Militanz

Antifaschismus ist vielschichtig und umfasst verschiedenste Aktionsformen. Auch die direkte Konfrontation mit Faschist:innen gehört dazu. Denn ein konsequenter Antifaschismus orientiert sich nicht an bürgerlichen Gesetzen, sondern an der politischen Notwendigkeit, also Nazis möglichst effektiv zu bekämpfen. Denn von Argumenten oder Lichterketten lassen sich Faschist:innen nicht aufhalten, das hat die Geschichte immer wieder gezeigt.

 

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Politische Militanz gestern und heute

Die Frage nach einem Verhältnis zu militanten Aktionsformen stellt sich auch für eine konsequente antifaschistische Praxis. In diesem Interview aus dem Jahr 2007 diskutieren zwei Militante die Perspektiven, die Militanz in der aktuellen gesellschaftlichen Situation bieten kann und ordnen Militanz als notwendigen Teil einer revolutionären Linken, die Gegenmacht aufbauen und den Kapitalismus stürzen will ein.

Faschisten bekämpfen – zusammen, überall, mit allen Mitteln

Ende der 2000er und bis hin in die 2010er Jahre fanden im süddeutschen Raum am 1. Mai überregionale Nazi-Aufmärsche statt. Triebkraft hinter den Mobilisierungen war das später verbotene Kameradschaftsnetzwerk „Freies Netz Süd (FNS)“, der Vorläufer der militanten Nazi-Partei „Der III. Weg“. Am 1. Mai 2011 organisierte das FNS eine Demonstration mit 800 Teilnehmer:innen in Heilbronn. Als Teil einer überregionalen antifaschistischen Mobilisierung gegen den Aufmarsch, an der sich letztlich mehrere tausend Antifaschist:innen beteiligten, wurde eine Mai-Zeitung großflächig verteilt. Teil dieser Zeitung ist ein Interview mit zwei Antifaschist:innen, die in die Mobilisierung gegen das Nazi-Event eingebunden waren. Anhand der Widersprüche mit Teilen der Gewerkschafts-Bürokratie, welche in Heilbronn die antifaschistischen Proteste spaltete, setzen sich die beiden Aktivist:innen mit den Notwendigkeiten eines vielschichtigen antifaschistischen Widerstandes gegen Naziaufmärsche auseinander. Dabei werden Massenblockaden, militanter Widerstand, Bündnisproteste und die Frage, wie alles gemeinsam rechte Straßenpräsenz eindämmen kann, diskutiert.

Blockaden im Wandel der Zeit

Antifaschistische Blockaden sind eine der häufigsten Aktionsformen, wenn es darum geht Naziaufmärsche am laufen zu hindern. Mit Auswertungen von Blockadeaktionen 2013 in Pforzheim, 2012 in Göppingen und 2011 in Heilbronn diskutiert die Antifaschistische Aktion (Aufbau) Stuttgart in diesem Text aus dem Jahr 2013 wann die Aktionsform der Blockade ein effektives Mittel ist, um Naziaufmärsche zu behindern. Auch das Verhältnis von Blockaden zu anderen Aktionsformen und das situationsbedingte Ergänzen von Blockadekonzepten wird im Text diskutiert.