Deportationspläne made in Stuttgart?

Ende November 2023 trafen sich in einem Potsdamer Hotel Funktionär:innen der AfD, CDU-Mitglieder und Köpfe der „Identitären Bewegung“, um Pläne zur Deportation von Millionen Menschen aus Deutschland zu diskutieren. Auch mehrere finanzstarke Unternehmer:innen waren Teil des Treffens.

Laut Recherchen von Greenpeace beteiligte sich auch ein Unternehmer aus Stuttgart an der Potsdamer-Zusammenkunft: Hans-Ulrich Kopp, Geschäftsführer des bekannten Bauunternehmens „Lautenschlager + Kopp“. Als Straßenbauunternehmer baut Kopp Radwege, Kreisverkehre, Plätze und Fahrbahnmarkierungen in Süddeutschland. Aufträge erhält er dafür u. a. von der Stadt Stuttgart.

Die Teilnahme des Stuttgarter Unternehmers Kopp am Deportations-Treffen ist ein Skandal, verwundert aber bei genauerem Hinschauen leider nicht. Hans-Ulrich Kopp hat eine lange Geschichte in der faschistischen Szene.

Bereits in den 80ern gründete er eine studentische Nachwuchsorganisation der rechten „Republikaner“, er war Vorsitzender der „Alten Herren“ der faschistischen und schlagenden Burschenschaft „Danubia“ in München, Redakteur der rechten Zeitschrift „Junge Freiheit“ und verbreitet mit seinem eigenen Verlage „Lepanto“ selbst rassistische Hetze.

Kopp war aber nicht der einzige Potsdam-Teilnehmer aus dem Ländle.

Hans Jaus vom faschistischen Verein „Zentrum“ aus den Untertürkheimer Daimler-Werken hat als Chauffeur seinen Teil zum Gelingen des Treffens beigetragen.

Jaus fuhr seinen Freund Martin Sellner, Kopf der „Identitären Bewegung“ zum Deportations-Talk. Die Verabredung zur Fahrt haben beide bei einer Sellner-Lesung in der Sportgaststätte „Waldheim“ in Nürtingen, nur wenige Wochen zuvor getroffen. Das hatte die Kontextwochenzeitung enthüllt.

Auch Jaus ist – wie Kopp – altgedienter Aktivist der faschistischen Bewegung. Vor seiner Arbeit beim Projekt „Zentrum“ war er u. a. Bundesschatzmeister der mittlerweile verbotenen Wikingjugend, einer in der Tradition der Hitlerjugend stehenden Gruppe.

Jaus und Kopp zeigen deutlich: Ein Teil der Potsdamer-Brandstifter wohnt, lebt und arbeitet direkt hier vor unserer Tür. Kopp wird in seinem Treiben dabei sogar von öffentlichen Geldern finanziert – Geld, das augenscheinlich der AfD zugutekommt.

Zeit, dass sich daran etwas ändert. Und nicht nur daran.

Um AfD, Zentrum, IB und alle anderen faschistischen Strukturen zu stoppen, braucht es einen breiten und entschieden handelnden Widerstand:

  • Einen Widerstand, der den Rechten den Nährboden nimmt und sich nicht scheut auch schon jetzt diejenigen zu benennen, die die Rechtsentwicklung unter anderen Vorzeichen vorantreiben
  • Einen Widerstand, der die Verbindungen, der Rechten untereinander aufdeckt und die Finanziers im Hintergrund benennt
  • und vor allem Widerstand, der die Rechten effektiv zurückdrängt: Ihnen Räumlichkeiten streitig macht, ihre Veranstaltungen verhindert und sie mit direktem Protest konfrontiert.

Zeit, gemeinsam die rechte Welle zu brechen!