Am Freitag, 11.11. sind wir mit etwa 50 Antifaschist*innen aus Tübingen nach Reutlingen gefahren, um gegen die AfD auf die Straße zu gehen. Dort hatte due AfD zu einem Herbstempfang in den Spitalhof eingeladen. Mit dem Bündnis „Gemeinsam und Solidarisch gegen Rechts Reutlingen und Tübingen“ haben wir zu einer antifaschistischen Kundgebung aufgerufen und danach in Hör- und Sichtweite gegen die AfD protestiert.
Nachdem der AfD-Neujahresempfang die letzten beiden Jahre ausgefallen ist, fand am Freitag seit langem die erste rechte Saalveranstaltung in Reutlingen statt. Unter dem Thema „20 Jahre Energie(w)ende – Untergang oder Weltrettung?“, versuchte die AfD dort die aktuellen Teuerungen und die berechtigen Sorgen um die Energiekrise für sich zu vereinnahmen. Wie man es von der AfD kennt, leugnet sie die Klimakrise und spielt die Bedürfnisse der Menschen gegen den Schutz der Erde aus, anstatt beides zusammenzudenken.
Die Protestkundgebung vom Bündnis gegen Rechts, an der sich ca. 200 Menschen beteiligten, wurde vom Ordnungsamt nicht auf dem Marktplatz genehmigt. Dafür herhalten musste die fadenschenige Begründung, dass dort bereits eine Kundgebung angemeldet sei. Von einer anderen Kundgebung war am Tag selbst jedoch weit und breit nichts zu sehen. Die rechte AfD also, kann es sich im Spitalhof gemütlich machen und dem antifaschistischen Protest wird das letzte Eck bei der Marienkirche zugewiesen – weit weg von der Veranstaltung im Spitalhof. Das lassen wir zukünftig so nicht auf uns sitzen!
Auf der Kundgebung gab es neben einer Rede von uns auch Beiträge der ver.di Jugend und der IG Metall Jugend, vom antikapitalistischen Klimatreffen aus Tübingen, von ROSA Reutlingen, der Seebrücke Reutlingen und dem AK Asyl.
In unserer Rede sind wir auf die Versuche der Rechten eingegangen, die momentanen Sozialproteste zu vereinnahmen und sich als parlamentarischer Arm der Krisenproteste zu inszenieren. Daneben haben wir unsere Rolle als Antifaschist*innen in der Krise betont: Konsequent gegen rechte Krisenlösungen vorzugehen und zu verhindern, dass Nazis ihre demagogischen Pseudolösungen verbreiten können. Darüber hinaus müssen wir Teil einer linken, antikapitalistischen Antwort auf die Krise sein und Rechte aus entstehenden Sozialprotestbewegungen herausdrängen.
Trotz dezentralem Kundgebungsort haben wir es uns nicht nehmen lassen, die AfD auch direkt mit unserem Protest zu konfrontieren. Nach der Kundgebung zogen wir mit fast allen Teilnehmer*innen weiter auf den Marktplatz, um den Vordereingang vom Spitalhof zu blockieren. Dieser war von den Cops schon weitläufig mit Gittern abgesperrt. Dem Anspruch zu blockieren, konnten wir leider nur teilweise gerecht werden . Trotzdem mussten die Cops den wenigen AfDlern, die sich zur Veranstaltung nach Reutllingen verirrten, den Weg in den Spitalhof gewaltsam freiräumen. Dafür ritten sie rücksichtslos in die Menge und prügelten anschließend mit Reitgerten auf Antifaschist*innen ein.
Letztendlich konnten die AfD nicht ungestört durch den Vordereingang zu ihrer nur mäßig besuchten Veranstaltung gelangen oder die Rechten mussten sich durch den Hintereingang reinschleichen.
Unseren antifaschistischen Protest haben wir in guter Tradition mit einer Spontandemonstration zum Bahnhof beendet.
Auch wenn es die AfD mittlerweile seit fast 10 Jahren gibt, bleibt es notwendig, sie jedes mal mit unserem Protest zu konfrontieren und ihnen und ihrer Hetze keinen Raum zu geben – besonders in Krisenzeiten!
Deshalb bleibt eins klar: Auch nächstes mal, wenn die AfD in Reutlingen auftaucht, werden wir da sein – hoffentlich mit noch mehr Menschen, dass wir der AfD den Eingang zum Spitalhof wieder blockieren können!
Immer und Überall: Rechten entschieden entgegen treten!