Wagnerdämmerung – für eine antifaschistische Gedenkkultur

Am 14. Juli 2023 fanden sich vor dem nürnberger Opernhaus über 50 Antifaschist*innen ein, um an einer Kundgebung unter dem Motto „Wagner Dämmerung – für eine Antifaschistische Gedenkkultur“ Teilzunehmen. Ziel der Kundgebung war es, vorerst Symbolisch, den Richard Wagner Platz in Esther Bejarano Platz umzubenennen. Zu der Kundgebung riefen das Antifaschistische Aktionsbündnis Nürnberg und die organisierte autonomie Nürnberg auf. In einem Redebeirag zu Beginn der Kundgebung machte ein Redner des AAB klar warum der Richard Wagner Platz umbenannt werden muss. Der Richard Wagner Platz bekam seinen Namen erst 1938 auf dem Höhepunkt des deutschen Faschismus. Zur Umgestaltung des Platzes durch die Nazis wurden jüdische Anwohner zuerst Enteignet und später Ermordet. […]

Gedenken: 12 Jahre nach rechtem Attentat auf Utøya

Am 22. Juli 2011 wurden bei einem Attentat auf das Sommerzeltlager der norwegischen sozialistischen Jugendorganisation Arbeidernes Ungdomsfylking (AUF) sowie bei einem Bombenanschlag im Regierungsviertel in Oslo insgesamt 77 Menschen von einem Rechtsradikalen ermordet. Wir, die Sozialistische Jugend – Die Falken Heidelberg und die Jusos Heidelberg wollen am 22. Juli 2023 gemeinsam unseren ermordeten Genoss*innen gedenken und ein Zeichen gegen rechten Terror setzen. Dabei ist klar: Auch in Deutschland setzt sich die Gewalt von rechts seit Ende des zweiten Weltkriegs kontinuierlich fort. Das Attentat von München 2016 oder die rechten Terrorangriffe in Halle und Hanau sind dabei nur einige Beispiele. Diese Vorfälle sind keine vereinzelten Taten von Neonazis, sondern ergeben sich […]

„Extremismus“ heißt: „Widerstandskämpfer:innen im KZ sind Täter:innen“

Skandalöse Geschichtsrelativierung am KZ-Gedenkort Kemna: Inhaftierte seien sowohl Opfer als auch Täter In Wuppertal-Kemna soll ein Gedenkort an das Konzentrationslager erinnern. Studierende des Fachs Geschichte der Uni Wuppertal haben dazu einen Plan entworfen. In einem Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung offenbaren sie ihr Geschichtsverständnis – und stellen die inhaftierten Kommunist:innen mit ihren Mördern gleich. Ein Kommentar von Enver Liria In Kemna entstand eines der ersten Konzentrationslager in Deutschland. Kurz nach der Machtübertragung an die NSDAP wurde die ehemalige Fabrik im Juli 1933 in ein KZ umgewandelt. Ein halbes Jahr lang wurde hier gequält, gefoltert, geprügelt und gepeinigt. Das KZ richtete sich im Besonderen gegen die politischen Gegner:innen der faschistischen Diktatur: […]

Gedenken an Lilo Herrmann

Heute (20. Juni) vor 85 Jahren wurde die kommunistische Widerstandskämpferin Liselotte Herrmann von den Nazis hingerichtet. Dazu fand heute eine Gedenkkundgebung im Unipark am dort aufgestellten Gedenkstein statt. Als AABS haben wir diese zusammen mit der VVN-BdA und dem Linken Zentrum Lilo Herrmann gemeinsam organisiert und veranstaltet. Um die 80 Personen kamen so zusammen. Auf dem Programm standen Reden der verschiedenen beteiligte Gruppen, bei denen unter anderem Lilo Herrmanns Leben und Wirken, ihr politisches Erbe heute und die Aufgaben des antifaschistischen Kampfes unserer Zeit behandelt wurden. Außerdem gab eine musikalische Begleitung in Form vierer Lieder aus dem antifaschistischen Widerstand. Am Ende der Veranstaltung wurden gemeinsam ein Kranz und rote Nelken […]

Lilo Herrmann – Erinnern heißt Kämpfen

Liselotte ‚Lilo‘ Herrmann war schon in ihrer Jugend politisch aktiv. Als sie 1929 nach Stuttgart zog um hier zu studieren, wurde sie wenig später aufgrund ihrer kommunistischen Überzeugung suspendiert. Davon lies sie sich nicht beirren, war klandestin weiterhin für die KPD aktiv und schmuggelte Kriegspläne in die Schweiz. Als sie von der Gestapo festgenommen und verhört wurde, verschwieg sie jegliche Informationen zu den Strukturen des „Abwehrapparates“ der KPD und schütze damit sowohl den Widerstand als auch ihre Genoss:innen. 1938 wurde sie als erste Frau aufgrund ihres antifaschistischen Widerstandes in Berlin hingerichtet. Studierende der Universität Stuttgart errichteten 1988 illegal einen Gedenkstein im Unipark, um an Liselotte Herrmann und ihren Widerstand gegen […]

Todestag von Clément Méric – kämpferische Erinnerungskultur

Am 5. Juni 2013, vor genau zehn Jahren, wurde der damals 18-jährige Clément Méric in Paris bei einer körperlichen Auseinandersetzung mit Faschist:innen von diesen getötet. Nach einer spontanen Begegnung und einer verbalen Auseinandersetzung zwischen Aktivist:innen der „Action Antifasciste Paris-Banlieue“ (Antifaschistische Aktion, Pariser Vororte) und Faschist:innen der „jungen revolutionären Nationalisten“, hatten die Faschist:innen Verstärkung gerufen. Diesem Ruf folgte unter anderem der Faschist, der Clément mit einem Schlagring tötete. Seither ist Clément in Frankreich ein Symbol des militanten Antifaschismus und ein Mahnmal dafür, dass der Faschismus – nicht erst an der Macht sondern auch als Bewegung – tötet. Die „Action Antifasciste Paris-Banlieue“ lud zum zehnten Jahrestag zu einem „Wochenende des Kampfes, der […]

Bannerdrop: Rassistische Polizeigewalt tötet – Hier und überall

Heute vor 3 Jahren wurde George Floyd in Minneapolis durch Polizisten aus rassistischen Motiven brutal ermordet. Daran haben wir durch einen Bannerdrop in der Tübinger Innenstadt erinnert, denn dieser rassistische Mord darf nicht in Vergessenheit geraten. Nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland ist rassistische Polizeigewalt tödlicher Alltag. Mouhamed Dramé, der 2022 in Dortmund von der Polizei erschossen wurde, Oury Jalloh, der 2005 in einer Polizeizelle in Dessau verbrannt wurde, oder Amad Ahmad, der 2018 in der JVA Kleve ermordet wurde, zeigen, dass rassistische Cops auch in Deutschland töten. Diese Morde sind keine Einzellfälle, sie haben System! Das überrascht uns nicht, denn die Polizei ist im Kapitalismus nicht […]

Aktionen zum Tag der Befreiung

Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht bedingungslos vor den Streitkräften der Alliierten, der Tag steht seitdem für die Befreiung Deutschlands vom Faschismus an der Macht. In vielen Städten Süddeutschlands begingen  Antifaschist:innen den Tag mit vielfältigen Aktionen im Bewusstsein „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“. Diese Losung und die daraus resultierenden Folgen für die antifaschistische Arbeit gegen aktuelle Entwicklungen rechter Strukturen und deren Gefahr heute war in vielen Beiträgen Thema. Ebenso wie die Notwendigkeit gegen Faschismus & Krieg geeint und organisiert zu kämpfen: Augsburg Damals wie heute: Organisiert kämpfen gegen Krieg und Faschismus! Der 8. Mai steht für die Befreiung Deutschlands vom Faschismus an der Macht. An diesem Tag […]

Der 8. Mai – Befreiung vom Faschismus an der Macht

Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht bedingungslos vor den Streitkräften der Alliierten. Der Tag steht seitdem für die Befreiung Deutschlands vom Faschismus an der Macht. Ein Tag, den es zu feiern gilt, der bezeichnenderweise aber kein Feiertag in der Bundesrepublik ist. Ein Tag, an dem es gilt mit einer lebendigen Erinnerungskultur, die sich nicht in ritualisierten Mustern verfängt, den grausamen Verbrechen der faschistischen Terrorherrschaft mit über 55 Millionen Toten durch Nazi-Terror, Holocaust und Vernichtungskrieg zu erinnern und zu gedenken. Ein Tag, an dem sich alle Antifaschist:innen bewusst machen, was „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“ bedeutet und welche Verantwortung wir mit diesem Bekenntnis übernehmen. Jedes Jahr gehen Antifaschist:innen […]

Ein Jahr später: wieder auf die Straße gegen Polizeigewalt

Am 2. Mai 2022 wurde A.P. von der Polizei in Mannheim am Marktplatz getötet. Zwei Polizist*innen haben A.P. die schweren Verletzungen zugefügt, an denen er erstickte. Ein Jahr später rufen wir wieder dazu auf gemeinsam auf die Straße zu gehen. Denn ein Jahr später gibt es immer noch keine Aufklärung und keine Konsequenzen. Noch immer bekommen die Angehörigen von A.P. keine finanzielle Unterstützung von der Stadt. Noch immer hat weder der Oberbürgermeister Kurz noch der Polizeipräsident Kollmer Verantwortung für die schreckliche Tat übernommen und um Entschuldigung gebeten. Noch immer wird der Prozess gegen die Täter in Uniform nicht beschleunigt Die Suspendierung gegen einen der Täter wurde sogar wieder aufgehoben. Noch […]

“Tag der Arbeit”?

​ Seit 1933 ist der 1. Mai in Deutschland ein Feiertag – eingeführt von den Nazis, unter dem Titel “Tag der Nationalen Arbeit”. Der „Kampftag der Arbeiterbewegung“, der 1889 von der zweiten Internationalen ausgerufen wurde und der seitdem weltweit von der Arbeiter:innenbewegung begangen wird, sollte bewusst von den Faschist:innen mit ihrer pseudo-revolutionären Rhetorik vereinnahmt werden. Dabei haben die Fachist:innenen, als Bewegung und an der Macht, schon immer im Interesse des Kapitals und gegen die Arbeiter:innenbewegung agiert. Wo ist denn da der große Unterschied? Die Faschist:innen vertraten die Ideologie der „Volksgemeinschaft“. Darin wird der Widerspruch zwischen Kapital und Arbeiter:innenklasse durch ein „deutsches Volk“, welches angeblich über den Klassen stehe und sich […]

Demosanitäter nach Hanau-Gedenken vor Gericht

Unsere Gedenkdemonstration letztes Jahr in München zum zweiten Jahrestag vom rechten Terror in Hanau hat unrühmlicherweise viel Aufmerksamkeit im Nachhinein in der Presse bekommen. Nicht aber weil medial an Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin gedacht und erinnert wurde, sondern weil die Polizei die Demo massiv eskalierte. Schon die einstündige Gedenkkundgebung auf dem Königsplatz in München war von einer massiven Polizeipräsenz und mehreren rassistischen Polizeikontrollen gekennzeichnet. Die darauf folgende Demo wurde mehrfach massivst angegriffen, konnte sich jedoch kollektiv zur Wehr setzen und die Demo erfolgreich zu Ende laufen. Auch nachdem die Demo beendet war, wurden […]