Alle unter einem Dach

Sachsen-Anhalt: Buchmesse in Halle vernetzt konservative, reaktionäre und neurechte Ideologieproduzenten mit ihrem Publikum. Hunderte protestieren dagegen. Diese Veranstaltung bloß als »rechtsextrem« abzutun, greift etwas zu kurz. Am vergangenen Wochenende hat die von einer Dresdner Buchhändlerin und AfD-Politikerin organisierte Buchmesse »Seitenwechsel« in Halle (Saale) zahlreiche Verlage und Medienprojekte versammelt. Das Spektrum der Aussteller und des Messeprogramms erstreckte sich am Freitag und Sonnabend von ehemals (links-)sozialdemokratischen Künstlern, die sich mittlerweile als Krämer der Querfront verdingen, über Nationalkonservative und Nationalromantiker bis hin zu (krypto-)faschistischen und »identitären« Akteuren. Nach Angaben der Veranstalterin Susanne Dagen, kulturpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Dresdner Stadtrat, zählte die Messe mehr als 6.000 Besucherinnen und Besucher sowie rund 70 Aussteller. […]

Die Mosaik-Rechte zu Besuch in Weißenhorn

Am 16.08.2025 fand in der Stadthalle Weißenhorn eine öffentliche Veranstaltung des Neu-Ulmer AfD Verbandes und des bayrischen Landtagsabgeordneten Franz Schmid (AfD) statt. Etwa 190 Personen kamen in die Stadthalle, um sich den extrem rechten Influenzer Niklas Lutz (neverforgetniki) und Franz Schmid anzuschauen. Ein Blick auf die BesucherInnen und Ordner zeigt: unter den Anwesenden waren Neonazis, ein Dritter Weg Kader, Reste der Querdenken- Bewegung, Personen, die der neofaschistischen Identitäre Bewegung nahe stehen, und ein verurteilter Neonazibank- und Sexshopräuber. „Daniel Fischäß“ Unter den Besuchern war „Daniel Fischäß“. Er trug ein T-Shirt der extrem rechten Skinhead-Kameradschaft Voice of Anger. Voice of Anger ist die aktuelle Nachfolgestruktur einer Reihe von neonazistischer Skinhead-Kameradschaften aus dem […]

Nazis lernen lesen

Alle Jahre wieder: Rechte Verlage auf der Buchmesse in Frankfurt am Main Die Bilder von der Frankfurter Buchmesse 2017 gingen um die Welt. Und zwar nicht wegen »Francfort en Français«, dem wichtigsten Kulturprojekt, das Frankreich jemals in Deutschland bis dato umgesetzt hatte. Größter Aufreger waren die Proteste und handgreiflichen Auseinandersetzungen am 14. Oktober, dem besucherstarken Messe-Samstag, als am späten Nachmittag in Halle 4.2 das reinste Chaos herrschte. Es waren die Bilder von einem hilflos wirkenden Buchmessechef Jürgen Boos, einem immensen Polizeiaufgebot und triumphierend auftretenden Protagonisten der extrem rechten »Identitären Bewegung«. Unerwartet kamen die Tumulte nicht, schließlich hatte der seit 2024 als rechtsextrem eingestufte Antaios-Verlag um Götz Kubitschek ein Podium veranstaltet, bei dem […]