Macht die Knäste zu Ruinen

Zusendung an das Offene Antifa-Plenum Rosenheim

Am späten Abend des 31.12. schickten wir allen Gefangenen der JVA Bernau kämpferische Grüße über die Knastmauern. Mit Feuerwerk und lauten Parolen wünschten wir den Inhaftierten ein frohes neues und kämpferisches Jahr 2024!

In der JVA in Bernau sitzen aktuell 652 Menschen hinter Gittern, viele von ihnen sind soziale Gefangenen oder aufgrund von Verstößen gegen das rassistische Ausländerrecht der BRD hinter den Mauern. Bundesweit müssen jedes Jahr alleine wegen Schwarzfahren etwa 7000 Menschen in den Knast. Dabei ist für uns klar, verwerflich ist nicht etwa das Schwarzfahren oder der Diebstahl im Supermarkt, verwerflich ist, wenn der Gründer von Lidl – Dieter Schwarz – ein Vermögen von rund 47,8 Milliarden US Dollar anhäufen kann!

Im vergangenen Jahr war die JVA in Bernau scharfer Kritik der Nationalen Stelle zur Verhütung von Folter ausgesetzt. Die Nationale Stelle zur Verhütung von Folter bezeichnete die Bedingungen in der JVA Bernau als menschenunwürdig und erniedrigend. Die Räume in Haus 1 können mit einer Glasfront zwischen Vorraum und Haftraum getrost als „Glaskäfige“ bezeichnet werden. Viele Häftlinge werden in diesen besonders gesicherten Zellen unverhältnismäßig lange untergebracht, oft über zwei Wochen und zum Teil bis zu über 90 Tage lang. Die Räume sind allenfalls mit einer Matratze auf dem Fußboden ausgestattet, wobei einige der Gefangene über mehrere Tage bis Wochen nicht einmal eine Matratze erhalten haben. Außerdem werden  die Gefangenen in der JVA Bernau häufig gezwungen ausschließlich  mit einer Papierunterhose ausgestattet in den kameraüberwachten Hafträumen zu sein. Wir hoffen den Gefangenen mit dem Feuerwerk wenigstens einen kleinen solidarischen Gruß über die dicken Mauern und hohen Zäunen hinweg geschickt zu haben. Wir fordern ein Ende des repressiven Knastsystems und schließen uns der Forderung der Gefangenen-Gewerkschaft/Bundesweite Organisation nach einer sofortigen Schließung der JVA Bernau an!

Freiheit für alle politischen und sozialen Gefangen! Hoch die Internationale Solidarität!