsch.
Die Parade fand im Rahmen der Camp- und Aktionstage des „Rheinmetall-Entwaffnen“-Bündnisses in Köln statt. Das Bündnis zeigt sich entschlossen, die erlebten Angriffe politisch aufzugreifen und zieht trotz allem ein positives Fazit der Woche. Hirsch bekräftigt: „Wir lassen uns von der Polizei nicht einschüchtern! Wir kommen wieder!“
