Die „Nationalrevolutionäre Jugend“ in Berlin

Keine andere Neonazi-Jugendorganisation hat Antifaschist_innen in Berlin in den letzten Jahren so beschäftigt wie die „Nationalrevolutionäre Jugend (NRJ)“. Die Parteijugend von „Der III. Weg“ hat vor allem mit ihren Übergriffen für Schlagzeilen gesorgt. Neben der Gewalt haben die jungen Neonazis ihre Struktur ausgebaut und sich mit „Theorie“, Wissen und Fertigkeiten für kommende Aktionen ausgestattet. Die NRJ hat im Jahr 2023 ein Art „Pfadfinderhandbuch“ herausgebracht. Das Titelbild des Buches zeigt das original-faschistische italienische Squadre „La Disperata“ (Florenz, 1921), ein Stoßtrupp der „Arditi“ (Waghalsigen). Das Logo der NRJ ist dem Abzeichen der „Arditi“, einem Schwert in einem Lorbeer- bzw. Eichenkranz nachempfunden. Der Buchtitel sei laut NRJ „weltanschauliches Bekenntnis und Kampfansage zugleich“. Was […]

Naziaufmarsch erfolgreich gestört

Für den 31.05.2025 hatte „Gemeinsam für Deutschland“ wieder bundesweite Demonstrationen angekündigt. Nachdem wir ihnen im April in Reutlingen, aber auch Karlsruhe und Balingen mit großem antifaschistischem Gegenprotest den Tag vermiest hatten, mobilisierten sie dieses Mal in ganz Baden-Württemberg nur nach Reutlingen. Trotzdem war die Demonstration am Tag selbst in Reutlingen mit weniger als 450 Menschen aus dem gesamten rechten Spektrum eher noch kleiner als schon beim letzten Mal. Die „Gemeinsam für Deutschland“-Demos missbrauchen die berechtigte Kriegsangst und den Friedensgedanken für Menschenfang und rechte Agitation. Sie bedienen sich an der Symbolik und Sprache der Friedensbewegung um rechte Ideen und sogar Neonazis zu tarnen. Das rechte Spektrum, das sich am 31.05 versammelte, […]

Hungerstreikerklärung von Maja

Mein Name ist Maja. Vor fast einem Jahr wurde ich rechtswidrig nach Ungarn ausgeliefert. Seitdem werde ich hier in menschenunwürdiger Langzeit-Einzelhaft gefangen gehalten. Gestern, am 4. Juni 2025, sollte über meinen Antrag auf Verlegung in den Hausarrest entschieden werden. Diese Entscheidung wurde verschoben. Die früheren Anträge auf Verlegung in den Hausarrest wurden abgelehnt. Ich bin nicht länger dazu bereit, in dieser untragbaren Situation auszuharren und auf Entscheidungen einer Justiz zu warten, die über die letzten Monate meine Rechte immer wieder systematisch verletzt hat. Ich beginne daher heute, am 5. Juni 2025, einen Hungerstreik. Ich fordere, dass ich nach Deutschland zurück überstellt werde, dass ich zu meiner Familie zurückkehren kann und […]

Familientreff der Reaktion

Internationales Vernetzungsevent CPAC bringt erneut in Budapest rechte und faschistoide Kräfte zusammen. AfD mit Vorsitzender Weidel vertreten Alice Weidel hatte ihren Auftritt auf der CPAC Hungary erst am zweiten Tag des rechten Netzwerkevents. Am Freitag – direkt nach einer kurzen Ansprache des ungarischen Außenministers Péter Szijjártó – war die AfD-Bundesvorsitzende an der Reihe. Weidel zog hart über die vorigen Bundesregierungen und über die aktuelle her, denen sie vorwarf, die Bundesrepublik per Öffnung für Geflüchtete und Migranten in eine »Gefahrenzone« verwandelt zu haben. Dann attackierte sie die Einstufung der AfD als rechtsextrem und die Debatte über ein mögliches Verbot ihrer Partei. In diesem Zusammenhang dankte Weidel, wie aus veröffentlichten Aufnahmen hervorgeht, […]

Solikundgebung für Hanna vor der JVA Stadelheim

Am Sonntag, den 01. Juni waren wir nachmittags gemeinsam vor der Frauenabteilung der JVA Stadelheim. Hier sitzt unsere Genossin Hanna aus Nürnberg. Sie ist seit über einem Jahr in Untersuchungshaft – Seit Februar in München. Völlig überzogen wird ihr im Hochsicherheitsgericht der JVA Stadelheim – der Prozess gemacht. Sie soll an militanten Angriffen auf Faschist:innen rund um die Proteste gegen den „Tag der Ehre“ im Februar 2023 in Budapest beteiligt und dafür Teil einer einer kriminellen Vereinigung nach Paragraf 129 gewesen sein. Mit ihr sind noch viele weitere Antifaschist:innen in der gesamten BRD und Europa von der überzogenen Repression betroffen. Die Verfahren, die Rahmenbedingungen und die Intensität der Verfolgung gegenüber […]

Ein sich selbst schützendes System

Was der Tod von Lorenz A. über die politische Struktur von Polizeigewalt, Medien und die rassismuskritische Öffentlichkeit erzählt Am 20. April erschießt ein Oldenburger Polizist den 21-jährigen Lorenz A. – einen Schwarzen Deutschen, bekannt in der ganzen Stadt, beliebt an seiner alten Schule. Die Polizei spricht von einem »bedrohlichen Einsatz« , später von »Hochstress«. Doch was bleibt, ist ein weiterer lebloser Körper, Polizeikugeln von hinten, Bodycams, die nicht liefen – und ein Diskurs, der nicht neu ist, sich derzeit aber vom Tatort mitten in der belebten Fußgängerzone Oldenburgs aus neu entzündet. In den ersten Stunden des Ostersonntags will Lorenz A. in eine diskoähnliche Bar. Ihm wird der Einlass verweigert, angeblich […]

Protest gegen den Auftritt des BAMF-Präsidenten Hans-Eckhard Sommer

starkes Zeichen für die Solidarität mit geflüchteten Menschen 50 solidarische Menschen haben sich am frühen Samstagmorgen auf dem Heidelberger Uniplatz eingefunden, um gegen den Auftritt des Präsidenten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Dr. Hans-Eckhard Sommer beim Heidelberger Symposium zu protestieren. Während die Teilnehmerinnen des Symposiums unmittelbar vor uns frühstückten, informierten wir sie mit einem Redebeitrag darüber, wer an diesem Tag beim Symposium auftreten wird. Im Anschluss setzten wir mit Parolen bis zum Beginn der Veranstaltung in der Neuen Uni ein starkes Zeichen für die Solidarität mit geflüchteten Menschen. Im Anschluss hielten wir mit Musik bei strahlender Sonne noch eine Stunde die Stellung, um Teilnehmerinnen des Symposiums, die ebenfalls […]

Enormer Widerstand gegen faschistische Montagsdemo in Gostenhof

etliche Blockaden verhindern und verkürzen Route Nachdem eine linke Gegendemonstration am Montag nicht stattfinden konnte, weil, laut Polizei Mittelfranken, zu wenige Einsatzkräfte zur Verfügung stehen würden, ahnten es einige bereits. So gab eine spontane Anmeldung am Jamnitzer Platz schließlich weitere Hinweise: Die Kundgebung musste örtlich beschränkt werden aufgrund einer anderen Anmeldung, die vermutlich über die Mittlere Kanalstraße laufen sollte. Wer sonst als „Team Menschenrechte“ sollte das am Montagabend sein? Die Polizei Mittelfranken verhindert also bewusst linke Gegendemonstrationen. Und das mit dem Ziel, genug Einsatzkräfte zu haben, um den Faschisten die nächste Provokation zu ermöglichen. Die Provokation bestand darin, möglichst nah an den Satdtteilladen Schwarze Katze und den Jamnitzer Platz zu […]

Marsch der Schande

Spanische Faschisten ziehen durch Madrids Straßen. Die Polizei lässt sie gewähren Sie treten martialisch auf, marschieren in Reih und Glied, kleiden sich in Schwarz und tragen dabei sowohl die spanische Nationalflagge als auch die der Franco-Diktatur: Spaniens neue Faschisten sind jung. Sehr jung – viele gar noch minderjährig. Rund 300 von ihnen demonstrierten am vergangenen Freitag in Madrid. Sie ähneln zwar den neuen Neonazigruppen, die sich auch in Deutschland formiert haben. Doch Spanien hat seine ganz eigene faschistische Tradition: Aufgerufen hatte die nach wie vor legale Partei der Falangisten. Vor dem Rathaus der Stadt zeigte die Menge den sogenannten römischen Gruß und sang die Hymne der Diktatur »Cara al Sol« […]

Den rechten Aufmarsch verhindern

Am 31.05. wollen, wie schon im letzten Monat, erneut Überreste der Querdenken-Bewegung zusammen mit Faschisten durch Reutlingen marschieren. Das Motto ist dasselbe: „Gemeinsam für Deutschland“. Hinter ihren unkonkreten Forderungen nach „Frieden“ und der Kritik an der neuen Merz-Regierung verbergen sich eindeutig rechte Positionen. Die Organisator:innen wollen noch striktere Grenzkontrollen und mehr Abschiebungen und wünschen sich eine noch rechtere Regierung als die aktuelle. Statt für Frieden und Solidarität stehen sie also für Rassismus und Abschottung. Wer sich davon angesprochen fühlt, konnte man am 26.04. sehen: von nach rechts abgedrifteten Teilen der Friedensbewegung über die AfD-Gemeinderatsfraktion bis zum III. Weg und der NPD war alles dabei. Von Distanzierung keine Spur – Hansjörg […]

AfD-Jugend vor dem Neustart

Erst ein paar Monate ist es her, als sich die AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative (JA)“ auf ihrem Zenit befand. Sie hatte so viele Mitglieder wie nie, die Präsenz in den Sozialen Netzwerken und der Presse war kaum zu übersehen. Mit einer Onlinekampagne nahm die Gruppe auf die wichtigen Ostwahlkämpfe 2024 Einfluss. Im Lager der extremen Rechten war sie republikweit zur bekanntesten Nachwuchsgruppe aufgestiegen. Vorerst ist Schluss. Anfang 2025, im zwölften Jahr ihres Bestehens, wurde die JA zuerst von ihrer Mutterpartei verstoßen, um sich einige Wochen später sang- und klanglos aufzulösen. Was ist passiert? Anfang Dezember 2024 gelangten Pläne in die Öffentlichkeit, dass der AfD-Bundesvorstand plane, sich von der JA zu trennen […]

Jung, rechts, terrorverdächtig

Bereits im April haben wir eine Anlayse zu den zunehmenden Gewalttaten und dem rechten Terror geschrieben. Jetzt kam es zu Festnahmen in der rechtsterroristischen Jugendgruppe „Letzte Verteidigungswelle“. Entscheidend dafür war mal wieder die Recherarbeit von Journalist:innen und das Einschleusen einer Journalistin in die Gruppe. Festnahmen von 14- bis 18-Jährigen nach Anschlägen Die Bundesanwaltschaft hat am Mittwochmorgen fünf junge Neonazis festnehmen lassen. Sie wirft den 14 bis 18 Jahre alten Verdächtigen vor, eine terroristische Vereinigung mit dem Namen Letzte Verteidigungswelle (LVW) gegründet zu haben. Die Ermittlungen gegen drei weitere Mitglieder der Gruppe, die schon in Untersuchungshaft sitzen, hat die Bundesanwaltschaft ebenfalls übernommen. Die Vorwürfe gegen die LVW sind gewichtig. Der schwerste […]