AntifaGraz25: „Kriminelle Vereinigung“ und „schwerer Raub“

Im österreichischen Graz drehen die Repressionsorgane derzeit völlig frei und ermitteln seit Anfang 2025 mit absurden Konstrukten gegen sieben Aktivist*innen. In diesem sog. AntifaGraz25-Verfahren drohen bis zu 15 Jahre Haft. Am 25. Januar 2025 fand in Graz der Akademikerball statt – ein rechtsextremes Vernetzungstreffen, bei dem Burschenschafter, Identitäre und FPÖ zusammenkommen. Wie jedes Jahr wurde der Ball von einer antifaschistischen Gegendemonstration begleitet. In derselben Nacht kam einem FPÖ-Funktionär und Mitglied der deutsch-nationalen Burschenschaft Marcho Teutonia Graz seine Couleur-Mütze abhanden. Zudem stürzte der mutmaßlich sturzbetrunkene „Alte Herr“ und verletzte sich. In der Folge begann die Polizei öffentlich nach einer beschuldigten Person zu fahnden. Lautete der Vorwurf anfangs noch „Diebstahl“ und „Körperverletzung“, […]

Zwei Prozesse, kein Urteil

Die ersten zwei Bismarckplatz-Prozesse sind gelaufen – ohne Verurteilung, dafür mit starker solidarischer Prozessbegleitung. Kontext der Prozesse sind antifaschistische Proteste gegen einen AfD-Infostand am 22. Februar 2025 auf dem Bismarckplatz, bei dem dutzende Aktivist:innen gekesselt und kontrolliert wurden. Gegen die im Nachgang verhängten Bußgelder legten die Betroffenen kollektiv Widerspruch ein, woraufhin die ersten Gerichtstermine für Anfang November angesetzt wurden. Beim Auftakt am 3. November hatten sich vor Prozessbeginn über 30 Unterstützer:innen zu einer Solidaritätskundgebung vor dem Gericht versammelt und verfolgten die Redebeiträge des Solikreises Bismarckplatz und der Roten Hilfe Heidelberg/Mannheim. Im Anschluss fanden nur 20 Prozessbeobachter:innen Platz im viel zu kleinen Gerichtssaal. Der sichtlich unmotivierte Richter gab gleich beim Betreten […]

Schöner Wohnen ohne Burschis

Ein Text des antifaschistischen Semesterstarts „Organize“, einem Zusammenschluss verschiedener linker Gruppen aus Heidelberg, über Gründe, warum mann nicht bei einer Studentenverbindung einziehen sollte. Es ist Semesterstart – zig Studierende suchen wieder bezahlbaren Wohnraum in Heidelberg. Eine schier aussichtslose Aufgabe. In dieser Lage erscheinen die Anzeigen auf WG-Gesucht und Co. für Zimmer in Männer-WGs in schicken Villen für deutlich unterdurchschnittliche Mieten für einige Studenten als Lösung. Doch bei Einzug erhalten sie nicht nur eine Wohnung, sondern vor allem auch einen reaktionären „Lebensbund“. Burschenschaften und andere Studentenverbindungen nutzen die Wohnungsnot aktiv zur Anwerbung neuer „Verbindungsbrüder“ aus. Im folgenden Text nennen wir einige Gründe, warum du nicht bei ihnen einziehen solltest. Rassistisch, sexistisch, […]

Nazi-Tattoostudio „PikAss“ vom Festival ausgeladen

Nachdem wir am Wochenende das “Electric Horizon Festival” in Plankstadt sowie einige Medien darüber informiert haben, dass “Hammerskins” “PikAss Tattoo” in Wiesloch und Ketsch betreiben, hat das Festival das rechte Tattoostudio umgehend ausgeladen. Eigentlich hätte das Tattoostudio des Neonazis Marco Berlinghof am 16. August 2025 auf dem Festival im “Weldegarten” in Plankstadt Besucher*innen tätowiert. Das haben wir verhindert! Dieser antifaschistische Erfolg zeigt, dass es sich weiterhin lohnt, zu recherchieren und Geschäftspartner*innen von Nazis zu informieren. Für diese Arbeit sind auch Hinweise wichtig. Wenn ihr von solchen Umtriebe wisst: Informiert eure lokale Antifa! Der Geschäftsführer des Basement Clubs in Schwetzingen, welcher das Festival veranstaltet, gab in der Schwetzinger Zeitung an, bislang […]

Kaum Besucher:innen beim AfD-Bürgerdialog

Solidarität statt rechte Hetze! Kaum Besucher*innen beim AfD-„Bürgerdialog“, dafür stabiler Gegenprotest! Die Nazi-Partei AfD hatte am Freitag, den 18.07.2025, zu einem sogenannten „Bürgerdialog“ auf dem Emmertsgrund im Bürgerhaus „HeidelBERG“ geladen. Nachdem die letzten „Bürgerdialoge“ in Heidelberg in anderen Stadtteilen begleitet von viel Gegenprotest für die AfD zum Desaster wurden und keine Besucher*innen außer uns schon lange bekannte AfD-Gestalten kamen, erhoffte sie sich, in den Bergstadtteilen eine erfolgreichere Veranstaltung durchführen zu können. Der Emmertsgrund und der Boxberg sind die Stadtteile, in denen die AfD bei den letzten Wahlen die höchsten Ergebnisse einfahren konnte. Dies ist eine Folge von Sozialabbau, Sparpolitik und multiplen Krisen im Kapitalismus, um die Profite der Wenigen zu […]

Zu den Demos für ein AfD-Verbot

Anfang Mai wurde die AfD vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft. Seit dem sind die Schreie nach einem Verbotsverfahren wieder laut geworden. Auf eine Einschätzung einer Behörde wie dem Verfassungsschutz, sollten wir jedoch nicht all zu viel geben. Noch vor nicht all zu langer Zeit, saß dieser Behörde noch selbst ein Rechter vor und die Vertuschung des NSU spricht nicht gerade für sich. Auch wir als Linke stehen auf der Feindesliste der Behörde. Weshalb ein Verbot der AfD das Problem nicht lösen wird, lässt sich auch in dem Kommentar der Antifaschistischen Aktion Süd nachlesen. Am Wochenende waren in vielen Städten Menschen für ein Verbot der AfD auf der Straße, in […]

Aktion zum Tag der politischen Gefangenen

„Freiheit für alle politischen Gefangenen!“ Am 16. März 2025 organisierten wir gemeinsam mit der Roten Hilfe Heidelberg/Mannheim und dem @oat_mannheim eine Kundgebung auf dem Mannheimer Marktplatz. Das war die erste von mehreren Veranstaltungen anlässlich des Tags der politischen Gefangenen hier in der Region. Bundesweit finden jedes Jahr rund um den 18. März Demonstrationen, Vorträge und Soliabende der Roten Hilfe und vieler anderer Gruppen statt, um die Freilassung der inhaftierten Genoss*innen zu fordern. Zwei Transparente waren über den gesamten Marktplatz hin zu sehen und viele Passant*innen blieben kurz stehen, um den Reden zuzuhören. Die Kundgebung war vollgepackt mit unterschiedlichen Beiträgen, beginnend mit drei Grußwörtern: Der Bundesvorstand der Roten Hilfe e. V. […]

Urteil gegen Burschenschafter

Viereinhalb Jahre nach dem antisemitischen Angriff im Haus der Heidelberger Nazi-Burschenschaft Normannia (heute Cimbria) wurden die Urteile gegen zwei Tatbeteiligte nun rechtskräftig. Das ist ein weiterer Schlag für die faschistische Verbindung, die durch den Vorfall faktisch am Ende ist. Gang durch drei Instanzen Maximilian H. und Luis S., zum Tatzeitpunkt Mitglied der Burschenschaft Germania Köln beziehungsweise der Burschenschaft Normannia Heidelberg, waren wegen gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Beleidigung zu Freiheitsstrafen von je acht Monaten verurteilt worden. Die Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt. Das Gericht hatte es als erwiesen angesehen, dass die Angeklagten beim Stiftungsfest der Normannia einen anderen Verbindungsstudenten mit Gürteln auf die Beine, Gesäß und die Genitalien geschlagen hatten. […]

Zum Diskurs nach dem Anschlag in Mannheim

Ein Kommentar der Seebrücke Heidelberg und der Antifaschistischen Initiative Heidelberg zum Diskurs nach dem Anschlag in Mannheim und den Exif-Recherchen, die offenlegen, dass der Täter Mitglied einer Nazigruppe war Am Montag, den 3. März 2025, verübte in Mannheim ein Mann einen Anschlag, indem er in eine Menschenmenge fuhr. Er ermordete damit zwei Menschen und verletzte zehn Menschen, fünf davon schwer. Unsere Gedanken sind bei all denen, die von ihm ermordet oder verletzt wurden und deren Angehörigen sowie bei all denen, die die Tat mit ansehen mussten. Wir sind entsetzt über den Anschlag und wünschen allen Verletzten und Traumatisierten gute Heilung. Entsetzt sind wir auch über die rassistische Hetze, die kurz […]

Da brennt die Mauer… CDU, FDP und AfD gemeinsam gegen Geflüchtete

Die CDU hat gerade gemeinsam mit der AfD und der FDP im Bundestag einen Antrag beschlossen, der den Schutzstatus geflüchteter Menschen abschaffen soll und damit beschlossen, eine Lehre aus dem Nationalsozialismus rückgängig zu machen. Damals konnten Millionen Menschen nicht fliehen, weil die umliegenden Staaten ihre Grenzen schlossen. Der Großteil von ihnen wurde anschließend von den Deutschen im Holocaust ermordet. Als 1951 die Genfer Flüchtlingskonvention geschlossen wurde, wollte mensch sicherstellen, dass so etwas nie wieder passiert und verankerte deshalb ein Verbot von Zurückweisungen an Grenzen. Demnach darf in Europa heute kein Mensch an Grenzen abgewiesen werden, ohne ein Asylverfahren bekommen zu haben. Dieses geltende Recht wird durch Frontex und Polizei schon […]

Neues Theaterstück: Der LKA-Präsident und seine Sorgen

Auf Einladung der Rhein-Neckar-Zeitung wird am Dienstag, den 14.01.2025, LKA-Präsident Andreas Stenger im Heidelberger Theater darüber reden, wie schwer es die Polizei hat. Wir können das nicht unkommentiert lassen. Am kommenden Dienstag, den 14.01.2025, wird Andreas Stenger, Präsident des baden-württembergischen Landeskriminalamts, mit der Rhein-Neckar-Zeitung bei deren Veranstaltung im historischen Theatersaal über „das herausfordernde Jahr der Polizei“ sprechen. Der Ankündigungstext deutet an, dass es vor allem darum gehen wird, darüber zu jammern, wie schwer es die Polizei hat. Einen Ausblick, wie das Gespräch verlaufen könnte, veranschaulicht ein Stream der CDU Heidelberg, in dem Stenger nach dem Mord an George Floyd durch einen US-amerikanischen Cop 2020 mit Alexander Föhr über das „aktuelle […]

Exekutive, Judikative, Repressive: Veranstaltungsreihe zu Repression gegen Antifas

Exekutive, Judikative, Repressive – der Staat im Kampf gegen Antifaschist*innen: Von Mitte Januar bis April 2025 führt die Antifaschistische Initiative Heidelberg eine Kampagne durch, die sich mit Repression gegen Antifas befasst. In einer breiten Veranstaltungsreihe beleuchten wir dabei u. a. aktuelle Prozesse, Tipps zum Umgang mit staatlicher Repression und die Fälle einzelner gefangener Antifas. Das staatliche Vorgehen ist vielfältig und umfasst unter anderem die Verfolgung, Kriminalisierung und Einknastung linker Aktivist*innen, die den Faschismus bekämpfen und Machtstrukturen in Frage stellen. Die Repression ist stets verbunden mit dem Ziel, das aktuelle kapitalistische, patriarchale, rassistische und ableistische System gegen jeglichen revolutionären und radikalen Widerstand zu schützen. Als Konsequenz machen sich der Staat und […]