Wieder ein 18.03 vorbei, wieder einmal zur Solidarität mit den gefangenen Genossinnen aufgerufen. Die Transpis sind aufgeräumt, zahlreiche Postkarten und Soligrüße verschickt, eine abendliche Podiumsdiskussion abgehalten und damit Zeit für einen Nachbericht der vergangenen Aktivitäten.
Auch in diesem Jahr gingen deutschlandweit wieder tausende Menschen für die politischen Gefangenen auf die Straße. Und auch in Nürnberg fand am 18.03 eine Kundgebung am Jamnitzerplatz statt.
Neben regem Publikumsverkehr fanden sich auch zahlreiche Vertreterinnen linker Gruppen auf dem Platz ein. Von der deutschen Linken bis zur türkischen waren viele Gruppen vertreten. Dieses Jahr konnten wieder mehr Genossinnen erreicht werden, was sicher nicht nur am sonnigen Wetter lag. Die Kundgebung war ein Erfolg und wir freuen uns, auch nächstes Jahr wieder den 18.03 zu begehen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass es sich trotz aller Widrigkeiten für unsere Gefangenen mobilisieren lässt. In unserer Bewegung wächst die Sichtbarkeit der politischen Gefangenen, was sicherlich ein Erfolg der nun seit etlichen Jahren stattfinden Veranstaltungen ist. Dabei ist uns positiv aufgefallen, dass immer mehr der Genossinnen die Gefangenen bei ihren Kämpfen mitdenken und das Wissen über Repression und Knast gestiegen ist. Etwas überrascht waren wir über das ehrlich gemeinte Interesse zahlreicher Platznutzer. Auch sie waren für die Freiheit für alle politischen Gefangenen zu bewegen und nahmen aktiv an der Schweigeminute teil, zu der ein Vertreter der kurdischen Bewegung für die Gefallenen des Freiheitskampfes aufgerufen hatte. Wir werden versuchen zum kommenden 18.03, diese Interessierten und Sympathisanten besser in die gemeinsame Veranstaltung integrieren und ansprechen zu können.
Besonders gefreut hat uns, dass wir zahlreiche Grußworte aus ganz Deutschland erhalten haben und wir als Stimme für die Gefangenen fungieren konnten. So konnten die Anwesenden Grüße und Einschätzungen von: Mirza, Thomas Meyer Falk und der Solidaritätsorganisationen rote Hilfe hören oder lesen.
Auch unsere abendliche Podiumsdiskussion mit prominenten Gästen können wir als vollen Erfolg verbuchen. Mit etwa 30 Teilnehmern war die Veranstaltung gut besucht und wurde trotz ihres noch nicht erprobten Charakters gut angenommen. Die Teilnehmer lauschten gebannt unseren drei Referenten und hielten trotz 2 Stunden voller interessanter Wortmeldungen und Beiträge durch. Anschließend folgten einige Teilnehmer noch der Einladung für eine linke Soliparty, die befreundete Strukturen und Einzelpersonen am 17.03 und 18.03 organisiert hatten.
Wie immer, haben wir ein Postkartenschreiben für die Gefangenen organisiert und freuen uns, dass deutschlandweit in den nächsten Tage Grüße und Wünsche aus Nürnberg ankommen werden.
Besonderer Dank gilt den Vertretern der kurdischen Bewegung, Azadi, dem Rechtsanwalt von Mirza Bilen, Jan und allen helfenden Händen, ohne die wir die Veranstaltungen nicht hätten organisieren können.
Für uns steht fest: der 18.03 war ein Erfolg und nächstes Jahr wird er noch größer werden.
Schließen möchten wir nicht mit einer Phrase, sondern mit den Worten des inhaftierten Genossen Mirza. Wir können uns dem aus ganzem Herzen anschließen:
„Nach der Dunkelheit kommt das Licht. Eines Tages, wird sich dieses Licht auf die ganze Menschheit ausbreiten. Sie mögen mir meine Zeit stehlen, aber ich werde nicht zulassen, dass sie etwas anderes von mir stehlen. Tausend Grüße an diejenigen, die für ein würdiges Leben in Freiheit kämpfen.“
Weitere Bilder und weitere Berichte finden sich hier und hier.