Kundgebung zum Gedenken an Oury Jalloh

Am 07.01.23 organisierten wir eine Gedenk-Kundgebung hinsichtlich Oury Jalloh, der an jenem Tage vor 18 Jahren von der Deutschen Polizei in Dessau angezündet und ermordet wurde. Wir gedachten auch Laye-Alama Condé, Mahmud Azhar und Corinna Tartarotti welche allesamt aus faschistischen oder rassistischen Gründen ermordet wurden.

Zum Gedenken an Corinna Tartarotti schlossen wir uns um 16.00 Uhr der Kundgebung der Antisexistischen Aktion München an.

 

In der Schillerstraße 11a befand sich der Club Liverpool. Am 07.01.1984 setzten zwei Mitglieder der Gruppe Ludwig, eine Faschistische Gruppe aus Oberitalien, den Club in Brand. 20 Menschen wurden körperlich verletzt. Corinna Tartarotti starb an ihren Verletzungen.

Das Gedenken zu Oury Jalloh fand am Rotkreuzplatz statt.

Dieser füllte sich stetig am frühen Abend. Ungefähr 40 Menschen kamen um mit uns zu gedenken. Viele von ihnen hatten Fahnen und Schilder, die an grausame Ermordungen von Mitmenschen erinnerten. Nach der Eröffnung der Kundgebung durch die Versammlungsleitung und dem Ausrufen des Anlasses und der Namen der Mordopfer von der Moderation, spielten wir ein Grußwort der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh ab. Im Anschluss gab es einen Redebeitrag durch die Urbane. In diesem wurde nochmal die letalen folgen von Rassismus verdeutlicht. Darauf folgte die Linksjugend Red mit einer Rede die den inhärenten Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Rassismus beschrieb und ganz klar schlussfolgerte das innerhalb des Kapitalismus keine Diskriminierungsstruktur überwunden werden kann!

Der letzte regulär angesetzte Redebeitrag an diesem Abend kam von uns: Wir sprachen über das kapitalistische Bullensystem und seine Problematiken. Dieses ist nicht reformierbar und mit jeglichen anderen menschenfeindlichen Strukturen auf den Scheiterhaufen des Kapitalismus zu werfen. Danach gab es noch zwei spontane Redebeiträge. Der Erste aus der Perspektive eines Menschen aus Guinea, der seine unglaubliche Fassungslosigkeit gegenüber dieses offensichtlichen Mordes und des sogenannten deutschen Rechtsstaates zum Ausdruck brachte. Danach wurde die aktuelle missliche Lage von Flüchtlingserstaufnahmezentren für ukrainische Flüchtende in München angesprochen. Zu guter Letzt wurde ein bewegendes Poetry-Slam aufgeführt, die uns an unser aller Verantwortung im rassistischen System erinnerte.

Wir müssen gemeinsam weiter kämpfen.

Uns dem rassistischen Mechanismen dieses Systems bewusst werden und uns immer dort dagegen stellen, wo es uns möglich ist!

In Erinnerung an Oury Jalloh, Corinna Tartarotti, Laye-Alama Condé, Mahmud Azhar!

Das war Mord aus rechter Hand! Widerstand im ganzen Land!