Die Stammtische der AfD Heidelberg sind nicht öffentlich. Ähnlich wie bei geheimen Neonazi-Treffen erfahren den Veranstaltungsort nur diejenigen, von denen die Veranstalter*innen sich sicher sind, dass sie zu den „eigenen Leuten“ gehören. Zumindest dachte die AfD Heidelberg das, als sie Beatrix von Storch für den gestrigen Abend in die Stettiner Klause in Kirchheim eingeladen hatte.
Zahlreiche gut informierte Antifaschist*innen kamen schon zu Beginn der Veranstaltung an beiden Zugängen zur Stettiner Klause zusammen und beschallten die AfD mit linken Parolen. Einzelne AfDler*innen ergriffen schnell die Flucht und verließen Kirchheim begleitet von lautstarkem Protest, einige Nachzügler*innen kamen gar nicht erst dort an, sondern drehten beim Anblick der Lage um. Malte Kaufmann, der sich sonst so mutig in Videobotschaften präsentiert, traute sich nicht einmal vor die Gaststätte.
Die Polizei war sichtlich bemüht, Verstärkung anzufordern und die Situation unter Kontrolle zu bringen. Währenddessen solidarisierten sich Kirchheimer*innen mit dem Gegenprotest. Viele waren schockiert, dass die AfD in der Stettiner Klause ihre Veranstaltungen durchführen kann.
Die AfD Heidelberg konnte lange genug bei ihren Stammtischen im stillen Kämmerchen ihre Netzwerke pflegen. Wir freuen uns, dass gestern so viele Menschen spontan dabei waren, als die rechten Umtriebe in Kirchheims Kleingartenverein aufgedeckt wurden. Sollte die AfD erneut nach Kirchheim kommen, werden wir das auch tun! Keine Ruhe für die Rechten!