Rechte Morde in den eigenen Reihen

Zwischen 1919 und 1923 kam es zu hunderten von rechten Morden in Deutschland. Circa 30 waren „Fememorde“ – und richteten sich gegen die eigenen Reihen. Der historische Hintergrund Als die Novemberrevolution im Jahr 1918 in Deutschland die Monarchie und den Krieg beendete, entstand über Nacht eine extrem rechte und gewaltbereite Subkultur, die es zuvor in Deutschland nicht gegeben hatte. Innerhalb weniger Wochen wurde die Reichswehr demobilisiert und zehntausende junger Männer, die eben noch unter Waffen an der Front gestanden hatten, fanden sich in einem neuen Staat und vielfach ohne Perspektive wieder. Während die Revolution auch von revolutionären Soldaten getragen worden war, entstand parallel eine breite Subkultur von ehemaligen Soldaten, die […]

Englands Rassismus

Riots in England – die Spitze des rassistischen Eisbergs In England wüteten über eine Woche lang Rassist:innen und Faschist:innen auf den Straßen gegen Migrant:innen. Auch in anderen europäischen Ländern wie Deutschland scheinen solche Szenarien immer wahrscheinlicher zu werden. – Ein Kommentar von Mohannad Lamees. Vor elf Jahren setzte das britische Innenministerium, geführt von der späteren Premierministerin Theresa May, eine ganz besondere Kampagne um: Mehrere Transporter fuhren von Juni bis August 2013 ununterbrochen riesige Werbetafeln durch sechs Londoner Stadtbezirke mit einem größerem Anteil an migrantischer Bevölkerung. Auf den überdimensionierten Tafeln war unübersehbar zu lesen: „Illegal im Vereinigten Königreich? Geh’ nach Hause oder rechne mit einer Verhaftung!” Illustriert war die kurze Botschaft […]

Vermehrte rassistische Angriffe

In den Wochen nach dem kollektiven Gedenken anlässlich des rechten Terroranschlags im Olympia-Einkaufszentrum am 22. Juli 2016, finden gleich mehrere rechte Angriffe in München statt: Am Pasinger Bahnhof attackiert ein Rassist zwei junge Männer mit einem Messer. Nur ein paar Tage später greift ein Anderer in der U-Bahnhaltestelle Hasenbergl einen weiteren Mann rassistisch an . Er beleidigt sein Opfer, schreit die NS-Parole “Sieg Heil”, und schlägt ihn krankenhausreif. In der Nacht vom 01. auf den 02. August zündet ein Mann das palästina-solidarische Camp vor der Münchner Ludwig-Maximilian-Universität an. Sein Hintergrund: purer Hass und Rassismus! Die Vorfälle stimmen uns traurig und wütend. Sie zeigen auf ein Neues, dass sich in München, […]

Antifaschistischer Widerstand in Großbritannien

Seit einigen Tagen kommt es in England zu Ausschreitungen rechter Gruppierungen. Aufhänger dafür ist der Mord an 3 Mädchen am vergangenen Montag. In sozialen Medien verbreiten Rechte das Gerücht, dass es sich bei dem Täter um einen Asylbewerber handeln soll. Dies wurde jedoch durch Medien und Polizei schon oft widerlegt. Extreme Rechte, allen voran der rechtsextremist und Gründer der „English Defence League (EDL)“ Tommy Robinson, instrumentalisieren dies um im ganzen Land Aufstände zu mobilisieren, welche sich Straßenschlachten mit der Polizei liefern, ein Hotel, welches Geflüchtete beherbergt, zu stürmen und in Brand zu setzen, etc. Vielerorts formiert sich antifaschistischer Widerstand gegen den rechten Mob. In diesem Artikel werden vor allem die […]

Nach organisiertem Naziangriff auf Antifaschist:innen

Polizei Berlin verharmlost Nazi-Angriff in Friedrichshain Register Marzahn-Hellersdorf fordert Veränderung des Umgangs mit der Neonazi-Partei III.Weg »Bundespolizistin angegriffen und verletzt« – diese Überschrift trägt eine Polizeimeldung zu einem brutalen Überfall von Neonazis auf Antifaschist*innen am S-Bahnhof Ostkreuz vom vergangenen Samstag. »Wir standen mit 30 bis 40 Personen am Zugangsweg Richtung Sonntagstraße am Ostkreuz«, berichtet ein*e Augenzeug*in »nd« von dem Vorfall. Plötzlich seien 15 bis 20 vermummte Personen aufgetaucht. »Sie begannen, auf Leute einzuprügeln, hatten Schlagwerkzeug und Pfefferspray dabei. Sie schlugen gezielt auf die Köpfe von Menschen ein, schlugen und traten auch auf Personen ein, die bereits am Boden lagen«, so die Zeug*in weiter. Andere Augenzeug*innen vermuten die Täter in den […]

Verharmlosung von Nazis mit Mordplänen

Im Prozess gegen die Nazi-Schlägerbande Knockout51 sind vor einigen Tagen die Urteile gegen vier Mitglieder gesprochen worden. Obwohl sie zu Haftstrafen zwischen zwei Jahren und zwei Monaten und drei Jahren und 10 Monaten verurteilt wurden, blieb das Gericht damit deutlich hinter den Forderungen der Staatsanwaltschaft zurück. Diese hatte bis zu sieben Jahre Haft gefordert. Der Richter verharmloste in seinem Urteil die Aktionen der Schlägertruppe und wies die Darstellung, es habe sich bei Knockout51 um eine Terrorgruppe gehandelt, zurück. Die Pläne der Gruppe, Linke mit Messern zu töten oder zu überfahren, seien lediglich als Notwehr gedacht gewesen. Schlussendlich verglich er die Gruppe auch noch mit der letzten Generation. Beide dürfte man […]

Rassistischer Übergriff auf offener Straße

Obergünzburg, 15. April 2024. Ein 34-jähriger beleidigt eine Familie rassistisch, zeigt den Hitlergruß und greift den Familienvater an. An einem Montagabend im April wird eine Familie auf offener Straße angegriffen. Der 34-jährige Verdächtige war in Begleitung einer Frau und eines weiteren Mannes in der Jahnstraße unterwegs. Wie die Polizei berichtet, geriet die Gruppe mit einer vierköpfigen Familie »in einen Streit«, der anschließend eskalierte. Dabei beleidigte der mutmaßliche Täter die Familie rassistisch, zeigte den Hitlergruß in Verbindung mit dem Ausruf »Sieg Heil!« und warf eine Bierflasche nach dem Familienvater. Nachdem diese den Mann nur knapp verfehlte ging der 34-Jährige mit den Fäusten auf ihn los und verletzte den Vater dabei im […]

Todestag von Peter Siebert, von Nazi ermordet

TW: Gewaltschilderung Wir erinnern an Peter Siebert, der am 26.04.2008 von seinem Nachbarn, einem polizeibekannten Neonazi, in Memmingen ermordet wurde. Heute jährt sich die Tat zum 16. Mal. Peter Siebert hatte sich bei Alexander B. über dessen laute, rechte Musik beschwert und ihn für seine menschenverachtende Gesinnung kritisiert – wie schon häufig zuvor. Als er in dieser Nacht wegen des lauten Rechtsrocks zum zweiten Mal an der Wohnungstür des Nachbarn klopfte, folgte Alexander B. Peter Siebert in seine Wohnung und erstach ihn dort mit einem Bajonett. Im Dezember 2008 verurteilte das Landgericht Memmingen Alexander B. zu acht Jahren und drei Monaten Haft – in einem Prozess, der nur einen Tag […]

3. Weg – Bundesgeschäftsstelle angegriffen

Gefunden auf de.indymedia.org: In der Nacht vom 15. Februar waren wir zu Besuch bei der faschistischen Partei „3. Weg“ und haben deren Bundesgeschäftsstelle in Weidenthal, angemeldet auf den Faschisten Klaus Armstroff, angegriffen. Wir haben die elektronische Klingelanlage und Briefkästen mit Bauschaum beschädigt und die Hausfassade mit Farbbomben beworfen. Die Aktion war notwendig, weil der „3. Weg“ im aktuellen massiven gesellschaftlichen Rechtsruck wieder Selbstbewusstsein zu sammeln scheint. Der „3. Weg“ fällt in jüngster Zeit vermehrt auf, durch öffentliche Auftritte und Versuchen Antifaschist*innen anzugreifen und einzuschüchtern. Auch wenn faschistische Kleinstparteien wie der 3. Weg alleine gesellschaftlich keinerlei Relevanz haben, spielen Sie für die rechte Bewegung insgesamt eine wichtige Rolle, durch das Bedrohungsszenario […]

Urteil zu transfeindlicher Gewalt

„Brianna war kein Einzelfall – Widerstand überall“ Vor einem Jahr, im Februar 2023 wurde die junge, transgeschlechtliche Frau, Brianna Ghey, in Warrington / England ermordet. In Reaktion darauf kam es international zu heftigen Protesten. Fast ein Jahr später wurde nun am Freitag das Urteil gegen ihre Mörder:innen verkündet. Am 11. Februar 2023 ermordeten zwei Jugendliche die 16-jährige Brianna Ghey. Sie planten die Tat minutiös, gaben sich als Freund:innen aus, die sich mit ihr treffen wollten und stellten ihr eine Falle in einem Park. Der Fall führte zu einem internationalen Aufschrei von LGBTI+-Personen und vielen anderen: Eine weitere Schwester wurde brutal aus dem Leben gerissen. Im Dezember wurden die Mörder:innen vor […]

Die vermeintlichen Opfer im Budapest-Verfahren

Nach den Angriffen auf Neonazis in Budapest war die Medienlandschaft in Ungarn geprägt von Schlagzeilen wie „Musiker angegriffen“ oder „Wanderer und Touristen attackiert“. Stets wurde die Willkürlichkeit der angeblichen Angriffe betont, bei denen die Betroffenen ausschließlich anhand ihrer Kleidung „ausgewählt“ worden seien. Es folgt eine kleine Übersicht über die vermeintlichen Opfer, inklusive ihrer Bezeichnungen durch die ungarische Presse: „Der Musiker“: László Dudog László Dudog ist eine wichtige Persönlichkeit in der ungarischen Rechtsrock-Szene. Er ist aktives Mitglied der ungarischen Blood&Honour-Band „Divine Hate“ und ist Mitbegründer der Band „Divizio Hungária“. Mit „Divine Hate“ trat Dudog am 11.02.2022 bei einem „Blood and Honour“-Konzert im Rahmen des „Tag der Ehre“ auf. Das Label seiner […]

Neonazis werden gewalttätiger

Eine Chronik über Aktivitäten vom „III. Weg“ im Januar 2024 Die Aktivitäten der Neonazi-Partei „III. Weg“ haben in Berlin in letzter Zeit drastisch zugenommen. Dabei fallen weniger die altbekannten Kader auf. Vielmehr tritt die Parteijugend „NRJ“ (kurz für „Nationalrevolutionäre Jugend“) verstärkt in Erscheinung. Neben identitärer Selbstbestätigung, durch Graffiti oder Verteil-Aktionen, treten die jungen Neonazis immer öfter auch gewalttätig auf. Sie bedrohen beispielsweise linke Orte oder greifen wahllos Menschen an, die nicht ihrem menschenverachtenden Weltbild entsprechen. Das ist eine neue Qualität von Neonazi-Gewalt, die vor allem in bestimmten Teilen Ost-Berlins auftritt. Zur Veranschaulichung dieser Entwicklung haben wir eine Chronik zu den Aktivitäten vom „III. Weg“ im Januar 2024 erstellt. (Chronik am […]