Reichsbürger:innen-Aufmarsch blockiert

Vergangenen Samstag, den 31. August, versammelten sich knapp 400 Reichsbürger:innen in München, welche aus ganz Deutschland angereist waren. Nach Aufmärschen in Gera, Magdeburg und Dresden haben sie nun auch in unserer Stadt ein „Treffen der 25+1 Bundesstaaten“ abgehalten. Mit verschiedensten Flaggen der deutschen Königreiche und Reichsflaggen zogen sie nach einer Kundgebung durch die Innenstadt. Der Königsplatz, als Start- und Endpunkt, war hierbei nicht zufällig gewählt. Nicht nur wurde er nach König Ludwig dem I. benannt, sondern fungierte auch während des deutschen Faschismus als Kundgebungsort und Startpunkt der Aufmärsche der „NSDAP“.

Davon lässt sich klar die monarchistische und faschistische Seite der Gruppe „25+1 Bundesstaaten“ ableiten.

Genau deswegen ließen wir diesen Aufmarsch nicht ungehindert passieren. Nachdem die Reichsbürger:innen die Hitze nicht mehr aushielten, zogen sie schon eine Stunde früher los. Deshalb stand spontanes Agieren an der Tagesordnung. So haben sich einige Antifaschist:innen zusammengefunden, um die Reichsbürger:innen auf ihrer Route zu blockieren. Obwohl die Bullen auch nicht von dem Aufmarsch begeistert waren, war ihnen die antifaschistische Gegenwehr ebenfalls ein Dorn im Auge. So wurde die Blockade gewaltsam von den Cops aufgelöst. Uns brach dies aber nicht. So kam es zusätzlich zu einem erfolgreichen Bannerdrop mit der Aufschrift: „Lang lebe die Räterepublik“, entlang der Route der Rechten. Auch dies sorgte für schlechte Stimmung innerhalb des Aufmarsches.


Einen Erfolg konnten wir hierdurch auf antifaschistischer Ebene verzeichnen. In der Telegram-Gruppe der Rechten beschwerten sich diese zahlreich, dass ihnen der Tag nicht gut in Erinnerung bleiben wird.

Parallel dazu fand in Erfurt eine antifaschistsiche Demonstration im Zuge der Ostwahlen statt. Wie viele andere Gruppen wollten wir uns ursprünglich auch dem „Zeit zu Handeln“-Bündis anschließen und nach Thüringen mobilisieren. Dort waren über 3000 Genoss:innen auf der Straße, um gegen das Erstarken der „AfD“ und den Rechtsruck in Deutschland zu demonstrieren.

Schlussendlich ist die „AfD“ stärkste Kraft in Thüringen geworden und zweitstärskte Kraft in Sachsen. Auch in Brandenburg stehen die Chancen für die „AfD“ gut. So tritt zum ersten Mal seit 1945 eine rechte und in großen Teilen faschistische Partei wieder in mögliche Regierungsverantwortung.

Doch unter dem Bündnis „Zeit zu Handeln“ war es eben auch für uns an der Zeit, die rechten Mobiliserungen in unserer Stadt nicht zu ignorieren. Deshalb haben wir uns bewusst dazu entschlossen, letzten Samstag eigenen, wirksamen Protest auf die Beine zu stellen.