Gedenken an Oury Jalloh – Gegen rassistische Polizeigewalt

Der nach Deutschland Geflüchtete Oury Jalloh wurde am 07.01.2005 in Dessau rechtswidrig in Gewahrsam genommen, brutal in eine Zelle geschleppt und mit Händen und Füßen an einer Matratze fixiert. Wenig später verbrennt er bis zur Unkenntlichkeit. Schlampige Untersuchungen, falsche Dokumente und mangelnde Ermittlungen; laut dem Staat soll Oury sich selbst angezündet haben – doch uns ist klar: Oury Jalloh wurde auf grausame Weise von den Bullen ermordet. Vor seiner Fixierung wurde Oury körperlich misshandelt; Nase, Schädel und Rippen durch äußere Gewalteinwirkung gebrochen. Der Mord lässt sich aufgrund unabhängiger jahrelanger Untersuchungen schlichtweg nicht leugnen. Und doch: Staat, der Gewaltapparat Polizei und die Justiz verschleiern das unmenschliche Verbrechen und schützen seit mehr […]

Demo gegen die Innenminister:innenkonferenz

Zum Anlass der vom 30. November bis 02. Dezember in München tagenden Innenminister*innenkonferenz, kurz IMK, fanden wir uns bereits im Voraus in einem breiten Bündnis aus antirassistischen sowie antifaschistischen Gruppen und Initiativen zusammen. Die IMK propagiert unter dem Begriff der „inneren Sicherheit“ ein Sicherheitskonzept, das die herrschende Klasse, das Kapital schützt und die innere Ordnung herstellen möchte. Diese perfide Veranstaltung ließen wir am 30.11. natürlich nicht unbeantwortet und waren mit circa 400 Menschen lautstark auf der Straße. Am frühen Abend fanden wir uns am Geschwister-Scholl-Platz zusammen. Wie zu erwarten, begleitet von einem immensen Bullenaufgebot. Nach einer Einleitung der Moderator*innen zu Inhalten und Forderungen der Demo, wurde ein Redebeitrag der Initiative […]

30 Jahre voller Schmerz – Jahrestag des Brandanschlags von Mölln

Drei Jahrzehnte ist es her: In der Nacht auf den 23. November 1992 warfen zwei Neonazis im schleswig-holsteinischen Mölln Brandsätze in zwei von türkischen Familien bewohnte Häuser. In einem der Häuser, dem an der Mühlenstraße, starben bei dem Feuer die zehn Jahre alte Yeliz Arslan, die 14jährige Ayse Yilmaz und die 51 Jahre alte Bahide Arslan. Neun Menschen wurden bei den Bränden schwer verletzt. Jener Anschlag reiht sich ein in eine Welle rechten Terrors zu Beginn der 1990er Jahre in der Bundesrepublik. Neonazis und rassistische Anwohner verübten pogromartige Angriffe auf Asylsuchende, ausländische Vertragsarbeiter und Menschen mit Migrationsgeschichte in Städten wie Hoyerswerda, Rostock oder Solingen. Attacken von Faschisten prägten den Alltag […]

Gedenken an Kiomars Javadi

Am Freitag, 19.08. haben an den ermordeten Kiomars Javadi erinnert, der vor genau 35 Jahren, am 19.08.1987 Opfer eines rassistischen Mordes in Tübingen wurde. Wir haben an einem Infostand Flyer zur Aufklärung über den rassistischen Mord verteilt und über Rassismus informiert. Da der rassistische Mord an Kiomars in Tübingen kaum Beachtung findet, haben wir abschließend eine Gedenktafel angebracht, Kerzen anegzündet, Blumen niedergelegt und mit einer Schweigeminute an Kiomars gedacht. Am Sonntag, den 28.08.22 laden wir außerdem um 11:30 Uhr ins Kino Atelier (Haagtor Tübingen) ein, um gemeinsam den Film „18 Minuten Zivilcourage“, ein Film über den rassistischen Mord an Kiomars zu schauen. Im Anschluss wird es eine Diskussions- und Gesprächsrunde […]

Rassismus tötet! – Wir erinnern an Kiomars Javadi

Am 19. August 1987, vor 35 Jahren besuchte der 20-jährige Kiomars Javadi, ein Geflüchteter aus dem Iran, den heute nicht mehr existierenden Tübinger Supermarkt „Pfannkuch“ in der Karlstraße. Von Mitarbeiter*innen wurde Kiomars beschuldigt, etwas geklaut zu haben. Augenzeug*innenberichten nach wurde er dann von ihnen gepackt und gegen seinen Willen in einen Kellerraum verschleppt. Dort wurde er sehr wahrscheinlich misshandelt – einer der Angestellten gestand später, einen Gummiknüppel „fachgerecht gehandhabt“ zu haben. Kiomars Javadi floh in den Hinterhof des Marktes in der Wöhrdstraße, wo er gegen 17 Uhr von drei Mitarbeitern des Pfannkuch-Supermarktes und dem Filialleiter zu Boden gebracht wurde. 18 Minuten lang wurde Kiomars Javadi im Würgegriff gehalten. Der Filialleiter […]

München erinnern – Demo zum Jahrestag des rechten Terrors am OEZ

Gestern jährte sich der Jahrestag des rechten Terrors am Olympia-Einkaufszentrum am 22. Juli 2016 zum sechsten mal. Armela, Can, Dijamant, Guiliano, Hüseyin, Roberto, Sabina, Selçuk und Sevda verloren dabei ihr Leben weil sie nicht in das Weltbild des rassistischen Täters passten. Um diese Namen niemals zu vergessen, an sie zu erinnern und gemeinsam die Wut gegen diesen Staat und sein System auf der Straße auszudrücken demonstrierten wir gestern mit 500 Menschen. Angehörige, Überlebende, Unterstützer:innen und Antifaschist:innen haben sich zu einer Initiative zusammengetan um gemeinsam zu kämpfen. Nach kämpferischen Worten u.a. von Sibel Leyla, der Mutter des ermordeten Can Leyla, liefen wir vom Odeonsplatz zum NS-Dokuzentrum. Hier wurde mit einem Transparent […]

Auf die Straße: Gegen Polizeigewalt!

Am 2. Mai 2022 haben Polizisten in Mannheim während einer Festnahme einen Mann brutal misshandelt und umgebracht. Die zwei Beamten des Mannheimer Innenstadtreviers H-4 waren gerufen worden „um dem Mann zu helfen“. Videos zeigen wie sie schlussendlich ihn mit Pfefferspray angreifen, auf dem wehrlosen Mann knien und ihm mehrfach ins Gesicht schlagen. Kurz darauf ist der Mann nicht mehr am Leben. Für seinen Tod sind alleinig die beiden Polizisten verantwortlich. Wir sind traurig und wir sind wütend – überrascht sind wir nicht. Mannheim ist kein Einzelfall. Regelmäßig sterben in diesem Land Menschen in Polizeigewahrsam, oftmals aus rassistischen Gründen. Über 180 Fälle sind seit 1990 dokumentiert. Die Dunkelziffer dürfte um ein […]