Alle unter einem Dach BerichtHalle Marc Bebenroth (jW)|17.11.25 Sachsen-Anhalt: Buchmesse in Halle vernetzt konservative, reaktionäre und neurechte Ideologieproduzenten mit ihrem Publikum. Hunderte protestieren dagegen. Diese Veranstaltung bloß als »rechtsextrem« abzutun, greift etwas zu kurz. Am vergangenen Wochenende hat die von einer Dresdner Buchhändlerin und AfD-Politikerin organisierte Buchmesse »Seitenwechsel« in Halle (Saale) zahlreiche Verlage und Medienprojekte versammelt. Das Spektrum der Aussteller und des Messeprogramms erstreckte sich am Freitag und Sonnabend von ehemals (links-)sozialdemokratischen Künstlern, die sich mittlerweile als Krämer der Querfront verdingen, über Nationalkonservative und Nationalromantiker bis hin zu (krypto-)faschistischen und »identitären« Akteuren. Nach Angaben der Veranstalterin Susanne Dagen, kulturpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Dresdner Stadtrat, zählte die Messe mehr als 6.000 Besucherinnen und Besucher sowie rund 70 Aussteller. […]
Die Platte hat ´nen Sprung – oder die ewige Leier vom Antifa-Verbot Analysebundesweit Völkische Verbindungen Kappen|15.11.25 Im Artikel „Geheimplan für Deutschland – ein NachTrauerspiel“ legten wir bereits vor Kurzem dar, wie die gesellschaftlich breit getragenen Forderungen nach einem AfD-Verbot in Folge der Correctiv-Berichterstattung über das „Potsdamer Geheimtreffen“ von Rechtsextremen und Neonazis im November 2023 dank rechter Kampagnen innerhalb von zwei Jahren durch Antifa-Verbots-Forderungen ersetzt wurden. Nachdem die aufgedeckten massiv rassistischen „Remigrations“-Phantasien der extremen Rechten in Deutschland die größten jemals gezählt Demonstrationen gegen Rechts und im Frühjahr 2024 und 2025 auslösten, gingen wir der Frage nach, was von diesen Bekenntnissen für die konsequente Verteidigung der liberalen Demokratie und starke Brandmauern nach Rechts sowie von dem eingeforderten AfD-Parteiverbotsverfahren zwischenzeitlich übrig geblieben ist. Die vorläufige Bilanz der Konsequenzen aus […]
Pogromnachtgedenken 2025 BerichtLandauStuttgartPforzheim AABS, OAT Landau, OAT Pforzheim|14.11.25 Erinnern heißt Kämpfen Anlässlich der Pogromnacht am 9. November 1938 fanden dieses Jahr wieder vielfältige Gedenkaktionen statt. Wir riefen dazu auf, sich an den unterschiedlichen Aktionen zu beteiligen. Für uns ist klar, dass wir die Opfer der November-Pogrome nicht vergessen werden und solche Gedenktage nicht tradiert, sondern mit ernsthafter Auseinandersetzung unserer Geschichte begangen werden sollten – um letztlich dafür zu sorgen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Vielerorts waren Antifaschist:innen auf der Straße um an die Pogromnacht zu erinnern. Hier im Beitrag findet ihr einige Gedenkaktionen, die in Süddeutschland stattgefunden haben: Landau Kundgebung & Stadtrundgang Heute vor 87 Jahren, am Abend des 9. November 1938, wurden in ganz Deutschland, ebenso […]
Kriegswaffenhändler sammelte Nazidevotionalien RechercheRemscheidWuppertal Antifaschistische Recherche Oberberg (AROB)|12.11.25 Man könnte meinen, die Staatsanwaltschaft in Wuppertal würde selbst dann keine Neonazis sehen wollen, wenn die Täter selber sich maximal anstrengen, ihr das Gegenteil zu beweisen. So auch beim vielleicht größten Fall von Kriegswaffenhandel in NRW. Im Keller des Durchsuchten aus Remscheid wurden neben Waffen, Bargeld, Drogen und Sammlerstücken aus dem zweiten Weltkrieg auch NS-Devotionalien gefunden. Neben einem augenfälligen Hakenkreuzwimpel prangt an der Wand etwa das sepiafarbene Portrait Hitlers mit der Unterschrift „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“. Die Wuppertaler Staatsanwaltschaft mag jedoch nicht an eine extremistische Gesinnung glauben – schon gar keine extrem rechte – und will sich bereits jetzt auf Profitinteresse als Tatmotiv festlegen. Ihr reichlich gesuchtes Argument […]
„Division Wien“ – junge Neonazis in alten Netzwerken RechercheWienÖsterreich Österreich Rechtsaussen |11.11.25 Seit 2024 ist – wie bereits in Deutschland vielfach dokumentiert – auch in Österreich die Entstehung einer extrem rechten Jugendkultur zu beobachten, die sich an der Ästhetik der Neonazi-Skinheads der 1990er-Jahre orientiert. Diese jugendkulturellen Formationen inszenieren sich nicht nur stilistisch durch den Rückgriff auf frühere Codes der extremen Rechten, sondern reproduzieren auch deren gewaltzentrierte Männlichkeitsbilder. Gemeinschaft stiftet sich hier weniger über ideologische Geschlossenheit als über geteilte Affekte, symbolische Abgrenzung und das kollektive Erleben von Gewaltausübung. In diesem Zusammenhang kam es zur Herausbildung kleiner, teils lose organisierter Gruppen, die unter Namen wie „Defend Austria“, „Division Wien“, „Rechte Faust Oberösterreich“ oder „Rechte Österreichische Jugend“ auftreten und sich inzwischen nicht mehr nur über […]
Nazi Maik Bala in Nachbarschaft geoutet BerichtGöppingen anonym|10.11.25 Nazi in Göppingen geoutet – Wehrt euch gegen Nazis! Vor einigen Tagen haben wir den Göppinger Nazi Maik Bala in seiner Nachbarschaft geoutet. Der Text zur Aktion: „Hier in der Gruibingerstraße 10 wohnt Maik Tristan Bala ein Nazi und Sexualstraftäter. Maik ist ein junger Nazi, der Linke und migrantische Personen belästigt und angreift. Er hält sich, oft zusammen mit anderen rechten Jugendliche, in der Göppinger Innenstadt z.B. am Bahnhof oder Busbahnhof auf. Mit Bomberjacke, Camouflage-Hose und Glatze, orientiert er sich modisch an den Nazis der Baseballschlägerjahre und ist so sehr leicht als Nazi erkennbar. So prägen diese rechten Jugendlichen unter Maiks „Führung“ das Göppinger Stadtbild und greifen ihre politischen Feinde […]
Protest gegen AfD-Tagung zu Schiedsgerichten AufrufMünchen Antifa-Stammtisch München|08.11.25 Die “AfD” will vom 14. bis 16. November 2025 in München-Sendling eine bundesweite parteiinterne Tagung für ihre Schiedgerichte auf Bundes-und Landesebene abhalten. Das Grand Hotel Palladium in der Perchtinger Straße 12 in München- Sendling bietet ihnen hierfür den Raum. Das ist ein Skandal! Mittlerweile sollte jedem bekannt sein, wofür die “AfD” als Partei steht: Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Queerfeindlichkeit. Zudem greifen sie soziale Erungenschaften, Arbeiter:innenrechte und Gewerkschaften und alles was Solidarität, Gleichberechtigung und gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt, an. Ihre Schiedsgerichte sind frei davon. Im Gegenteil: Schiedsgerichte sind der juristische Arm einer Partei und greifen dort ein, wo es nicht mehr nur, um politische Erwägungen, sondern um die Feststellung von Recht und […]
Gedenken am 87. Jahrestag der Reichspogromnacht AufrufSüddeutschland Antifa-Info Redaktion|07.11.25 Am 9. November jährt sich die Pogromnacht von 1938. In dieser Nacht und den darauffolgenden Tagen wurden jüdische Menschen in Deutschland und Österreich Opfer brutaler Gewalt. Synagogen brannten, Geschäfte und Wohnungen wurden zerstört. Jüdische Menschen wurden verhaftet, misshandelt und getötet. Diese Angriffe waren weder zufällig, noch spontaner Volkszorn, wie die Nazis behaupteten; sie waren geplant und Vorboten der Shoa, des grausamen Völkermords an über sechs Millionen Jüdinnen und Juden. Wir gedenken der Opfer und erinnern an die Schrecken, die aus Hass, Intoleranz und aus einer Politik der Profitmaximierung und Machterweiterung erwachsen. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Schrecken der Vergangenheit sich nicht wiederholen. Erinnern heißt handeln – gegen das […]
Zwei Prozesse, kein Urteil BerichtHeidelberg AIHD|07.11.25 Die ersten zwei Bismarckplatz-Prozesse sind gelaufen – ohne Verurteilung, dafür mit starker solidarischer Prozessbegleitung. Kontext der Prozesse sind antifaschistische Proteste gegen einen AfD-Infostand am 22. Februar 2025 auf dem Bismarckplatz, bei dem dutzende Aktivist:innen gekesselt und kontrolliert wurden. Gegen die im Nachgang verhängten Bußgelder legten die Betroffenen kollektiv Widerspruch ein, woraufhin die ersten Gerichtstermine für Anfang November angesetzt wurden. Beim Auftakt am 3. November hatten sich vor Prozessbeginn über 30 Unterstützer:innen zu einer Solidaritätskundgebung vor dem Gericht versammelt und verfolgten die Redebeiträge des Solikreises Bismarckplatz und der Roten Hilfe Heidelberg/Mannheim. Im Anschluss fanden nur 20 Prozessbeobachter:innen Platz im viel zu kleinen Gerichtssaal. Der sichtlich unmotivierte Richter gab gleich beim Betreten […]
Mittendrin statt nur dabei RechercheRheinland-PfalzFrankreich Alex Wißmann (Lotta-Magazin)|03.11.25 Extrem rechte Hooligan- und Kampfsport-Netzwerke in der Pfalz Zwar ist die „Hammerskin Nation“ (HSN) in Deutschland verboten, aber Veranstaltungen der neonazistischen Bruderschaft finden im europäischen Ausland weiterhin statt. Und das mit deutscher Beteiligung. Wirft man einen genauen Blick auf ein neonazistisches Kampfsport-Event in Frankreich im letzten Jahr, fallen dabei einige Akteure ins Auge, die sich unbesorgt in der Pfalz zwischen Kampfsport und Hooliganismus bürgerliche Existenzen aufgebaut haben. Ein Sommertag in Frankreich. Es ist der 15. Juni 2024 und eine abgelegene Halle im Ort Combres-sous-les-Côtes bietet Neonazis ein angenehmes Ambiente für Treffen aller Art. Halle und Gelände dienen als Clubhaus der Lorraine Hammerskins, ein französisches Chapter der in Deutschland seit September […]
Der Bademeister RechercheAfghanistanMannheimDarmstadt Rhein-Main Rechtsaußen|31.10.25 Wie sich ein extrem Rechter als Journalist und Aussteiger inszeniert Dieser Artikel wurde am 24.10.2025 an einer Stelle leicht überarbeitet und am Ende des Textes mit einem Transparenzhinweis versehen. Jonathan Stumpf hat mit seinen 37 Jahren bereits ein bewegtes Leben in der extremen Rechten hinter sich. Heute gibt er sich als »Aussteiger«, »Libertärer« und unpolitischer Journalist. Doch bewegt er sich im Umfeld der neofaschistischen Identitären Bewegung (IB). Im September 2025 reiste er zusammen mit führenden IB-Aktivisten zu den Taliban nach Afghanistan. Stumpf wohnt in Mannheim, doch ist er häufig in Darmstadt anzutreffen, wo er arbeitet und viel Freizeit verbringt. Stumpf scheint sich im Darmstädter Alltags- und Nachtleben wohl zu fühlen. […]
Anläufe zum Pogrom Über den TellerrandIrland Dieter Reinisch (jW)|30.10.25 Rechte Aufmärsche in Irland Irland: Mehrere Nächte hintereinander marschiert rechter Mob gegen landesweit größte Unterkunft für Geflüchtete. Bewohner und Bevölkerung verängstigt. Auch wenn sie deutlich schwächer aufgestellt ist als ihr englisches Pendant: Irlands Rechte hat sich ebenfalls Asylsuchende und die sie beherbergenden Unterkünfte als Angriffsziel gewählt. In den vergangenen Tagen verbreiteten Sender wie Sky News sowie Blätter wie Spiegel oder Bild Aufnahmen des jüngsten Anlaufs zu rassistischen Pogromen. In Saggart, einem Ortsteil der Stadt Tallaght im Südwesten der Großstadtregion Dublin, liegt ein Freizeitareal namens Citywest – mit Golfkurs, Restaurant, Sporthalle und Veranstaltungsbauten. Im Hotel Citywest sind aktuell nahezu 2.000 Geflüchtete untergebracht. Vergangene Woche hat ein rechter Mob mehrere Nächte in […]