Gedenkkundgebung zur Pogromnacht am 9.11. in Stuttgart

Am 9. November jährt sich die Pogromnacht zum 86. mal. In dieser Nacht und den darauffolgenden Tagen wurden jüdische Menschen in Deutschland und Österreich Opfer brutaler Gewalt. Synagogen brannten, Geschäfte und Wohnungen wurden zerstört. Jüdische Menschen wurden verhaftet, misshandelt und getötet. Diese Ereignisse waren Vorboten der Shoa, des grausamen Völkermords an über sechs Millionen Jüdinnen und Juden. Wir gedenken der Opfer und erinnern an die Schrecken, die aus Hass, Intoleranz und aus einer Politik der Profitmaximierung und Machterweiterung erwachsen. Aus der Geschichte Schlüsse ziehen In diesen Zeiten, in denen die AfD in Ostdeutschland zur stärksten Kraft heranwächst, ist es wichtiger denn je, wachsam zu bleiben. Die Rechtsentwicklung, die bereits vor […]

9. November 1938 – Erinnern heißt verändern

Antifaschistisches Gedenken und Stadtrundgang In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brennen im damaligen Deutschland die Synagogen und jüdischen Gebetshäuser. Betriebe, Geschäfte, kleine Läden und Wohnungen jüdischer Bürger:innen werden geplündert und zerstört. Über 100 Menschen werden bei dem Progrom ermordet. Im ganzen Land entlädt sich der Antisemitismus in offenem Hass und Gewalt. Angeführt wird der Pogrom von den SA Mörderbanden und SS Trupps der NSDAP, mit Unterstützung der faschistischen Polizei brandschatzt und raubt der braune Mob. Tausende Menschen, die von den Faschist:innen als Jüd:innen gebrandmarkt werden, werden verhaftet und in Konzentrationslager deportiert. Mit dem 9. November fällt im faschistischen Deutschland auch gegenüber Jüd:innen endgültig die Maske. Hetze […]

Gedenkkundgebung in Welzheim

Erinnern heißt kämpfen Was war am 9. November? Am 9. November 1938 organisierte das Naziregime im ganzen ehemaligen Reichsgebiet die Plünderung und Zerstörung jüdischer Einrichtungen, Synagogen, Geschäfte und Privatwohnungen. Hunderte Jüd:innen wurden direkt ermordet, Zehntausende kamen in Konzentrationslager. Diese schreckliche Nacht wurde zum Wendepunkt in der systematischen Verfolgung von Jüd:innen, welche ihren traurigen Höhepunkt im industriellen Völkermord, dem Holocaust, fand. Das sogenannte „Schutzhaftlager Welzheim“ diente als eine Zwischenstation zu den Vernichtungslagern für Deportierte aus dem Raum Württemberg/Hohenzollern. Es wurde zudem von der Stuttgarter Gestapo systematisch als Folterstätte genutzt, um widerständige Gefangene zu brechen. Zahlreiche Menschen wurden hier durch Folter, Erhängen und Erschießen ermordet. Wie konnte es zu diesen Pogromen kommen? […]

Gedenkkultur in Deutschland

Verpasste Chance Am Montag wurde in der Gedenkstätte Sachsenhausen in Erinnerung an den Sozialisten Francisco Largo Caballero eine Stele eingeweiht. Von deutscher Seite war man an Aufklärung weiterhin desinteressiert In der Hektik des Alltags vergisst man manche wichtige Sache. Am Montag zeigte sich, dass es möglich ist, einen ganzen Tag in Berlin und Oranienburg über historische Erinnerung zu sprechen und Francisco Largo Caballero (1869–1946), Ministerpräsident in der Zeit der Zweiten Spanischen Republik, zu ehren, ohne die deutsche Verantwortung im Spanienkrieg auch nur beiläufig zu erwähnen. In Gedenken an Largo Caballero, 1918 zum Vorsitzenden der Gewerkschaft UGT gewählt und ab 1925 an der Spitze des sozialdemokratischen PSOE, gibt es seit Montag […]

Wandbild für die Opfer des 19. Februar 2020 rassistisch beschmiert

Zum zweiten Mal wurde unser Gedenkbild in Frankfurt mit rassistischen Symbolen, wie SS-Runen und dem Hakenkreuz, zerstört und die Gesichter der Opfer des Anschlags in Hanau verunstaltet. Die politische Lage in Deutschland mit 30% für eine menschenfeindliche Partei macht auch vor dem vermeintlich interkulturellen Frankfurt keinen Halt, egal ob durch alltägliche Rassismuserfahrungen in der Schule, auf der Arbeit, Anschläge auf Geflüchtete und ihre Unterkünfte oder im öffentlichen Raum auf unsere Denkmäler. Wir brauchen einen aktiv gelebten Zusammenhalt, den Mut zueinander und miteinander zu stehen und die Solidarität mit all denen, die in diesem Land jeden Tag die rassistischen Strukturen überleben und für ein menschenwürdiges Leben kämpfen. Wir brauchen eine starke […]

Gedenkkundgebung in Erinnerung an die Opfer des Anschlags in Halle

Gegen das Vergessen. Am 09.10.2019 versucht ein Attentäter am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, 51 Juden*Jüdinnen in der Synagoge in Halle zu töten. Dieses antisemitische Massaker wurde nur durch Glück verhindert, weil der Täter an der stabilen Tür der Synagoge scheiterte. Der Bitte der Gemeinde nach Polizeischutz war nicht nachgekommen worden. Im Anschluss tötet der Attentäter die Passantin Jana L. und in einem nahegelegenen Dönerimbiss Kevin S. Auf seiner Flucht versucht er weitere Menschen aus rassistischen Gründe zu ermorden. Dabei streamt er den Anschlag live und zeigt offen seine antisemitischen, rassistischen und misogynen Überzeugungen. Die gesellschaftliche und mediale Reaktion ist wie erwartet: Ein kurzer Aufschrei, dann folgt die Abgrenzung: Das […]

Veranstaltung zum 80. Jahrestag der Errichtung des KZ Sandhofen

Der Verein KZ Gedenkstätte Sandhofen hatte am Sonntag, 29. September anlässlich des 80. Jahrestag der Errichtung des KZ in den Schulhof der Gustav-Wiederkehr-Schule eingeladen. Von 1944 bis 1945 war im Gebäude der Schule ein Außenlager des KZ Natzweiler eingerichtet, in dem Zwangsarbeiter für Daimler Benz untergebracht waren. 1.070 überwiegend polnische Häftlinge waren dort untergebracht, davon viele Aufständische aus dem Warschauer Aufstand 1944. Mindestens 23 von ihnen überlebten die KZ-Haft in Mannheim nicht. Seit 1990 befindet sich in den Kellerräumen der Schule eine Dauerausstellung, um die Erinnerung an das Geschehene wach zu halten. Insbesondere der Stadtjugendring und der DGB hatten sich in den 80er Jahren für die Einrichtung der Gedenkstätte eingesetzt. […]

Nachruf zum 4. Todestag unseres Genossen Sven

Vor vier Jahren ist unser Freund und Genosse Sven im Alter von nur 21 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben. Damals haben wir einen knappen Monat später einen ausführlichen Nachruf und Bericht über unseren kollektiven Umgang mit seinem Tod veröffentlicht. Wir wollen die Erinnerung an Sven hoch halten – für alle die ihn kannten, aber auch für alle Genoss:innen die ihn nicht mehr kennen lernen konnten. Außerdem finden wir es wichtig, dem isolierten Umgang mit Tod und Trauer, der in unserer Gesellschaft herrscht, einen linken, kollektiven und solidarischen Umgang entgegen zu setzen. Dafür gibt es in der deutschen Linken – zum Glück – nicht sonderlich viele Erfahrungswerte. Wie wichtig es aber […]

Gedenkenstätte für Ernst Lossa

Wir haben auch dieses Jahr zusammen an Ernst Lossa gedacht um seine Erinnerung Aufrecht zu erhalten. Denn im Alter von nur 14 Jahren wurde Ernst Lossa in der Nacht vom 8. auf den 9. August 1944 in der Zwangsanstalt Irsee durch eine Giftspritze im Rahmen des Euthanasieprogramms ermordet. Dieses Jahr veranstalteten wir einen Gedenkabend mit dem Film „Nebel im August“. Dieser zeigt seinen Widerstand und Leben im Nationalsozialismus. Außerdem putzten wir seinen Stolperstein und errichteten eine Gedenkstätte. Mehr über Ernst Lossa erfahrt ihr auf unserer „Ernst Lossa-Themenseite“, welche wir über die Jahre hinweg immer weiter aktualisieren werden.

Jugoslawiens deutsche Partisanen

Die Abteilung „Ernst Thälmann“ der jugoslawischen Partisanenarmee war die einzige alliierte Kampfeinheit im Zweiten Weltkrieg, deren Mitglieder allesamt Deutsche waren. Vlado Juric sammelt kleine Marmorstücke vom Boden auf. Sie stammen von dem Partisanendenkmal im Dorf Slatinski Drenovac, das wie so viele antifaschistische Monumente in Slawonien und anderen Teilen Kroatiens beschädigt ist. Vorsichtig wischt der Präsident des Verbands der Antifaschisten und antifaschistischen Kämpfer aus der Kleinstadt Slatina die geborstene Gedenktafel mit einem Tuch ab. „Hier ruhen 42 Kämpfer der 18. Stoßbrigade“ steht darauf. Die Szene wiederholt sich jedes Jahr am Vorabend des 15. August. An diesem Tag wurde 1943 die Abteilung „Ernst Thälmann“ der jugoslawischen Partisanenarmee gegründet – die einzige Militäreinheit, die […]

Gedenken an Ernst Lossa

Wir wollen auch dieses Jahr zusammen an Ernst Lossa gedenken um seine Erinnerung Aufrecht zu halten. Denn im Alter von nur 14 Jahren wurde Ernst Lossa in der Nacht vom 8. bis 9. August 1944 in der Zweiganstalt Irsee durch die Injektion einer Giftspritze ermordet. Dies geschah im Zuge des Euthanasieprogramms in der NS-Zeit. Wie letztes Jahr wollen wir eine Straßenumbennenung mit anschließendem Filmabend machen. Außerdem bauen wir an seinem Stolperstein eine kleine Gedenkstätte auf und putzen diesen gemeinsam. Mehr über Ernst Lossa erfahrt ihr auf unserer „Ernst Lossa-Themenseite“, welche wir über die Jahre hinweg immer weiter aktualisieren werden.