Anmerkungen zum 9. November-Gedenken und Nahostkonflikt

Wir begehen den 9. November seit einigen Jahren als Gedenktag an die Opfer der Reichspogromnacht. Wir gedenken aber nicht nur, sondern warnen auch vor dem Erstarken der (antisemitischen) Rechten in Deutschland. Markenzeichen der Rechten von AfD bis zu Terrorzellen wie bspw. der „Gruppe S“ ist ein höchst aggressiver antimuslimischer Rassismus. Doch bei genauerem Hinschauen wird deutlich, dass Antisemitismus weiterhin der zentrale Bestandteil rechter Ideologie ist (Höcke „Denkmal der Schande“, Querdenken „Ungeimpft“). Die Kriminalstatistik des BKA zeigt eindeutig auf, dass von 825 antisemitischen Straftaten im ersten Halbjahr diesen Jahres 699 deutschen Faschist:innen zuzurechnen sind. Der Attentäter Stephan Balliet, der versuchte an Yom Kippur in der Haller Synagoge ein Massaker zu verrichten, […]

Vielfältige Aktionen im Gedenken an die Pogromnacht 1938

Anlässlich der Pogromnacht am 9. November 1938 fanden auch dieses Jahr vielfältige Gedenkaktionen statt. Hier sollen in gekürzter Form Gedenkaktionen, die in Süddeutschland dieses Jahr stattgefunden haben (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), zusammengefasst werden. In Villingen versammelten sich um 18 Uhr einige Antifaschist:innen zu einer Kundgebung auf dem Latschariplatz in Villingen. Das Offene Antifaschistische Treffen (OAT) Villingen-Schhwenningen schreibt in seinem Nachbericht zu der Gedenkkundgebung: „Wir als OAT zeigten in einem ersten Redebeitrag und mit zwei Aufstellern auf, dass die Pogrome nicht vom Himmel gefallen sind. Mit der Pogromnacht einher ging auch eine Enteignung der jüdischen Bevölkerung und die Arisierung ihres Vermögens. Sehr große Teile des deutschen Kapitals profitierten kräftig, sie nahmen […]

Gedenken an die Pogromnacht 1938

Die Novemberpogrome 1938 Schon lange vor 1938 gab es systematische Gewalt gegen Jüd:innen in Deutschland. Die Novemberpogrome vom 7. bis 13. November, besonders die „Reichspogromnacht“ vom 9. auf den 10. November 1938 stellten dabei allerdings eine neue Qualität der Gewalt gegen Jüd:innen dar. Den Anfang der Pogrome machten dabei organisierte Faschisten aus SA und SS in Zivil, die verschleiern wollten, dass es sich um von den Faschisten im Voraus geplante Angriffe auf Jüd:innen handelte. Es sollte stattdessen das Bild erzeugt werden, dass es sich bei den Pogromen um „spontane Volksaufstände“ handele. Insbesondere in der Reichspogromnacht, aber auch in den darauf folgenden Tagen, wurden Jüd:innen in Deutschland, in Österreich und in […]