Der nach Deutschland Geflüchtete Oury Jalloh wurde am 07.01.2005 in Dessau rechtswidrig in Gewahrsam genommen, brutal in eine Zelle geschleppt und mit Händen und Füßen an einer Matratze fixiert. Wenig später verbrennt er bis zur Unkenntlichkeit. Schlampige Untersuchungen, falsche Dokumente und mangelnde Ermittlungen; laut dem Staat soll Oury sich selbst angezündet haben – doch uns ist klar: Oury Jalloh wurde auf grausame Weise von den Bullen ermordet. Vor seiner Fixierung wurde Oury körperlich misshandelt; Nase, Schädel und Rippen durch äußere Gewalteinwirkung gebrochen. Der Mord lässt sich aufgrund unabhängiger jahrelanger Untersuchungen schlichtweg nicht leugnen.
Und doch: Staat, der Gewaltapparat Polizei und die Justiz verschleiern das unmenschliche Verbrechen und schützen seit mehr als 18 Jahren die Täter*innen- natürlich nicht ohne das Opfer Oury Jalloh zu kriminalisieren. Diverse Medien übernahmen das Narrativ der Bullen nach dem Oury Jalloh betrunken gewesen- und Frauen belästigt haben soll und stellen Oury als gewalttätigen Drogendealer dar, womit das rassistische Stereotyp Schwarzer Menschen befeuert wurde. Das Verfahren gegen Oury Jallohs Mörder*innen in Uniform wurde trotz eindeutiger Beweislage 2019 eingestellt. Doch wir geben nicht kampflos auf: die Initiative im Gedenken an Oury Jalloh leistet, was der Staat hätte leisten müssen; und setzt sich für das Recht auf Leben und Unversehrtheit ein.
Nicht nur im Fall von Oury Jalloh hat dieses Rechtssystem eindeutig versagt. Repression, rechte Chatgruppen, zahllose Tötungsdelikte und Gewalttaten, sowie der NSU verdeutlichen immer wieder: Rassismus ist in die Institution Polizei als Ganzes eingeschrieben. Wir stehen in absoluter Solidarität mit allen, die von rassistischer Polizeigewalt betroffen sind und sehen unsere Aufgabe darin, das Problem an der Wurzel zu packen.
Der 07.01. ist mehr als ein Gedenktag. Dieses Datum steht auch für den gemeinsamen Kampf gegen rassistische Polizeigewalt und verdeutlicht, dass auf den deutschen Rechtsstaat kein Verlass ist. Kommt deshalb am 07.01. um 18:00 Uhr zum Rotkreuzplatz, um zu protestieren, denn: Oury Jalloh das war Mord – Widerstand an jedem Ort!
Todestag von Oury Jalloh – gegen rassistische Polizeigewalt
Initiative im Gedenken an Oury Jalloh: https://initiativeouryjalloh.wordpress.com/