Kapital hadert mit AfD-Aufstieg Analysebundesweit Karim Natour (jW)|04.01.24 Unternehmervertreter warnen vor möglichen Wahlsiegen der Partei in 2024 Angesichts des aktuellen Umfragehochs der AfD meldeten sich am Sonnabend hochrangige Vertreter der Kapitalseite zu Wort, um einmal mehr vor möglichen Wahlerfolgen der rechten Partei im neuen Jahr zu warnen. So erklärte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, gegenüber der dpa: »Wer erwägt, die AfD zu wählen, muss wissen: Diese Partei richtet großen Schaden an.« Rainer Dulger, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sagte: »Der zunehmende Zuspruch, den die AfD erhält, besorgt mich als Unternehmer und als Arbeitgeberpräsident wirklich sehr.« Die sogenannte Brandmauer hat die CDU zumindest offiziell noch nicht gänzlich eingerissen – Lippenbekenntnisse gegen »Rechtspopulisten« […]
Das neue Jahr beginnt mit rassistischer Staatsgewalt Über den TellerrandBerlin Nathaniel Flakin (nd)|04.01.24 Es heißt, Silvester in Berlin sei friedlich verlaufen. Doch 390 Festnahmen und Polizeikontrollen sind Beispiele für rassistische Staatsgewalt Es herrscht Ordnung in Berlin! Als am 1. Januar die Sonne aufging, titelte jede bürgerliche Zeitung in irgendeiner Variante diese Schlagzeile. Politiker*innen verkündeten den Triumph über gewalttätige Horden von »Ausländer*innen« – die Feuerwehr sprach von einem »normalen Silvester«. Ein normales Neujahrsfest verläuft jedoch nicht friedlich. Um 7 Uhr morgens meldet das Unfallkrankenhaus in Marzahn, dass 27 Menschen mit schweren Verletzungen behandelt wurden. Finger waren abgetrennt, Augen zerstört und ganze Hände abgerissen worden. Das ist das ewig Merkwürdige von Silvester in Deutschland. 364 Tage im Jahr regelt der Staat unser Leben bis ins […]
Freiheit für alle politischen Gefangenen – Knastspaziergang an Silvester BerichtMünchen Antifa-Stammtisch München|04.01.24 Am 31.12.2023 zogen wir gemeinsam mit unseren Genoss:innen vom OAP Rosenheim, OAT Augsburg, Kurdischem Gesellschaftsverein, Palästina Spricht und vielen anderen Genoss:innen vor die JVA Stadelheim um Solidarität mit politischen und sozialen Gefangenen zu zeigen. Genauer aber auch um unseren Genossen Tahir Köçer zu grüßen. Er sitz dort, weil ihm vorgeworfen wird Mitglied der Arbeiterpartei Kurdistans – PKK zu sein. Diese kämpft für die Befreiung des kurdischen Volkes gegen den IS und die Kolonisierung Kurdistans durch die Türkei. In mehreren Redebeiträgen wurde auf die Verstärkung staatlicher Repression gegen Linke und vortschritliche Kräfte in hinblick auf die sich zuspitzenden kapitalistischen Krisen eingegangen. Auch 2023 zeigte der Staat deutlich, dass er nicht die […]
Haftpause zwecks Amtseid Über den TellerrandAthen Marc Bebenroth (jW)|04.01.24 Mitbegründer der verbotenen Neonazipartei »Chrysi Avgi« erhält eigenen Termin für Vereidigung als Stadtrat von Athen Der Faschist bekam seine eigene Zeremonie: Am Freitag morgen ist mit Ilias Kasidiaris ein führender Vertreter der mittlerweile in Griechenland verbotenen Neonazipartei »Goldene Morgendämmerung« (Chrysi Avgi) als gewähltes Mitglied des Athener Kommunalparlaments vereidigt worden. Sein Auftritt war nur von kurzer Dauer. Nach dem formellen Ablegen des Amtseids wurde der von Polizeibeamten begleitete Gründer der »Nationalen Partei – Griechen« wieder abgeführt, wie das Portal Greek City Times am Freitrag berichtete. Seit Oktober 2020 sitzt der 43jährige im Hochsicherheitsgefängnis Domokos ein. Einen Tag zuvor hatte die offizielle Amtseinführungszeremonie des Athener Stadrats auf dem Marktplatz von Kypseli stattgefunden. […]
Erinnern heißt Kämpfen – Gedenken an Oury Jalloh AufrufMünchen Antifa-Stammtisch München|03.01.24 In den letzten zwei Jahren haben Polizist:innen 20 Menschen ermordet. Nicht mit inbegriffen sind dabei Menschen, die in Folge von Fixierung, Pfeffersprayeinsatz oder anderer Gewalt vonseiten der Polizei starben. Diese Morde sind keine Einzelfälle. Die rassistische Gewalt der Polizei hat System und ist kein Fehler einzelner Polizist:innen. Nicht immer – aber oft spielt Rassismus eine Rolle im Handeln der Polizei. Konkret wird das, wenn riesige Ressourcen für die Gängelung migrantischer Jugendlicher aufgebracht werden, wenn mehrheitlich von migrantisierten Menschen bewohnte Viertel von der Polizei belagert werden und wenn in Medien und Politik von “Clankriminalität” fantasiert wird und die Polizei bereitwillig Menschen aufgrund gleicher Nachnamen oder entfernter Verwandter in Sippenhaft nimmt. Der […]
Gemeinsam gegen Repression BerichtBruchsal Friede den Hütten - Krieg den Palästen|02.01.24 Rund 200 Menschen beteiligten sich am Silvesterabend an einer Solidaritätsdemonstration in Bruchsal. In der dortigen JVA sitzt unter anderem der Antifaschist Jo eine vierjährige Haftstrafe ab. In Redebeiträgen wurde die Zuspitzung staatlicher Repression vor dem Hintergrund der kapitalistischen Krisenentwicklung thematisiert. Mit einer Feuerwerksaktion vor dem Knast wurden im späteren Verlauf die politischen und sozialen Gefangenen gegrüßt. Die Tradition der Silvesterspaziergänge zu den Knästen geht auf die Solidarität mit den Gefangenen aus RAF und militantem Widerstand in den 80er Jahren zurück. Bereits am 29. Dezember zogen 100 Genoss:innen vor die JVA im Stuttgarter Stadtteil Stammheim, um die dort inhaftierten kurdischen Aktivisten Merdan, Mazlum Ali und die anderen Insassen zu grüßen. Zeitgleich […]
Lautstarke und kämpferische Demo vor der JVA BerichtFreiburg Thomas Meyer-Falk|02.01.24 Am 31.12.2023 fand vor den Mauern der Freiburger Haftanstalt eine lautstarke und kämpferische Demonstration statt. Es gab mehrere Redebeiträge. Musikalisch begleitet wurde die Demonstration durch drei Künstler*innen welche live performten. Zudem übertrug Radio Dreyeckland die Demo von 18 Uhr bis 20 Uhr live im Radio und im Internet. Der Beginn der Demo gegen 18 Uhr Ein Polizeisprecher stellte fest, dass es sich hier um eine nicht angemeldete Versammlung handele, und erteilte dann mündlich Auflagen: es dürfe kein Feuerwerk über die Mauer der JVA hinweg gefeuert werden oder aus der Versammlung heraus, zudem dürfe keine vollständige Vermummung erfolgen. Der Wortbeitrag des Polizisten wurde von dem Demoteilnehmenden lautstark entsprechend kommentiert. Die Polizei […]
Gedenkkundgebung für Ertekin Ö. BerichtMannheim Kommunalinfo Mannheim, OAT Mannheim|02.01.24 Genau eine Woche nachdem Ertekin Ö. am 23.12. in Mannheim-Schönau auf offener Straße und vor den Augen von Freund_innen und Familienangehörigen von Polizeibeamten getötet wurde, organisierte die Initiative 2.Mai am 30.12. eine Kundgebung am Plankenkopf in Mannheim. Mehr als 300 Personen haben daran teilgenommen, um ihrer Anteilnahme Ausdruck zu verleihen sowie die öffentliche Aufmerksamkeit auf diesen erneuten Fall von tödlicher Polizeigewalt in Mannheim aufrecht zu erhalten und Kritik an der Polizei zu erheben. In mehreren Redebeiträgen (u.a. DIDF, Initiative 2.Mai, Mannheim sagt Ja,…) wurden die Geschehnisse vom 23.12. noch einmal aus Perspektive von Zeug_innen und Angehörigen geschildert und Fragen an die Polizei gerichtet. Beispielsweise warum Angehörige vor Ort von der […]
Nazidenkmal eingefärbt BerichtHeidenheim anonym|02.01.24 In der Nacht zum 24.12 haben wir in Heidenheim an der Brenz das Denkmal für den Faschisten Erwin Rommel mit roter Farbe umgestaltet. Jetzt ist dort „Nazisau“ und „Antifa“ zu lesen. Wir sind noch immer wütend, dass eine Person wie Rommel ein Gedenkstein in unserer Stadt hat. Wir lassen uns nicht von einer Kunstinstallation, welche an die tausenden Minenopfer von Rommel erinnern soll beschwichtigen. Wir können uns bei den bürgerlichen Parteien nicht auf einen konsequenten Antifaschismus verlassen und nehmen es selbst in die Hand. Antifaschismus bleibt Handarbeit! Das Bild stammt von einer ähnlichen Aktion 2009, dokumentiert auf zukunft-braucht-erinnerung.de in einem Artikel, der eine Ausstellung über Rommel im Stuttgarter „Haus der […]
Demonstration gegen Eröffnung von Nazizentrum AufrufLahr Antifaschistische Aktion Süd, Die LINKE Ortenau, Gemeinsam Kämpfen Freiburg, Solidarity Ortenau u.a.|01.01.24 Am ersten Samstag des Jahres 2024 will der faschistische AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz in Lahr (bei Offenburg) sein neues Bürgerbüro mit einem mehrstündigen Fest eröffnen. Seitz ist seit Jahren Anhänger und Protagonist der faschistischen Strömung innerhalb der AfD, dem sogenannten „Flügel“, um den thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke. In der jüngeren Vergangenheit machte er insbesondere durch rassistische Aussagen und Pandemie-Leugnung von sich reden. Seitz plant das Büro explizit nicht als Verwaltungsstelle seiner Bundestagstätigkeit, sondern als offenen Ort, an dem sich die extreme Rechte vernetzen und austauschen soll. Entsprechend trägt das Büro auch den irreführenden Namen „Alternatives Zentrum“. Niemand sollte sich davon täuschen lassen. Seitz‘ Initiative knüpft ohne Zweifel an den Versuchen von […]
Rassistische Hetze pünktlich zum Neujahr AnalyseBerlinbundesweit Luis Tetteritzsch (PO)|31.12.23 „Blinde Wut“, „Chaoten“, „Krawallmacher“ – Auch zu diesem Silvester wird ordentlich Angst geschürt und Migrant:innen werden einmal mehr pauschal diffamiert. Doch dieses Jahr geschieht die rassistische Hetze der bürgerlichen Medien vor dem Hintergrund der schärfsten Angriffe auf die Rechte von Geflüchteten in der EU seit langem. – Ein Kommentar von Luis Tetteritzsch Fast jedes Jahr kann man in den Nachrichten nach Silvester über Konfrontationen zwischen größeren Menschengruppen und dem Staat – speziell mit der Polizei – lesen. Dabei fliegen Böller und Feuerwerkskörper auf Polizist:innen, aber auch auf Krankenwagen oder Einsatzkräfte der Feuerwehr. „Failed city“, Versagen des „Rechtsstaats“ und „migrantische Mobs“ – solche aufwiegelnden Titel waren bei der Berichterstattung über die […]
Rechter Terror in Hessen AnalyseWächtersbach Antifa-Frankfurt.org, Perspektive Online|31.12.23 Wächtersbach – eine hessische Beispielstadt für rechten Terror & rassistische Normalzustände Der rassistische Brandanschlag Im Wächtersbacher Stadtteil Wittgenborn kam es in der Nacht auf den 25. Dezember 2023 zu einem rassistischen Brandanschlag. Bislang Unbekannte sprühten an mehrere Innenwände des Familienhauses rassistische Parolen und legten einen Großbrand. Durch das komplexe Feuer, welches erst nach acht Stunden gelöscht werden konnte, wurde das Haus unbewohnbar. Die Familie, der das Haus gehört, war glücklicherweise zu dem Zeitpunkt nicht daheim. Ein geschätzter Schaden von 350.000€ entstand. Laut Medienberichten erhielten die Bewohner*innen bereits in den Wochen zuvor Morddrohungen per Telefon. Berichterstattung Bis das Ausmaß des Brandes und dessen ideologische Hintergründe – Rassismus und Menschenfeindlichkeit – erkannt […]