Remember Carlos Fernando

Auch 23 Jahre nach dem Rassistischen Mord in Kolbermoor! Der damals 35 Jährige Carlos Fernando ist Ende der 80er Jahre als mosambikanischer Vertragsabreiter in die damalige DDR gekommen. Nach der Wende verließ er den Osten, um sich und seine 9 jährige Tochter vor rassistischen Übergriffen und Angriffen zu schützen. Am Abend des 15. August wurde Carlos Fernando vor der damaligen Kubaner Bar hier in der Schuhmannstraße brutal angegriffen. Nachdem er die Bar verlassen hat, beleidigt ihn Roman G. zuerst rassistsch und schlägt ihm brutal ins Gesicht. Als Carlos Fernando auf dem Boden liegt tritt der Angreifer weiter auf ihn ein. Sanitäter*innen, die Carlos Fernando helfen möchten, werden von Roman G. ebenfalls mit den Worten „Ausländer brauchen keinen Rettungsdienst“ weggeschubst. Carlos Fernado fällt kurz daraufhin ins Koma und verstirbt am 30.09. im Krankenhaus in Bad Aibling an seinen schweren Kopfverlezungen.

Der 31 Jährige Roman G. wird vom Landgericht Traunstein schließlich zu einer Haftstrafe von 10 Jahren aufgrund von Totschlag verurteilt. Trotz der rassistischen Aussagen während der Tat und verschiedener in der Wohnung von Roman G. gefundenen Gegenständen, wie zum Beispiel ein Bild von ihm mit Hitlergruß oder rechte Platten, fand das rassistische Motiv vor Gericht keine Beachtung!

Der Mord 1999 fügt sich in ein durch die extreme Rechte geprägtes Klima hier in Kolbermoor ein, so erreichten die rechtsextremen Republikaner bei der Europawahl 1989 fast 30% der Stimmen, im Jahre 1992 wird ein Türkischer Imbiss in Brand gesteckt. Ebenfalls im Jahr 1992 wird eine Rohrbombe vor der geflüchteten Unterkunft in Kolbermoor gezündet. Die schreckliche Tat von Kolbermoor reiht sich ein in eine Reihe rechten Terrors und Gewalt! Die Geschichte Deutschlands seit der Wiedervereinigung ist geprägt von rechtem Terror und rechter Gewalt, wobei die Progrome von Rostock Lichtenhagen oder die Mordanschläge von Mölln und Solige nur die traurige Spitze des Eisbergs darstellen! Nahezu vergessen ist beispielsweise der Brandanschlag der Gruppe Ludwig auf den Nachtclub Liverpool in München.Doch auch die jüngere Geschichte der BRD ist geprägt durch rechten Terror und Gewalt, erinnert sei nur an den NSU, die Anschläge in München, Halle oder Hanau.

Lasst uns deswegen die Antifaschistische Aktion aufbauen! Denn es liegt an uns, rechtem Terror den Nährboden zu entziehen!

Kein Vergeben, kein Vergessen!

Remember Carlos Fernando