Communiqué „Gemeinsam gegen rechts – Antifaschistisch für den Frieden“
Antifa-Mobilisierung verhindert rechte Demo und Grossaufmarsch – trotz riesigem Polizeiaufgebot und Kessel
In Winterthur wollten am 7. Mai 2023 rechte Esoteriker:innen, Trychler und stolze Eidgenoss:innen „für den Frieden“ auf die Strasse gehen. Doch dagegen gab organisierten Widerstand – was für Winterthur in diesem Kontext ein Novum war. Und zwar ein erfolgreiches. Denn angesichts der Gegenwehr beschlossen die Verschwörungsideolog:innen, ihre geplante Demonstration kurzfristig abzublasen. Die Trychler mussten ihre Glocken daher im ganz engen Kreis schwingen. Nämlich auf dem komplett abgeriegelten Neumarktplatz. Sämtliche seiner Zugänge wurden von einem martialischen Polizeiaufgebot und unzähligen Gitterwägen und statischen Gittern verbarrikadiert. Quasi ein Freiluftgehege. Darin versammelten sich bloss rund 250 Schwurbelnde. Das ist ein Vielfaches weniger als bei den letzten Mobilisierungen dieser Szene. Der Organisator Urs Hans sagte dem „Landboten“, die angekündigten Gegenproteste hätten wohl viele seiner Leute abgeschreckt. Aber offensichtlich vermochte auch das “Staraufgebot” mit Rainer Rothfuss (AfD-Bundestagsabgeordneter), Ken Jebsen (aka KenFM) und Alex Gagneux (Intitiator der rassistischen Ecopop-Initiative) nicht zu mobilisieren.
Im Stadtpark besammelte sich ein Gegenprotest unter dem Motto „Gemeinsam gegen rechts – Antifaschistisch für Frieden. Keine Plattform für Trychler:innen, AfD und andere Faschist:innen!“ In Reden, auf Flyern und Transparenten wurde der verlogene Charakter der angeblichen „Friedensdemo“ auf dem Neumarkt kritisiert. Auch wurde klar Stellung bezogen „gegen jeden imperialistischen Krieg“. Doch kurz darauf kesselte die Polizei mit einem riesigen Aufgebot – inklusive Wasserwerfer, Gitterwagen, Drohnen — 180 von den knapp 250 antifaschistischen Demonstrierenden ein. Dies unter dem üblichen Vorwand einer „unbewilligten Demonstration“. Eine vorherige Warnung an die Versammelten und sonstigen Anwesenden sprach die Polizei nicht aus und verletzte damit wiedermal die eigenen Regularien. Nach knapp 3 Stunden hatte die Polizei dann sämtliche Personen aus dem Kessel kontrolliert und weggewiesen. Verhaftet wurde niemand. Ausserdem betonte die Polizei mehrfach, dass dem Prozedere keine Bussen oder Strafverfahren folgen würden. Ob das stimmt, wird sich zeigen. So oder so werden wir allfällige Repressalien gemeinsam bewältigen.
Und wir werden, wenn immer nötig, wiederkommen. Denn wie es in einem der vielen, braunen Telegram-Kanälen hiess: „Die Antifa hat gewonnen!“
PS: Wer zu einem späteren Zeitpunkt Post von Polizei oder Staatsanwaltschaft bekommt, soll sich melden unter antifawinterthur(at)immerda.ch