In Gedenken an den rassistischen Mord an Samuel Yeboah

Vor 31 Jahren, in der Nacht 18. auf den 19. September 1991, wurde Samuel Kofi Yeboah von einem Rassisten ermordet. Gegen Peter S. einen ehemals führenden Kopf der Neonaziszene im Saarland wurde erst in diesem Jahr Anklage erhoben. Antifaschist:innen setzen sich schon lange für eine Aufarbeitung des Falls und ein würdiges Gedenken an Samuel Yeboah ein. Zum 31. Jahrestag des rassistischen Mords spieglen wir hier einen Artikel den „der rechte rand“ in seiner Ausgabe von November/Dezember 2021 veröffentlicht hat:  Knapp 30 Jahre nach dem Mord an Samuel Yeboah im saarländischen Saarlouis wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen. Antifaschist*innen, die früh auf die mutmaßlichen Täter hingewiesen hatten, stießen auf Ignoranz und Widerstand […]

Gedenkfahrt nach Grafeneck

Am Sonntag, 11.09. haben wir, das Bündnis Gemeinsam & Solidarisch gegen Rechts Reutlingen und Tübingen, die Gedenkstätte in Grafeneck, nur wenige Kilometer von Reutlingen entfernt, besucht. Dort wurden von Januar bis Dezember 1940 10.645 Menschen mit psychischer Erkrankung oder mit Behinderung systematisch von den deutschen Faschisten ermordet. Ein viertel der c.a. 100 Mitarbeitenden verliesen Grafeneck nach seiner Schließung und arbeiteten weiter in anderen Vernichtungslagern, in denen später Millionen von Juden*Jüdinnen ums Leben kamen. Auch durch Grafeneck zog sich nach der Befreiung 1945 eine Spur des Vergessens. Von den 80 bis 100 Mitarbeitenden landeten nur acht Männer und Frauen auf der Anklagebank, die anderen waren für das Gericht nicht auffindbar, tot […]

Prozess endet mit Verurteilung

Am 07.09.22 fand der mittlerweile dritte Prozesstag unseres Genossen am Amtsgericht München statt. Dafür wurde nach widersprüchlichen Aussagen der Bullen der Einsatzleiter als Zeuge vorgeladen. Der Vorwurf lautete tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und versuchte Körperverletzung. Die Aussagen des geladenen Einsatzleiters bestätigten das konsequent und willentlich intransparente Vorgehen der Bullen. So waren neben den Gedächtnisprotokollen, deren Einsicht aufgrund polizeilicher Taktiken verwehrt wurde, kaum Erinnerungen zur Stützung der Aussagen des anklagenden Polizisten vorhanden. Nahezu alle Sachverhalte relativierte der Einsatzleiter in Berufung auf die mangelnde Erinnerung aufgrund der entsprechend lang zurückliegenden Tat und der Tatsache, dass dieser den Vorfall nur aus Schilderungen, aber nicht selbst bezeugen kann. Auch weitere Fragen der Richterin und […]

Protest gegen AfD-Bürgerdialog in der Stadthalle Neusäß

Heute nahmen rund ein dutzend Antifaschist*innen an unserem Protest gegen den Bürgerdialog der AfD Augsburg Land teil. Durch unser unangekündigtes Erscheinen konnten wir uns ungehindert vor dem Eingang positionieren. Dort stellten wir mit Parolen und einer kurzen Rede die AfD als das dar, was sie ist: Eine rassistische, sexistische und neoliberale Partei, welche arbeiter*innenfeindliche Politik macht. Dabei freuten wir uns über die spontane Unterstützung von Passant*innen. Obwohl die AfD mit der Anwesenheit von drei Bundestagsabgeordneten (Wolfgang Wiehle, Peter Felser, Gerrit Huy) für ihren Bürgerdialog geworben hatte, fiel die Besucherzahl sehr gering aus. Das zeigt einmal mehr, dass rassistisches Gedankengut und faschistische Politik keinen Platz in unserer Gesellschaft hat.

Reisebericht: Demonstration 30 Jahre nach dem Pogrom in Lichtenhagen

Am 27.08.2022 beteiligten wir Antifaschist:innen aus Süddeutschland uns an der Demonstration in Gedenken an die rassistischen Pogrome in Rostock-Lichtenhagen vor 30 Jahren. Zu dieser Demonstration mobilisierte ein breites Bündnis aus antifaschistischen Gruppen wie der VVN-BdA, der Gruppe Antifa United Rostock und „Rostock Nazifrei“, Vereinen und Gedenkinitiativen unter dem Motto „Erinnern heißt Verändern“. Innerhalb der Demonstration waren wir Teil des antifaschistischen Blocks unter dem Motto: „Die Pogrome von Morgen verhindern – Antifaschistischer Selbstschutz!“. Die Anreisen aus Süddeutschland sammelten sich unter dem Hochtransparent mit der Aufschrift: „Rechten Terror stoppen – antifaschistischen Selbstschutz organisieren!“. Damit bekundeten wir klar, was für uns der Grund war, an diesem Tag auf der Straße zu sein und […]

Rest in Power – Graffiti für Malte

Vor etwa einer Woche ist Malte in Münster den Verletzungen erlegen, die ihm ein homophober Sexist zugefügt hatte. Dieser hatte zuerst zwei Frauen beleidigt, und als Malte dazwischen gegangen ist wurde er geschlagen und ist mit dem Kopf auf dem Boden aufgeprallt. Solche Angriffe sind keine Seltenheit, immer wieder werden Trans-Menschen, Schwule, Lesben und andere Menschen die nicht ein konservatives Weltbild passen angegriffen oder sogar umgebracht. In Erinnerung an Malte haben wir ein Graffiti gemalt.

Gegen den „Marsch für’s Läbe“: Demo, Anreise, Aktion

Kein Fussbreit dem „Marsch für’s Läbe“ 2022 [Aufruf des Revolutionären Aufbaus Schweiz] Am 17. September 2022 kommt der «Marsch für’s Läbe» erneut nach Zürich. Auf dem Marktplatz in Oerlikon werden religiöse Fundamentalist*innen zusammen mit rechten Politiker*innen, xenophoben Gruppierungen und immer wieder auch Rechtsextremen aus dem In- und Ausland unter dem Motto «24 Stunden für ein Leben» zum bereits zwölften Mal gegen das Recht auf Abtreibung und damit gegen das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und FINTA-Personen beten, bevor sie schliesslich mit ihrer menschenverachtenden Botschaft durch die Strassen ziehen. Nachdem der Fundi-Aufmarsch letztes Jahr an selber Stelle kämpferisch gestört werden konnte, werden wir uns den selbsternannten Lebensrechtler*innen auch in diesem Jahr in den […]

Rechte Einflussnahme auf Sozialproteste verhindern

Sozialer Protest ist links! Rechte von den Demos werfen! Am kommenden Samstag den 10. September ruft „nicht allein – Initiative soziale Sicherheit“ zu einer Demonstration um 14 Uhr am Nelson-Mandela-Platz gegen zu hohe (Energie-) Preise auf. Die Initiative stellt auf ihrer Website auch gleich mit einem Demo-Konsens klar, dass auf ihrer Demonstration Rechte unerwünscht sind. Dort heißt es: „Gegen jede Form von Rassismus und Nationalismus. Da für uns die sozialen Themen keine nationalen sind, sind Rassisten und Nazis sowie deren Transparente und Fahnen nicht erwünscht.“. Wir, das Antifaschistische Aktionsbündnis Nürnberg (AAB) begrüßen diesen Demo-Konsens. Dass dieser notwendig ist, zeigt sich nun. Denn auf dem Telegramkanal der Corona-Leugner und Holocaust-Relativierer von […]

Antifaschistische Herbstoffensive

Zum 5. Jahr in Folge haben wir auch dieses Jahr ein Programm unter dem Namen „Erinnern heißt kämpfen“ zusammengestellt. Rund um das Lechleiter-Gedenken am 15. September gibt es verschiedenste Veranstaltungen um sich theoretisch und praktisch mit der Thematik aktiven Gedenkens und weiteren Themen auseinanderzusetzen. Das ganze Programm entnehmt ihr dem Flyer – wir halten euch selbstverständlich auf unseren Social Media-Kanälen auf dem Laufenden!

Marburger Burschenschaft Arminia besucht

So wie in vielen alten Universitätsstädten rekrutiert sich auch in Marburg das rechte- sowie das rechtsradikale Potential maßgeblich aus den Burschenschaften und anderen Studierendenverbindungen. Der RCDS (Ring Christlich Demokratischer Studenten) Marburg warb bei den Wahlen für das Studierendenparlament 2022 mit Stickern gegen Linke Politik. Diese brachten sie in und um verschiedene Universitätsgebäude an. Auch das selbstverwaltete Studierendenwohnheim „Bettenhaus“ war Ziel dieser Aktion. Dabei wurde auch ein Gedenktransparent an die Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau durch die Sticker des RCDS Marburg verunstaltet. Führende Kader des RCDS und der CDU in Marburg sind Mitglieder der Marburger Burschenschaft Arminia. Außerdem richtet die Marburger Burschenschaft Arminia vom 1.- 3. Oktober 2022 den Burschentag […]

Identitäre Bewegung versucht Ulmer Pride zu stören

Am Samstag 27.08.2022 versuchte die extrem rechte Identitäre Bewegung (IB), eine Pride Demonstration in Ulm zu stören. Es kam zu Beschimpfungen und Drohgesten gegenüber Teilnehmer:innen der Pride. Mindestens 18 Personen waren beteiligt. Die enttarnten IB Räumlichkeiten in der Karlstraße 56 waren wieder Ausgangspunkt der extrem rechten Gruppe. Ablauf Vor Beginn der Pride sammelten sich an den im Mai 2022 enttarnten Räumlichkeiten der Identitären Bewegung (IB) in der Karlstraße 56 mehrere Personen. Darunter waren bereits bekannte IBler und der IB nahestehende Personen. Nacheinander trafen diese in kleineren Gruppen ein und verließen ihn später einzeln Richtung Olgastraße/Frauenstraße. Mehrere dieser Personen kommen nicht aus Ulm oder Umgebung, was eine überregionale Mobilisierung zeigt. Eine […]

Dirk Spaniel (AfD) besucht – Auto tiefergelegt und neuer Fassaden Anstrich

In der Nacht auf den 31. August haben wir Dirk Spaniel und seiner Ehefrau Sabine Perlitius in einem ruhigen Wohnviertel auf dem Stuttgarter Killesberg einen Besuch abgestattet. Wenige Sekunden nach Ankunft stand Spaniel mit einer großen Pfefferspray Flasche am Fenster und versuchte mit dieser uns vom Gebäude fernzuhalten. Das hat uns jedoch nicht davon abgehalten die Aktion durchzuführen. Spaniel hat neben einem tiefergelegten Auto auch einen neuen Fassaden Anstrich bekommen. Spaniel gilt selbst in seiner Partei AfD als rechter Hardliner und wird dem Flügel zugeordnet. Er pflegt enge Kontakte zur rechten Scheingewerkschaft Zentrum Automobil und hat gemeinsam mit Höcke für die Streichung von Zentrum von der Unvereinbarkeitsliste der AfD plädiert. […]