Kritik an „Widersetzen“ Kommentarbundesweit OAT Heidelberg|05.11.25 Unter dem Label, „Widersetzen“ fanden seit 2024 mehrere große Mobilisierungen gegen bundesweite AfD-Veranstaltungen statt, darunter die Parteitage in Essen und Riesa. An Blockadeaktionen und Demonstrationen beteiligten sich mehrere tausend Menschen, wofür unter anderem „Widersetzen“-Ortsgruppen Anreisen aus dem gesamten Bundesgebiet organisierten. Auch wir beteiligten uns an diesen Anreisen und sind auch im Kontext der Neugründung der Jugendorganisation der AfD in Gießen am 29.11. an der Organisation von Widersetzen Heidelberg“ beteiligt. Innerhalb der lokalen Vernetzung haben wir offen Kritik an „Widersetzen“ formuliert und uns dennoch dazu entschlossen, die Mobilisierung zu unterstützen. Jede größere Mobilisierung bringt innere Widersprüche mit sich. Wir sind der Meinung, dass wir mit diesen Widersprüchen offen umgehen sollten, statt […]
Thesenpapier: Roter Antifaschismus empfohlenKommentarbundesweit Bund der Kommunist:innen|04.11.25 Ohne das Offensichtliche vor aller Augen wiederholen zu wollen: Die Bedrohungslage durch den Faschismus hat sich in den letzten Jahren immens verschärft. Wir finden eine objektive Krisensituation der sterbenden unipolaren Weltordnung und eine besondere Krise des deutschen Imperialismus vor. In dieser Situation gewinnen extrem rechte Kräfte an Aufwind, während die herrschenden Staatsverwalter schon ohne Regierungsbeteiligung einer AfD eine härtere, autoritäre Gangart einlegen. Auch wenn ein offen terroristischer Faschismus noch keine bevorzugte Option ausreichend großer Kapitalfraktionen ist, ist diese langfristige Bedrohung real. Außerparlamentarische faschistische Organisierung und Gewalt nimmt rasant zu und trifft auf sehr viel weniger Gegenwehr, als in den 1980er oder 1990er Jahren. Soweit ein offensichtlicher Schluss: Antifaschismus ist heute […]
Schöner Wohnen ohne Burschis AnalyseHeidelbergbundesweit AIHD|03.11.25 Ein Text des antifaschistischen Semesterstarts „Organize“, einem Zusammenschluss verschiedener linker Gruppen aus Heidelberg, über Gründe, warum mann nicht bei einer Studentenverbindung einziehen sollte. Es ist Semesterstart – zig Studierende suchen wieder bezahlbaren Wohnraum in Heidelberg. Eine schier aussichtslose Aufgabe. In dieser Lage erscheinen die Anzeigen auf WG-Gesucht und Co. für Zimmer in Männer-WGs in schicken Villen für deutlich unterdurchschnittliche Mieten für einige Studenten als Lösung. Doch bei Einzug erhalten sie nicht nur eine Wohnung, sondern vor allem auch einen reaktionären „Lebensbund“. Burschenschaften und andere Studentenverbindungen nutzen die Wohnungsnot aktiv zur Anwerbung neuer „Verbindungsbrüder“ aus. Im folgenden Text nennen wir einige Gründe, warum du nicht bei ihnen einziehen solltest. Rassistisch, sexistisch, […]
Mittendrin statt nur dabei RechercheRheinland-PfalzFrankreich Alex Wißmann (Lotta-Magazin)|03.11.25 Extrem rechte Hooligan- und Kampfsport-Netzwerke in der Pfalz Zwar ist die „Hammerskin Nation“ (HSN) in Deutschland verboten, aber Veranstaltungen der neonazistischen Bruderschaft finden im europäischen Ausland weiterhin statt. Und das mit deutscher Beteiligung. Wirft man einen genauen Blick auf ein neonazistisches Kampfsport-Event in Frankreich im letzten Jahr, fallen dabei einige Akteure ins Auge, die sich unbesorgt in der Pfalz zwischen Kampfsport und Hooliganismus bürgerliche Existenzen aufgebaut haben. Ein Sommertag in Frankreich. Es ist der 15. Juni 2024 und eine abgelegene Halle im Ort Combres-sous-les-Côtes bietet Neonazis ein angenehmes Ambiente für Treffen aller Art. Halle und Gelände dienen als Clubhaus der Lorraine Hammerskins, ein französisches Chapter der in Deutschland seit September […]
Der Bademeister RechercheAfghanistanMannheimDarmstadt Rhein-Main Rechtsaußen|31.10.25 Wie sich ein extrem Rechter als Journalist und Aussteiger inszeniert Dieser Artikel wurde am 24.10.2025 an einer Stelle leicht überarbeitet und am Ende des Textes mit einem Transparenzhinweis versehen. Jonathan Stumpf hat mit seinen 37 Jahren bereits ein bewegtes Leben in der extremen Rechten hinter sich. Heute gibt er sich als »Aussteiger«, »Libertärer« und unpolitischer Journalist. Doch bewegt er sich im Umfeld der neofaschistischen Identitären Bewegung (IB). Im September 2025 reiste er zusammen mit führenden IB-Aktivisten zu den Taliban nach Afghanistan. Stumpf wohnt in Mannheim, doch ist er häufig in Darmstadt anzutreffen, wo er arbeitet und viel Freizeit verbringt. Stumpf scheint sich im Darmstädter Alltags- und Nachtleben wohl zu fühlen. […]
Anläufe zum Pogrom Über den TellerrandIrland Dieter Reinisch (jW)|30.10.25 Rechte Aufmärsche in Irland Irland: Mehrere Nächte hintereinander marschiert rechter Mob gegen landesweit größte Unterkunft für Geflüchtete. Bewohner und Bevölkerung verängstigt. Auch wenn sie deutlich schwächer aufgestellt ist als ihr englisches Pendant: Irlands Rechte hat sich ebenfalls Asylsuchende und die sie beherbergenden Unterkünfte als Angriffsziel gewählt. In den vergangenen Tagen verbreiteten Sender wie Sky News sowie Blätter wie Spiegel oder Bild Aufnahmen des jüngsten Anlaufs zu rassistischen Pogromen. In Saggart, einem Ortsteil der Stadt Tallaght im Südwesten der Großstadtregion Dublin, liegt ein Freizeitareal namens Citywest – mit Golfkurs, Restaurant, Sporthalle und Veranstaltungsbauten. Im Hotel Citywest sind aktuell nahezu 2.000 Geflüchtete untergebracht. Vergangene Woche hat ein rechter Mob mehrere Nächte in […]
Alle Strategien gegen die AfD sind gescheitert empfohlenAnalysebundesweit Sebastian Friedrich|29.10.25 Eine kritische Bilanz der bisherigen Versuche, die Rechtsaußen-Partei einzuhegen Kaum eine Kraft hat in der Geschichte der Bundesrepublik über so lange Zeit so viele Abwehrreflexe, so viel Ratlosigkeit, so viele Projektionen ausgelöst wie die AfD. Zugleich ist bisher keine Partei trotz aller Gegenreflexe derart stark geworden. Zwölf Jahre nach ihrer Gründung steht die AfD in bundesweiten Umfragen bei rund einem Viertel der Stimmen, teils sogar vor der Union. Wir haben es also mit einem Paradox zu tun: Nie wurde so viel über Gegenmittel gegen eine Partei nachgedacht, nie waren sie so wirkungslos. Seit 2013 ist ein ganzes Arsenal an Methoden im Umgang mit der AfD entstanden. Die einen bauen Brandmauern, […]
35. Todestag von Rafael Blumenstock AufrufUlm AKKU|29.10.25 Am 04.11.2025 jährt sich die Ermordung von Rafael Blumenstock in Ulm zum 35. Mal. Wir rufen auf zu einem Gedenkspaziergang. Obwohl die Gründe für Rafaels Ermordung bis heute ungeklärt sind, ist es wahrscheinlich, dass es ein Mord aus Hass war: getötet, weil anders. Rafael Blumenstock war ein Mensch, der Kleider trug und gegen die Norm lebte, dass es nur Männer und Frauen gibt. Dieser Tag darf uns nicht in Vergessenheit geraten. Seit letztem Jahr ist die Bodenplatte auf dem Münsterplatz zu einem sichtbaren Denkmal geworden. Diverse Podcasts und Fernsehbeiträge über Rafaels Ermordung haben den Fall im letzen Jahr breiter bekannt gemacht. Es ist uns wichtig, Menschen nicht rückwirkend in Kategorien […]
Demonstration gegen AfD BerichtDonaueschingen OAT Villingen-Schwenningen|28.10.25 Zusammen im Bündnis sind Samstag (25.10.) zahlreiche Menschen gegen eine AfD Veranstaltung in den Donauhallen auf die Straße gegangen. Vom Offenen Antifaschistischen Treffen VS waren wir Teil der gemeinsamen Mobilisierung. An der Demonstration unter dem Motto „Für Demokratie und Solidarität“ und der klaren Ansage „gegen die AfD“ beteiligten sich etwa 250 Menschen. An der Anschließenden Kundgebung waren es nochmal einige Teilnehmer:innen mehr. Dass die Proteste am Samstag im gemeinsamen Bündnis getragen wurden, ist positiv. Trotz durchaus großer Unterschiede und sehr verschiedenen Ausrichtungen der einzelnen Organisationen ist es gelungen sich auf das Verbinde zu konzentrieren: Einem konsequenten nein zur AfD und rechter Politik und dem Einsetzen dafür die Gesellschaft zum Besseren […]
Demonstration gegen die „Schwabinger Gespräche“ BerichtMünchen Antifa-Stammtisch München|28.10.25 Demonstration und Kundgebung gegen die „Schwabinger Gespräche“ der faschistischen Burschenschaft „Danubia“ Am Wochenende vom 24. bis zum 26.10.2025 fanden in München in der Burschenschaft „Danubia“ die sogenannten „Schwabinger Gespräche“ statt. Hier treffen sich verschiedene Akteure der Rechten und faschistischen Szene, um sich zu vernetzen und zu bilden. Dies haben wir nicht einfach stattfinden lassen. Am Freitag zogen wir gemeinsam mit über 300 weiteren Antifaschist:innen als kämpferische Demonstration vor die „Danubia“ und machten einen starken Gegenprotest. Am Samstag nahmen wir uns vor der „Danubia“ nocheinmal die Straße, um mit einem Infostand die Nachbarschaft zu informieren. Hier hatten wir viele gute Gespräche. Es kam klar raus, dass weder die „Danubia“ ansich, noch […]
»Zentrum« im Personalrat BerichtHannover Spyro Marasovic (jW)|26.10.25 Rechte Liste bei Abfallwirtschaft Hannover erfolgreich. Keine erfolgreiche Gewerkschaftspolitik, sondern polarisierende Personalie Wenn man an Arbeitskampf in Deutschland denkt, dann fallen einem zumeist die klassischen DGB-Gewerkschaften ein. Sie beziehen sich auf die sozialistischen Gewerkschaften des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, haben sich aber von deren politischer Ausrichtung in Richtung gemäßigte Sozialdemokratie verabschiedet. Doch der gesamtgesellschaftliche Rechtsruck macht auch vor den Gewerkschaften nicht halt. Die Unterstützung der abstimmenden Gewerkschaftsmitglieder (DGB) für die Gesamtsozialdemokratie (SPD + Linkspartei) schmolz von 62 Prozent im Jahr 1998 auf 31 Prozent bei der letzten Bundestagswahl zusammen. Mittlerweile kommt ein Rechtsblock aus CDU und AFD auf gut 45 Prozent Zustimmung. Das bildet sich auch in der […]
Nächste Runde der Rachejustiz AufrufbundesweitDresden Rote Hilfe|26.10.25 Budapest-Prozess gegen sieben Antifas Ab dem 4. November stehen sieben Aktivist*innen im Zusammenhang mit dem sogenannten „Budapest-Komplex“ und dem Antifa-Ost-Verfahren vor dem OLG Dresden. Die Anklage stützt sich auf konstruierte Vorwürfe, vage Indizien und politische Deutungsmuster – und markiert einen weiteren Höhepunkt staatlicher Repressionspolitik gegen antifaschistisches Engagement. In wenigen Wochen startet der zweite Prozess vor einem deutschen Gericht im sogenannten Budapest-Komplex: Ab dem 4. November 2025 findet die Hauptverhandlung gegen sieben Antifaschist*innen vor dem Oberlandesgericht (OLG) Dresden statt. Zusätzlich zu den Vorfällen in Budapest 2023 enthält die Anklageschrift noch Vorwürfe aus dem sogenannten Antifa-Ost-Komplex. Konkret geht es in der jetzigen Anklage in Dresden zum einen um den Budapest-Komplex, eine seit […]