Ungebetener Besuch – Polizei „besucht“ Antifaschisten im Betrieb

Ein Genosse aus Schwenningen bekam im Betrieb ungebetenen Besuch der Bullerei.

Am Freitag morgen, zum Arbeitsbeginn zitierten ihn zwei Herren der Kripo Rottweil zum Gespräch. Die Beamten der Kripo hatten dazu ein Büro im Betriebsgebäude in Beschlag genommen und konfrontierten den Genossen dort mit eigentlich recht geringen Vorwürfen.

Zum einen sei da ein Verfahren im Zusammenhang mit den Protesten gegen eine Veranstaltung der AfD im Reutlinger Spitalhof, ein Pferd der Polizei sei dort mit Faustschlägen angegangen worden. Der Polizist auf dem Pferd schlug während der Proteste immer wieder mit seiner Reitpeitsche auf die Antifaschist:innen ein und trat damals als besonders „diensteifrig“ hervor.

Zum anderen seien da unterschiedliche Vorwürfe im Zusammenhang mit einem Besuch an der JVA Offenburg im Dezember 2022. Kurz vor Silvester demonstrierten dort zahlreiche Antifaschist:innen ihre Solidarität mit Jo, der zu diesem Zeitpunkt dort einsaß und schickten ihm kämpferische Grüße über die Knastmauern.

Der ungebetene Besuch der Bullen morgens auf Arbeit, ist ein Versuch der Einschüchterung und Machtdemonstration gegen aktive Genoss:innen und antifaschistischer Arbeit als solche. Dass sie damit keinen Erfolg haben, das liegt an uns.

Ungebetenen Besuch von Staatsschutz oder Verfassungschutz können wir nicht verhindern, wir können jedoch dafür sorgen das sich die Überraschung und Fragen der Kolleg:innen im Rahmen halten. Es ist wichtig das wir unsere antifaschistische Überzeugung und klare Klassenkämpferische Position auch mit den Kolleg:innen auf Arbeit teilen und aufrechte, kollegiale, solidarische und da wo es sein muss streitbereite Kolleg:innen sind.

In der Zeitung zum 1.Mai der „Perspektive Kommunismus“ sind wir dazu auf einen Artikel gestoßen den wir euch gerne Empfehlen: „Was ist eigentlich links?“

Zum Schluss unterstrichen die Kripo-Beamten nochmals, den „besuchten“ Genossen aber auch das Offene Antifaschistische Treffen genau im Blick zu haben und verknüpften dies mit einer einer Art Warnung.
Der Spruch auf dem Transparent geht zurück auf die versuchte Diffamierung angekündigter Proteste des OAT VS gegen einen geplanten AfD Parteitag 2017 in Triberg durch den damaligen CDU Bürgermeister. Der Parteitag der AfD in Triberg wurde abgesagt, der Oberbürgermeister Strobel hat in der Zwischenzeit die CDU verlassen und sich noch weiter nach rechts, ins Lager der AfD begeben.

Kriminell ist nicht der Widerstand, sondern die herrschenden Verhältnisse, ihre Profiteure und Beschützer. Antifaschismus ist notwendig und legitim. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit bleibt unser Ideal.

Ein paar hilfreiche Tips zum Umgang mit Bullen und Repression findet ihr bei der Roten Hilfe.