etliche Blockaden verhindern und verkürzen Route
Nachdem eine linke Gegendemonstration am Montag nicht stattfinden konnte, weil, laut Polizei Mittelfranken, zu wenige Einsatzkräfte zur Verfügung stehen würden, ahnten es einige bereits. So gab eine spontane Anmeldung am Jamnitzer Platz schließlich weitere Hinweise: Die Kundgebung musste örtlich beschränkt werden aufgrund einer anderen Anmeldung, die vermutlich über die Mittlere Kanalstraße laufen sollte. Wer sonst als „Team Menschenrechte“ sollte das am Montagabend sein?
Die Polizei Mittelfranken verhindert also bewusst linke Gegendemonstrationen. Und das mit dem Ziel, genug Einsatzkräfte zu haben, um den Faschisten die nächste Provokation zu ermöglichen. Die Provokation bestand darin, möglichst nah an den Satdtteilladen Schwarze Katze und den Jamnitzer Platz zu kommen, damit wieder Videos veröffentlicht werden könnten, in denen man die Demo dann als angeblichen Sieg gegenüber „der Antifa“ verkaufen kann. So weit sind sie dann aber gar nicht gekommen.
Schon in der Fürther Straße gab es die erste Blockade, zwei weitere Straßen waren zu diesem Zeitpunkt dicht. Es blieb ihnen nur noch der Weg durch die Obere Kanalstraße. Doch selbst die musste ab der Hälfte wieder verlassen werden aufgrund der nächsten Blockade. Durch die Imhoffstraße kamen sie im Anschluss nur über den Gehweg, um an der Kreuzung zur Rothenburger Straße direkt die ersten Eier abzubekommen. So endet dann auch schon ihr Ausflug nach Gostenhof. Schnell ging es zurück an den Plärrer und in die angenehme, weil leere Innenstadt.
Unmut äußerten an diesem Tag übrigens nicht nur die Gegendemonstrant*innen. Am Plärrer schlossen sich zahlreiche Menschen aus den Cafe’s und Kneipen, den Restaurants und Einkaufsläden dem protest an. Nicht einmal so sehr wegen der rassistischen Scheiße, die Team Menschenrechte jeden Montag durch unsere Straßen brüllt, sondern aufgrund des Polizeieinsatzes. Dieser bestand darin, nicht einfach die Kreuzung dicht zu machen um die rechte Demo zu schützen. Sondern viel weiter in die Gostenhofer Hauptstraße zu rennen und blind herum zu schreien. Einige Leute ließen sich das überhaupt nicht gefallen und es flogen sowohl Eier als auch Flaschen. Auch aus den Restaurants flogen immer wieder Plastikflaschen auf die Einsatzkräfte, deren auftrag scheinbar darin bestand, den Polizeihass auch bei Passant*innen zu schüren.
Am Plärrer, der mal wieder von einem völligen Verkehrschaos aufgrund der Demo eingehüllt war, solidarisierten sich Menschen mit dem Gegenprotest. Leute stiegen aus ihren Autos und riefen der faschistischen Demo linke Parolen entgegen. Andere Passant*innen schlossen sich spontan den Gegenprotesten und sogar den Blockaden an.
Ein richtig starker Proteste! Die faschistische Demo hat, wiedereinmal, überhaupt niemanden erreicht, sondern musste von Einsatzkräften umringt durch das Viertel geschleust werden. Etliche Antifaschist*innen und Anwohner*innen haben gezeigt, das Gostenhof ein linkes, solidarisches Viertel ist, das mit rechter Hetze, wie sie von AfD und „Team Menschenrechte“ ausgeht, überhaupt nicht am Hut hat.
Die Stadt Nürnberg, das Ordnungsamt und, in diesem Fall, vor allem die Polizei Mittelfranken ermöglichen der faschistischen Demo also weiterhin jede Provokation, die diese sich wünschen. Mit einem so enormen Widerstand haben sie aber definitiv nicht gerechnet. Der Preis ist also höher als sie gedacht haben. Und wir werden weiter machen! Wir gehen auf die Straße gegen rassistische Scheiße und lassen faschistische Provokation nicht einfach so stehen. Wir halten dagegen, wenn Faschisten und Polizisten wieder Hand in Hand ihre Pläne schmieden.
Seit einiger Zeit finden in Nürnberg und Umgebung jeden Montag Demonstrationen vom sogenannten „Team Menschenrechte“ statt. Diese Demos bestehen aus rechten und faschistischen Kräften mit unter anderem Funktionären der AfD und „Die Heimat“. Eine Analyse und Bewertung dazu von der Organisieten Autonomie Nürnberg finder ihr hier.
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