Am 9. August haben wir in Gedenken an Ernst Lossa uns am Vormittag versammelt und sind nach Irsee gefahren.
Ernst Lossa wurde in der Nacht vom 08.08.1944 auf den 09.08.1944 in der Zweiganstalt Irsee der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee im Alter von 14 Jahren durch die Injektion einer Giftspritze ermordet. Dies geschah im Rahmen des Euthanasieprogramms in der NS-Zeit.
Als wir am Klostergelände angekommen sind, konnten wir die Grabstätte Ernst Lossas nicht auffinden, da, wie wir vor Ort erfuhren, der gesamte Friedhof in den 1970ern abgebaut wurde. Die Gräber waren nur durch unsere eigene Recherche zu finden. Nachdem wir ohnehin vor hatten, durch das Anbringen eines Gedenktransparents an Ernst Lossa zu gedenken, entschieden wir uns entsetzt von der Respektlosigkeit der Behörden gegenüber den Toten, eine Gedenkstelle für Ernst Lossa zu errichten.
Am Abend sahen wir uns gemeinsam den Film „Nebel im August“ an, der die Lebensgeschichte Ernst Lossas erzählt.
Die miserable Lage in Irsee hat uns dazu motiviert, in Zukunft dafür zu kämpfen, dass Ernst und alle anderen ermordeten Kinder in Irsee eine ehrwürdige Gedenkstätte erhalten.
Gedenken heißt kämpfen!