Kundgebung zur Erinnerung an Rostock-Lichtenhagen

Vor 30 Jahren waren die Bewohner*innen des sogenannten Sonnenblumenhauses in Rostock-Lichtenhagen, darunter ehemalige Arbeiter*innen aus Vietnam und geflüchtete Personen, einem Tage andauernden Pogrom ausgesetzt. Rechtsradikale Gruppierungen und jugendliche Anwohner*innen attackierten das Gebäude und seine Bewohner*innen mit Steinen, Molotow-cocktails und rassistischen und nationalistischen Parolen. Tausende von Anwohner*innen standen vor dem Gebäude, beobachteten das Geschehen und applaudierten den Täter*innen zu.

Obwohl der Angriff schon Tage vorher von den Täter*innen angekündigt wurde, ergriff die Polizei keinerlei Maßnahmen, diesen zu verhindern. Auch während der Tat zog sich die Polizei zurück und die Bewohner*innen des Sonnenblumenhauses waren auf sich alleine gestellt. Nach der Tat wurden die Täter*innen nicht, oder nur milde bestraft. Für die betroffenen Personen des Angriffs blieb die benötigte Hilfe aus, stattdessen erfuhren sie Abschiebungen. Dem Pogrom war eine jahrelange Kampagne zur Verschärfung des Asylrechts durch konservative Parteien vorausgegangen. Dies zeigt, wie institutioneller Rassismus mit rassistischer Gewalt einhergeht.

Wir möchten an das Pogrom erinnern und den Menschen gedenken, die diesem ausgesetzt waren. Dazu treffen wir uns am 26.08.2022 um 18 Uhr an der Hauptwache zu einer Kundgebung. Um die Tat zu vergegenwärtigen, zeigen wir am 20.08.2022 den Film „The truth lies in Rostock“, der das Pogrom dokumentiert. Diese Filmvorführung wird um 18 Uhr im Kino Pupille stattfinden.

Weitere Termine: