Anquatschversuch durch Verfassungsschutz

Mitte Januar 2024 kam es in Achern zu einem Anquatschversuch des Verfassungsschutzes (VS). Dabei wurde versucht, eine Person bei sich zu Hause abzupassen. Diese war jedoch nicht vor Ort und wurde dann telefonisch kontaktiert.

Der männlich gelesene Agent ist etwa Mitte 30, ca. 1,80m groß, hat rot-braune Haare und einen kurzen Bart. Er trug Mütze und Schal, sodass eine nähere Beschreibung nicht möglich ist. Er stellte sich selbst als Mitarbeiter des Landesamt für Verfassungsschutz vor. Der Anquatscher wollte über vergangene Aktionen und andere Personen, die an diesen Aktionen beteiligt gewesen sein sollen, sprechen. Vor allem wollte er einen weiteren Gesprächstermin vereinbaren und blieb im Gespräch recht freundlich. Natürlich wurde er abgewimmelt und das Gespräch so schnell wie möglich beendet.

Solche Anquatschversuche sind leider keine Seltenheit und können jedem von uns passieren. Solche Versuche dienen nur dazu, Informationen über linke Zusammenhänge oder Einzelpersonen herauszufinden oder betroffene Personen einzuschüchtern und unter Druck zu setzen.

Auch hier gilt wie immer: Ruhe bewahren und keine Aussagen machen! Verweigert konsequent jedes Gespräch. Bei jeder noch so kleinen Diskussion können unter Umständen ungewollt Informationen preisgegeben werden. Noch viel gefährlicher sind aber die Versuche, zum Schein auf die Anwerbung einzugehen, um Informationen herauszubekommen. Die Leute sind psychologisch geschult und genau auf solche Situationen trainiert. Ihr zieht dabei den Kürzeren!

Sprecht auch mit euren Mitbewohner*innen über solche Anquatschversuche, damit diese keine persönlichen Informationen über euch preisgeben, wenn ihr nicht zu Hause sein solltet. Prägt euch das Aussehen der Personen ein, erfragt den Namen und schreibt euch gegebenenfalls das Modell des Autos und das Kennzeichen auf. Auch ein Gedächtnisprotokoll ist für die Zukunft hilfreich.

Wer Betroffene*r ist von so einem Versuch, die*der sollte offen in seinem Umfeld damit umgehen und den Vorfall zudem der örtlichen Rechtshilfegruppe, z.B. der Roten Hilfe, oder einer anderen Antirepressionsgruppe melden. So ein Anquatschversuch macht Angst und unsere wirksamste Waffe dagegen ist ein offener und vertrauensvoller Umgang miteinander. Es ist nie zu spät sich mit Freund*innen über so eine Anquatsche zu unterhalten, auch wenn ihr das Gefühl habt etwas falsch gemacht zu haben. So könnt ihr euch und andere schützen.


Immer wieder versuchen staatliche Behörden, politisch aktive Menschen für eine Mitarbeit anzuwerben. Ziel der Anquatschversuche ist es, Informationen über politische Initiativen und linke Strukturen zu gewinnen. Betroffen sein können davon prinzipiell alle, die in irgendeiner Weise politisch aktiv sind oder Kontakt zu linken Zusammenhängen haben.

Anquatschversuche kommen in der Regel unerwartet, da die Behörden es darauf anlegen, die Betroffenen zu überrumpeln und zu verunsichern. Umso wichtiger ist es, sich gezielt auf einen möglichen Kontaktversuch vorzubereiten! Deshalb hier einige Informationen und Tipps. 

Neben der individuellen Auseinandersetzung kannst du auch konkret Antirepressionsarbeit ganz einfach stärken: Werde Mitglied in der Roten Hilfe! Mit deinem Mitgliedsbeitrag hilfst du, Einzelstrafen kollektiv aufzufangen, förderst die Bildungsarbeit und setzt mit der Vergrößerung der Roten Hilfe ein deutliches Zeichen gegenüber den Behörden! Mitglied kannst du hier werden.